So gut wie jeder begeisterte Weltenbummler hat „Safari in Afrika“ auf seiner Bucket List stehen. Doch bei der Planung geht es ans Eingemachte: Wann fährt man am besten wohin, welche Ausrüstung muss mit auf Safari und worauf sollte man sonst noch achten?
Der Schwarze Kontinent zählt mit seiner fantastischen Landschaft unter der roten Sonne, seinen stolzen Kulturen und seiner exotischen Artenvielfalt zu den faszinierendsten Reisezielen unseres Planeten. Wer auf einer Safari in Afrika Flora und Fauna, sowie Land und Leute kennen lernen möchte, sollte schon bei der Planung im Vorfeld einige Dinge berücksichtigen. Mit unseren Tipps wird die Großwildjagd mit der Kamera zum Erfolg!
Inhaltsverzeichnis
Anreise, Unterkunft, Tour-Guide: Safari rechtzeitig planen
Flüge bzw. Unterkünfte sollten vor allem für die Hochsaison von Juni bis Oktober mindestens ein halbes Jahr im Voraus reserviert werden. Auf Langstreckenflügen gibt es kaum Last-Minute-Schnäppchen und die Camps und Lodges in den Nationalparks sind meist klein und rasch ausgebucht.
Natürlich würde jeder die faszinierende Tierwelt Afrikas am liebsten auf eigene Faust erkunden. Es zahlt sich aber doch in den meisten Fällen aus (und ist in manchen Nationalparks sogar verpflichtend), einen kundigen Führer dabei zu haben, oder bei einem qualifizierten Reiseveranstalter eine geführte Tour zu buchen.
Die erfahrenen Guides tragen einen Großteil zu einer gelungenen Safari bei. Sie wissen im Detail, zu welcher Zeit und an welchen Orten die meisten Tiere zu sehen sind, weisen auf Wildtiere hin, die der Laie niemals entdeckt hätte, geben Auskunft über die Flora und Fauna und achten nicht zuletzt auf richtiges Verhalten und Sicherheit der Safari-Teilnehmer.
Außerdem kommt man als Safari-Urlauber so in den Genuss von nächtlichen Pirschfahrten, Wanderungen zu Fuß oder einem Rundflug mit dem Kleinflugzeug oder Heißluftballon – Dinge, die man im afrikanischen Busch auf eigene Faust niemals erleben könnte!
Beste Reisezeit für Safari in Afrika
Die beste Reisezeit für eine Afrika-Safari hängt stark vom jeweiligen Reiseziel ab. Im Süden und Osten ist der europäische Sommer am besten, während hingegen im Norden der europäische Winter zu empfehlen ist.
In Ruanda, Kenia und Tansania gelten die Monate von Juni bis September bzw. Oktober als beste Safari-Zeit. Dann herrscht Trockenzeit, in der sich die Wildtiere in der kargen Vegetation weniger verstecken können und sich an den immer kleiner werdenden Wasserlöchern sammeln. In der heiß-feuchten Regenzeit ist die Savanne dafür mit üppigem Grün und blühenden Wildblumen übersät.
In Namibia und Südafrika ist die beste Safari-Reisezeit im Winter der Südhalbkugel von Mai bis August. In den übrigen Monaten ist es mit Temperaturen bis zu 50°C einfach zu heiß.
In den Regenwäldern Ugandas liegen die beiden Trockenzeiten zwischen Dezember und März und zwischen Juni und August (etwas feuchter). Während den Regenzeiten halten sich die Niederschläge zwar auch halbwegs in Grenzen, aber zwischen dem üppigem Grün sind die Tiere schwieriger zu entdecken und so manche Piste ist nur mit dem Allradfahrzeug passierbar.
Top-Highlights des Schwarzen Kontinents
Great Migration – die größten Huftierherden der Welt
Jedes Jahr von Juli bis Oktober wandern Millionen von Huftieren, begleitet von tausenden hungrigen Raubtieren, von der Serengeti in Tansania in die Masai Mara in Kenia, bevor sie im Dezember wieder umkehren – immer dem Regen folgend.
Ihre Jungen bringen die Antilopen, Zebras und Gnus dann in der Regenzeit von Jänner bis März im Südosten der Serengeti in Tansania zur Welt. Die Millionen von Flamingos am Ngorongoro Krater in Tansania oder Bogoria See in Kenia brüten übrigens im April und Mai.
