Die Kalahari erstreckt sich im Süden von Afrika über vier Nationen und ist eine der größten Sandwüsten der Welt. Über ihre imposanten rostroten Sanddünen streunen Kalahari-Löwen und riesige Huftier-Herden.
Die Kalahari ist eine atemberaubende Wüstenlandschaft, die sich über die Länder Südafrika, Namibia, Botswana und Angola erstreckt. Auf eine Fläche von über 1.200.000 Quadratkilometern besteht sie in erster Linie aus pulverfeinem, rostrotem Sand und ist, obwohl eigentlich eine Halbwüste, eine der größten Sandwüsten der Welt.
Inhaltsverzeichnis
BILDER: Kalahari
Der Sand der Kalahari streckt seine Ausläufer im Norden bis in das Kongobecken und im Osten bis nach Simbabwe. An einigen Stellen ist er nur wenige Zentimeter tief, an anderen – wie im Norden Namibias – türmen sich die Sandschichten bis zu einer Höhe von 200 Metern auf.
Flora und Fauna in der Kalahari
Am ehesten gibt es im namibischen Sommer Regen, zwischen Dezember und Februar, und auch dann nur sporadisch. Die in der Kalahari gedeihenden Gräser, Dornbüsche und Akazienbäume können fast ein ganzes Jahr ohne einen Tropfen Regen überleben. Mit ihren langen Wurzeln können sie die tief in der Erde verborgenen Wasseradern der Kalahari anzapfen. Auch die starken Temperaturschwankungen von über 30°C am Tag und an die 0°C in der Nacht können ihnen nichts anhaben.
Im Gegensatz zur Wüste Namib sind die Dünen in der Kalahari keine Wanderdünen und gleichen durch ihren Pflanzenwuchs eher einer Savanne als einer klassischen Sandwüste. Die eindrucksvollen roten Dünen werden 10-30m hoch und verlaufen stets längs der Windrichtung.
Die präsentesten tierischen Bewohner in der Kalahari sind die Webervögel, die mit mehreren Milliarden (!) Exemplaren die größten Vogelkolonien im Tierreich bilden. Ihre charakteristischen kugelförmigen Nester hängen an nahezu jeder Akazie. Hier sind auch die weltweit größten Gemeinschaftsnester der Webervögel zu finden. In bis zu 2m großen Gebilden aus winzigen Ästen und Halmen wird gemeinsam geschlafen und gebrütet.
Neben den possierlichen Webervögeln trifft man in der Kalahari auch auf ganze Herden von Gnus, Oryx-Antilopen und Springböcken. Mit etwas Glück bekommt man auch einen der scheuen Kalahari-Löwen zu Gesicht. Die besten Beobachtungsposten für die Wildtiere der Kalahari sind die Wasserlöcher entlang der Flüsse Auob und Nossob, die man am besten am Morgen oder am späten Nachmittag besucht.
Das Drachenhauch-Loch in der Kalahari
Es ist wohl einer kuriosen Laune der Natur zu verdanken, dass unter einer der trockensten Wüste der Welt der größte unterirdische See der Welt verborgen ist. Das Drachenhauch-Loch, so genannt, weil daraus kalte, feuchte Luft in die Wüste aufsteigt, ist eine gut 60 Meter tiefe Spalte im Norden von Namibia. An ihrem Ende liegt ein gewaltiger, Jahrmillionen alter Süßwasser-See und gleichzeitig der Eingang zu einem noch kaum erforschten Höhlensystem. Taucher stießen bereits 100 Meter weit in seine Tiefe vor, haben den Grund jedoch immer noch nicht erreicht. Golden schimmernde, völlig blinde Welse existieren als einziges Lebewesen in dem 2,6 Hektar großen See, den kaum je das Tageslicht erreicht. Die Welse müssen von den Nährstoffen leben, die zufällig 60m weiter oben in die Spalte fallen. