Klettern und Wandern wie im Paradies: Durch die strengen Restriktionen ist die überwältigende Landschaft der Cederberg Wilderness Area nach wie vor völlig unberührt und bietet einmalige Naturerlebnisse.
Die 71.000 Hektar große Cederberg Wilderness Area ist für seine atemberaubenden Landschaften und bizarren Felsformationen bekannt. Aufgrund ihrer tierischen und pflanzlichen Artenvielfalt zählt die Cederberg Wilderness Area gemeinsam mit der weltberühmten Cape-Floral-Region seit 2004 zum Weltnaturerbe der UNESCO. Auch auf unserer Liste der Top 10 Sehenswürdigkeiten von Südafrika ist die spektakuläre Landschaft vertreten.
Inhaltsverzeichnis
BILDER: Cederberg Wilderness Area
Fotogalerie: Cederberg Wilderness Area
Beste Reisezeit für die Zederberge
Die beste Reisezeit für die Region sind die europäischen Wintermonate, denn der afrikanische Sommer von November bis Februar ist unter einem meist wolkenlosen Himmel heiß und trocken. Der Winter hingegen ist kalt und regnerisch, sogar Schnee kann die Gipfel der Berge bedecken und Brücken und Furten im Naturpark sind des Öfteren überflutet und nicht passierbar.
Einziger Grund, um in der Regenzeit anzureisen: Im August und September sind die sanften Hänge der Zederberge mit einem schier endlosen Blütenteppich überzogen.
Tipp: Der wolkenlose Himmel und die trockene Luft im Sommer schaffen exzellente Bedingungen für einen atemberaubenden Sternenhimmel. Ein Amateur-Observatorium in der Cederberg Wilderness Area bringt den Besuchern die Himmelskörper näher.
Woher hat die Cederberg Wilderness Area ihren Namen?
Die spektakuläe Berglandschaft ist nach der bedrohten Clanwilliam-Zeder benannt, die nur in dieser Region zu finden ist. Im 20. Jahrhundert wurden die Zedern durch den Bauboom beinahe ausgerottet, alleine 2.700 Bäume wurden zu Telefonmasten verarbeitet. 1973 wurde dem ein Ende gesetzt und der Lebensraum der Clanwilliam-Zeder unter Schutz gestellt.
Heute sind die alten, knorrigen Bäumen mit den fast weißen Stämmen nur noch selten zu sehen, doch dank Aufforstprogrammen sollte die Bezeichnung der Cederberg Wilderness Area bald wieder stimmig sein.
Außerdem wird in den Zederbergen die Rooibos-Pflanze für den gleichnamigen Tee angebaut, der fast ausschließlich im südlichen Afrika geerntet wird.
Wie kommt man in die Cederberg Wilderness Area?
Die Cederberg Wilderness Area liegt in den Zederbergen im Westen von Südafrika zwischen den Städten Clanwilliam, Wupperthal und Citrusdal. Etwa 200km nördlich von Kapstadt ist sie mit dem Auto gut zu erreichen. Von Kapstadt kommend erfolgt die Einfahrt zur Wilderness Area über Citrusdal. Von dort aus führt eine Piste direkt in die Zederberge (Allrad-Fahrzeug wärmstens zu empfehlen!).
Wandern, Campen und Klettern in den Zederbergen
Die Cederberg Wilderness Area ist auf Ökotourismus ausgerichtet, dementsprechend finden die beliebtesten Aktivitäten draußen in der Natur statt. Die meisten Touristen kommen zum Wandern, Campen und Klettern. Die wichtigsten Campingplätze sind der von CapeNature betriebene Algeria und die privat unterhaltenen Sanddrif, Driehoek, Jamaka und Kromrivier.
Wander- und Trekking-Touren findet man Unmengen in der Cederberg Wilderness Area, sowohl Ein- als auch Mehr-Tages-Märsche, deren Ursprünge zum Großteil in den alten Holzfäller-Pfaden liegen. Und wer nicht so gut zu Fuß und lieber mit dem Auto unterwegs ist, kann bequem auf die zahlreichen Allrad-Strecken umsteigen.