Die bis zu 40km langen Huftier-Züge durchqueren auch den Ngorongoro Krater in Tansania. Hier sind die Wildtiere das ganze Jahr über gut zu beobachten, da auch während der Regenzeit nur kurze Schauer zu erwarten sind. Die trockenste Zeit mit den meisten Wildtieren liegt zwischen Juni und November.
Touren & Safaris in der Serengeti
Touren & Safaris zum Ngorongoro Krater
Besteigung des Kilimandscharo
Wer die Wildtier-Safari mit einem Gipfelsturm auf den Kilimandscharo verbinden möchte, tut dies am besten von Jänner bis Februar. Dann ist es am wärmsten, ausreichend trocken und die Luft am klarsten für atemberaubende Fernsicht vom höchsten freistehenden Gipfel der Welt. Aber auch während der zweiten Trockenzeit von August bis Oktober ist das Klima für Kilimandscharo-Trekking geeignet.
Touren & Safaris zum Kilimandscharo
Blumen-Safaris in Südafrika
Im südafrikanischen Frühling von Juli bis Oktober blüht die üppige Vegetation am Cape Floral. Die Region mit der größten Pflanzenvielfalt der Welt verschwindet dann unter einem farbenprächtigen Teppich aus über 20.000 Arten. Allein im 22.000 Hektar großen Table Mountain Nationalpark gedeihen mehr Pflanzenarten als in ganz Neuseeland.
Gorilla-Trekking in Uganda
Die Trockenzeit von Dezember bis März ist die beste Reisezeit für den ugandischen Regenwald. In der Regenzeit sind die Wege an vielen Stellen unpassierbar und die hohe Luftfeuchtigkeit wird bei Temperaturen um die 30°C als äußerst unangenehm empfunden. Auch im Juli und August ist die Witterung etwas trockener, das Risiko von Regenschauern ist allerdings größer als im europäischen Sommer.
Touren & Safaris – Gorilla Trekking in Uganda
Die besten Länder für Safari in Afrika
Namibia – beste Reisezeit Mai bis August
Namibia gilt als „Safari-Anfänger-Land“. Hier sind die Straßen sicher befahrbar, die Infrastruktur ist für Touristen gut ausgebaut. Im Etosha– und Namib-Naukluft-Nationalpark Neben den Wildtieren gibt es auch sonst noch einige landschaftliche Attraktionen unter unseren Top 10 Sehenswürdigkeiten von Namibia, wie zum Beispiel den größten Canyon Afrikas oder die höchsten Sanddünen der Welt im Sossusvlei.
Artikel: Die Top 10 Sehenswürdigkeiten von Namibia
Südafrika – beste Reisezeit Mai bis August
Südafrika ist in erster Linie durch seine atemberaubende Landschaft eine Reise wert. Die Drakensberge, die Kalahari, das Kap der Guten Hoffnung, die Cederberg Wilderness Area oder das Cape Floral bieten paradiesische Kulissen für Naturliebhaber und Outdoor-Urlauber. Unter all diesen unvergesslichen Szenerien ist natürlich auch die Tierwelt nicht zu vernachlässigen, die sich vor allem im Krüger Nationalpark entdecken lässt. Im größten Wildschutzgebiet des Landes leben 10.000 Elefanten und einige tausend Raubkatzen.
Artikel: Die 10 schönsten Nationalparks von Südafrika
Artikel: Die Top 10 Sehenswürdigkeiten von Südafrika
Kenia – beste Reisezeit Juni bis Oktober
Das klassische Safari-Land mit luxuriösen Lodges, bester Infrastruktur, zahlreichen geführten Touren und dementsprechend vielen Menschen. In den beliebtesten Safari-Gebieten, wie der Masai Mara oder dem Lake-Nakuru-Nationalpark sieht man oft vor lauter Safari-Autos die Tiere nicht mehr. Es gibt aber auch weniger touristische Gebiete, wie die Tsavo-Nationalparks, den Samburu-Nationalpark oder einige privat geführte Reservate.
