Das Masai Mara Wildreservat ist die wildtierreichste Region Kenias. Vor allem die spektakulären Wanderungen von Millionen Gnus und Zebras ziehen jährlich nahezu ebenso viele Touristen an.
Das Masai Mara Wildreservat, auch nur als „Masai Mara“ bezeichnet, befindet sich im Süden Kenias an der Grenze zu Tansania. Das atemberaubende Naturschutzgebiet in der Serengeti ist das bekannteste Kenias und grenzt im Süden direkt an den tansanischen Serengeti-Nationalpark an. Das Masai Mara Wildreservat zählt zu unseren 10 schönsten Nationalparks von Kenia und unseren Top 10 Sehenswürdigkeiten von Kenia.
Ihr Name ist ein Hinweis auf die Massai, die in dem Gebiet wohnen und „mara“ bedeutet so viel wie „gefleckt“. Dies weist auf die für Afrika charakteristischen einzeln stehenden Schirmakazien hin, die die sandgelbe Savanne Kenias wie ein Teppich aus grünen Punkten überziehen. Neben diesen Bäumen besteht die Pflanzenwelt der Masai Mara zum Großteil aus weitläufiger Grassavanne, die von einigen Inselbergen und einem schmalen Waldstreifen entlang des Maraflusses durchbrochen wird.
Inhaltsverzeichnis
Wie kommt man am besten in die Masai Mara?
Die Masai Mara umfasst eine Fläche von gut 1500 Quadratkilometern und liegt auf etwa 1.500 Metern Seehöhe. Von Nairobi aus ist sie mit dem Flugzeug in einer knappen Stunde und mit dem Auto in 4-5 Stunden zu erreichen.
„Great Migration“ der Gnus und Zebras
Wer die Masai Mara besucht, kommt nicht wegen der Pflanzenwelt. In der Masai Mara sammeln sich jährlich die weltweit größten Herden an Huftieren und machen das Naturschutzgebiet zur tier- und artenreichsten Region Kenias. Eineinhalb Millionen Pflanzenfresser und tausende Arten von Raubtieren bevölkern die Grassteppen der Serengeti.
Einmal im Jahr von Juli bis Oktober ziehen Millionen von Gnus in 40km langen Zügen von der südlichen Serengeti und der Ngorongoro-Ebene im Norden Tansanias bis in die Masai Mara. Begleitet werden sie von tausenden Gazellen, Antilopen und Zebras, sowie an die tausend Elefanten und kleineren Gruppen von Giraffen, Springböcken und Kudus.
Die Reise führt über 8.000 Kilometer zu den verschiedenen Wasserlöchern und Weidegründen bis es dann nach ausgiebigen Regenfällen im Süden wieder zurück nach Tansania geht.
Masai Mara: Safari mit Raubtiergarantie
Dieser Gewaltmarsch ist keineswegs ohne Gefahren für die Tierherden. Unzählige hungrige Raubtiere sind ständiger Begleiter der gigantischen Herden, allen voran der stolze Löwe, aber auch Leoparden und Geparde, Hyänen und Schakale. Somit ist in der Masai Mara die Chance relativ groß, Afrikas „Big Five“ anzutreffen, wie Löwe, Leopard, Elefant, Büffel und Nashorn auch gerne bezeichnet werden.
Was die Masai Mara ebenfalls so beliebt macht, ist ihre Überschaubarkeit. Durch die wenigen freistehenden Bäume hat man auch aus weiterer Entfernung einen guten Blick auf die spektakulären Herden und ihre hungrigen Verfolger. Aus diesem Grund werden Ausflüge in die Masai Mara auch gerne als „Safari mit Raubtiergarantie“ bezeichnet.
Vor allem am Marafluss, wo sich die Huftiere zu Millionen versammeln, um zu trinken, kann mit etwas Glück ein Krokodil, Gepard oder Löwenrudel auf Beutefang beobachtet werden. Leider muss man genau aus diesem Grund damit rechnen, dass sich nicht nur durstgeplagte Tiere, sondern auch unzählige Safari-Autos am Marafluss versammeln.
Tipp: Es empfiehlt sich, ein Geländeauto mit einer geringen Anzahl von Personen zu buchen. Dann kann man jederzeit stehenbleiben und die überwältigenden Anblicke ausgiebig genießen und muss sich nicht sofort wieder dem Tross anschließen.
Den König der Löwen treffen
Doch auch ohne die Wanderungen der Herden bietet die Masai Mara den staunenden Besuchern eine spektakuläre Landschaft wie aus „König der Löwen“. Das sandfarbene Gras wird von smaragdgrünen Schirmakazien und einer unglaublichen Anzahl von Wildtieren durchbrochen.
Am Anfang ist man von den Gnus, Zebras, Giraffen, Antilopen und Büffel regelrecht überwältigt und weiß gar nicht, in welche Richtung man die Kamera zuerst schwenken soll. Nachdem man die ersten Eindrücke einmal verdaut hat, kann man sich in Ruhe auf die Suche nach den „schwierigeren“ Tieren, wie Löwe, Gepard, Leopard und Nashorn machen.
Für eine Safari in der Masai Mara reichen 4 Tage völlig aus. Der Safari-Alltag kann mit früh aufstehen, durchstrukturiertem Tagesablauf und ständigem in die Ferne spähen ganz schön anstrengend werden. Zeltcamps und Lodges gibt es ausreichend in der Masai Mara. Die Unterkünfte sind zwar nicht ganz kostengünstig, aber dafür komfortabel. Sogar Zeltlager bieten Bad und warmes Wasser.
Tipp: Ein unvergessliches Erlebnis stellt eine Ballonsafari inklusive Champagner-Frühstück dar. Der Heißluftballon startet im Morgengrauen und schwebt über die atemberaubende Landschaft Kenias in den Sonnenaufgang.
Gefahr und Schutz der Masai Mara
Kenias Regierung hat die Wichtigkeit der Masai Mara sowohl für die Tierwelt als auch für den Tourismus erkannt und Maßnahmen ergriffen, die Herden und ihren Lebensraum zu schützen. Ranger achten Tag und Nacht darauf, dass die Tiere des Masai Mara nicht illegal von Wilderern erlegt werden und die Massai erhalten Entschädigungen für die von Löwen gerissenen Rinder, damit sie nicht selbst Jagd auf die Raubkatzen machen.
Dennoch ist der Bestand an Wildtieren nicht mehr so groß wie noch vor 30 Jahren. Nach den Unruhen im Zuge der Präsidentschaftswahlen im Jahr 2007 kam es zu einem Rückgang des Tourismus. Dadurch konnten nicht mehr so viele Ranger beschäftigt werden und so manch stolzes Wildtier fand ein unwürdiges Ende als Jagdtrophäe.
Auch die wachsenden Massai-Dörfer mit ihren eingezäunten Weizenfeldern und teilweise illegalen Rinderherden tragen zum Rückgang des Tierbestandes bei. Die Bevölkerung Kenias wächst ständig und die Menschen brauchen ebenso wie die Tiere Afrikas Lebensraum und Nahrung. Die Tiere sind noch dazu an Menschen gewöhnt und daher leichte Beute auch für junge Massai-Krieger, die ihre Männlichkeit beweisen wollen und Löwen mit ihrem Speer abstechen.
Blutige Souvenirs: Leider gibt es immer wieder Touristen, die den Massai-Kriegern freudig Pythonhäute, Straußeneier, Felle und Elfenbeinschnitzereien abkaufen. Man kann nur immer wieder betonen, von diesen todbringenden Erinnerungsstücken dringend Abstand zu nehmen. Nur so lässt sich vielleicht irgendwann die Wilderei in der Masai Mara ganz eindämmen.
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