Das Top-Level des Wanderns wird beim „Senior Scout Adventure“ erreicht. Jedes zweite Jahr sind die Zederberge Schauplatz dieses zehntägigen Wettbewerbs der südafrikanischen Pfadfinder.
Kletterrouten findet man vor allem in der Region um den Tafelberg und den Krakadouw. Der zerklüftete Sandstein der Zederberge liefert die idealen Bedingungen für spektakuläre Kletterausflüge.
Tipp: Eine genaue Karte der Umgebung mit eingezeichneten Routen, Unterkünften und Attraktionen erhält man in der Algeria Forest Station, die auch oft als schönster Campingplatz in der Cederberg Wilderness Area bezeichnet wird.
Achtung Restriktionen!
Die Behörden der Cederberg Wilderness Area achten strikt auf deren Schutz und so ist das Gebiet in mehrere Zonen eingeteilt, von denen von Touristen nur einige besucht werden dürfen. Pro Tag dürfen lediglich 50 Besucher in Gruppen von bis zu drei Personen eine dieser Zonen betreten, um den Einfluss der Menschen auf die Wildnis so gering wie möglich zu halten.
Um Enttäuschungen zu vermeiden, sollte ein Permit für den Besuch der Cederberg Wilderness Area daher möglichst früh beantragt werden. Dies kann bereits mehrere Wochen im Voraus über die Touristeninformation in Clanwilliam oder in Citrusdal erfolgen.
Sehenswürdigkeiten in der Cederberg Wilderness Area
Die Cederberg Wilderness Area ist aufgrund des felsigen Bodens, der großen Höhe und der trockenen Hitze kaum von Menschen bevölkert. Damit kann sich die Natur im Schutzgebiet absolut ungestört entwickeln.
Und so verbergen sich zwischen den imposanten Berghängen eine Vielzahl an Tieren, wie zum Beispiel der scheue Leopard, der elegante, auch als Wüstenluchs bezeichnete Karakal, die Falbkatze, Stachelschweine und Dachse, die niedlichen Klippschliefer, Erdmännchen und Mangusten, Bergzebras und Oryx-Antilopen, Paviane und über hundert verschiedene Vogelarten. Der pechschwarze Kaffernadler und der Bussard sind die am häufigsten gesichteten Raubvögel. Das Flusssystems des Olifants River beherbergt außerdem den größten Artenreichtum an Fischen südlich des Sambesi.
Gefährlich werden kann kaum eines dieser Tiere, Kletterer in den Bergen sollten sich lediglich vor den giftigen Berg- und Puffottern und der Schwarzen Speikobra in Acht nehmen.
Felsformationen in der Cederberg Wilderness Area
Die Zederberge bestehen zum Großteil aus scharf definiertem, rötlichem Sandstein. Das relativ poröse Gestein lässt sich von Erosion und Witterung leicht verformen. Über Jahrtausende sind in der Cederberg Wilderness Area einige dramatische Felsformationen entstanden, wie zum Beispiel das Malteserkreuz, der Wolfberg-Arch und die Wolfberg-Cracks. Die spektakulären Naturkunstwerke können im Zuge von Wanderungen besichtigt werden.
Felszeichnungen der San
Auch Hobby-Archäologen kommen in den Zederbergen auf ihre Kosten. Das Volk der San hat sich hier durch Felszeichnungen in Höhlen und an Felsüberhängen verewigt. Die Felsbilder sind 300 bis zu 6.000 Jahre alt. Die San lebten hier einst im Einklang mit der Natur, bevor die europäischen Siedler die Zedern für ihre Häuser und Felder fällten und die San vertrieben.
Es gibt keine Führungen oder gekennzeichnete Wege, die zu den Felszeichnungen führen, der findige Wanderer kann sie ganz alleine entdecken. Ebenfalls aus der Vergangenheit grüßen einige Fischfossilien, die 450 Millionen Jahre alt sind.
Tipp: Eine Zerstörung oder Verunreinigung der Felsbilder ist streng verboten und wird mit empfindlich hohen Geldstrafen oder sogar bis zu zwei Jahre Gefängnis geahndet.
Weiterführende Links:
Offizielle Website der Cederberg Wilderness Area in Südafrika