Artikel: Die 10 schönsten Nationalparks von Kenia
Artikel: Die Top 10 Sehenswürdigkeiten von Kenia
Tansania – beste Reisezeit Juni bis Oktober
Ähnlich touristisch wie in Kenia geht es auch in Tansania zu. Vor allem an den Wildtier-Hot-Spots, wie der weltberühmten Serengeti oder im Ngorongoro-Krater, wollen unzählige Besucher die faszinierende Tierwelt Afrikas erleben. Allerdings bemüht man sich hier sehr um authentisches Afrika-Safari-Feeling. Kein einziges Schutzgebiet ist eingezäunt, keine einzige Nationalpark-Straße asphaltiert. Und neben den populären Nationalparks gibt es auch in Tansania das eine oder andere Fleckchen, in dem man die Tierwelt noch fast für sich allein hat.
Artikel: Die 10 schönsten Nationalparks von Tansania
Artikel: Die Top 10 Sehenswürdigkeiten von Tansania
Uganda – beste Reisezeit Dezember bis März
In Uganda gibt es sie noch: einige der letzten vom Menschen unberührten Landschaften. In den völlig naturbelassenen Regenwäldern des Bwindi Nationalparks leben die stark vom Aussterben bedrohten Berggorillas, in den wilden Ruwenzori-Bergen entspringen mächtige Flüsse wie der Nil auf vergletscherten Gipfeln und an den Murchison Falls stürzt der längste Fluss der Welt 43m in die Tiefe – in die Rachen zahlreicher Nilkrokodile.
Artikel: Die 10 schönsten Nationalparks von Uganda
Ruanda – beste Reisezeit Juni bis September
Auch in Ruanda sind die Berggorillas die unangefochtenen Safari-Stars. In zwei Nationalparks leben diese faszinierenden Tiere unter strengem Schutz gemeinsam mit einer Reihe an anderen Primaten. Neben dem Regenwald bietet in Ruanda auch ein Savannen-Nationalpark typisches Afrika-Feeling mit Zebras, Büffel, Flusspferden, Giraffen und Antilopen.
Wo gibt es die meisten Safari-Tiere zu sehen?
Die größten Wildtierpopulationen Afrikas sind im Ngorongoro Krater in Tansania anzutreffen. In dem Krater eines erloschenen Vulkans leben pro Quadratmeter gemessen die meisten Wildtiere der Welt. Auch in der Masai Mara in Kenia oder im Krüger Nationalpark in Südafrika sind unvergessliche Treffen mit den stolzen Wildtieren garantiert. Südafrika verfügt außerdem über eine große Anzahl an privat geführten Reservaten mit kaum Touristen, die exklusive (und hochpreisige) Safari-Touren anbieten.
Wer eine gewisse Tierart auf keinen Fall verpassen möchte, kann sich auf unserer Liste der Tiere pro Nationalpark bzw. Schutzgebiet informieren.
Welche ist die beste Safari-Kleidung?
Nachdem es in den meisten typischen Safari-Ländern eher heiß und feucht ist, sollte die Kleiderwahl für eine Safari auf leichte und atmungsaktive Kleidung im Zwiebel-Look inklusive Kopfbedeckung fallen. Ideal ist Funktionswäsche, die auch nach einem überraschenden Regenguss schnell wieder trocknet und leicht zu reinigen ist.
Langärmlige Shirts und ein Pullover sollten trotzdem ebenfalls in den Koffer. Diese schützen erstens gegen Sonne, Insekten und stacheliges Gebüsch und zweitens kann es mancherorts auch im afrikanischen Busch nachts ziemlich kühl werden. Nachdem die meisten Pirschfahrten frühmorgens oder spätabends im offenen Safari-Auto erfolgen, freut man sich dann über Jacke und Pullover.
Sandalen und Flip Flops sind auf Safari fehl am Platz, das Schuhwerk sollte geschlossen, rutschfest, wasserabweisend und auch auf längeren Märschen bequem sein.
Auffällige Farben sollten eher gemieden werden, da sie die Tiere abschrecken können (was von Natur aus bunt gefärbt ist, ist meistens giftig oder anderswie gefährlich). Ideal sind helle, erdige Töne wie Khaki, Beige, Ocker oder Olive, die ebenso Hitze wie Insekten abhalten.
Packliste: Was muss ich auf Safari mitnehmen?
Abgesehen von der passenden Kleidung sollten idealerweise noch folgende Dinge ins Gepäck:
- Handy, Fotoapparat bzw. Kamera mit einem starken Tele-Objektiv, Ladegerät und ausreichend Speicherplatz für die Aufnahmen
- Reisestecker (Adapter Typ G und D)
- Fernglas
- Sonnenschutz (Kopfbedeckung, langärmlige Kleidung, Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 30 und mehr)
- Mückenschutz (idealerweise vor Ort kaufen, da es dann auch die richtigen Insekten fernhält), ev. Moskitonetz
- wasserdichter Tages-Rucksack oder Gürteltasche für kleinere Ausflüge
- ausreichend große Trinkflasche oder Rucksack mit Wasserblase
- Taschenlampe oder Stirnlampe
- Plastikbeutel für Müll oder feuchte bzw. Schmutzwäsche
- Reiseführer oder Bestimmungsbuch für Tiere und Pflanzen
Geduld macht sich bezahlt
Wildtierbeobachtungen erfordern Zeit, Ruhe und Geduld. Wer damit rechnet, gleich am 1. Safari-Tag alle Big 5 zu entdecken, wird vermutlich enttäuscht. Vor allem die Raubkatzen lassen sich nur selten blicken. Wo am ehesten welche Tiere zu sehen sind ist von Land zu Land und Nationalpark zu Nationalpark verschieden.
Grundsätzlich sollten für eine erfolgreiche Safari aber zumindest 3-4 Tage eingeplant werden. Je kleiner das Reservat und je größer die Zahl der Wildtiere, desto höher ist natürlich die Chance, auch die scheuesten Savannen-Bewohner zu Gesicht zu bekommen. Auch am Ende der Trockenzeit (meist ab August) sind die Pirschfahrten am erfolgreichsten, wenn sich die Tiere an den immer kleiner werdenden Wasserstellen sammeln.
Die meisten Wildtiere gibt es zum Beispiel im Ngorongoro Krater in Tansania, in der Masai Mara in Kenia, im Krüger-Nationalpark in Südafrika oder im Etosha-Nationalpark in Namibia. Auch in den privat geführten Wildreservaten Südafrikas dauert es oft nicht einmal 2 Tage, bis alle Vertreter der Big 5 entdeckt sind.
Verhaltensregeln: Darauf ist auf Safari zu achten
Vor allem in Regionen die ohne Guide erkundet werden dürfen, sollte man sich von selbst sorgfältig an gewisse Regeln achten, die Mensch, Tier und Umwelt schützen. Die klassische Regel „Take nothing but pictures, leave nothing but footprints“ gilt für jeden Nationalpark weltweit. Müll, etc. muss definitiv wieder mitgenommen werden und Safari-Souvenirs gibt es in den dafür vorgesehenen Shops, sonst nirgends (und auch dort sollte man von zweifelhaften Erinnerungsstücken tierischer oder pflanzlicher Herkunft absehen).
Zur eigenen Sicherheit dürfen die markierten Pfade auf keinen Fall verlassen werden, außer es ist ausdrücklich erlaubt. Den Tieren zu nahe zu kommen oder sie durch laute Geräusche etc. zu erschrecken kann gefährlich werden, da sich wilde Tiere schnell bedroht fühlen. Und selbst die scheinbar trägen Büffel oder Elefanten können einen Menschen sehr schnell verfolgen, wenn es darauf ankommt.
Alle wichtigen Regeln sind in den Nationalparks ausgeschrieben oder werden von Tour-Guides erläutert. Wer sich daran hält und auch sonst der Natur gegenüber verantwortungsbewusst handelt, ist auf der sicheren Seite.
Wie kann ich Safari-Urlaub in Afrika kombinieren?
Mehrere Tage Safari können ziemlich anstrengend sein und nach spätestens einer Woche haben viele Safari-Urlauber genug von Savanne, Akazien und Huftieren. Vor allem, wenn man von einem anderen Kontinent angereist ist, wäre es allerdings schade, nach der Safari schon wieder nach Hause zu fliegen – denn Afrika hat neben Pirschfahrten und Großwildbeobachtungen so viel mehr zu bieten.
Besonders beliebt ist ein abschließender Bade-Urlaub auf den Sandstränden der tansanischen Insel Sansibar, die mit Stone Town noch dazu eine interessante Altstadt mit historischen Bauten aus Korallenstein zu bieten hat. Auch Kapstadt in Südafrika, Swakopmund in Namibia oder Mombasa in Kenia haben historisch und kulturell einiges zu bieten – darunter sogar UNESCO-Welterbestätten.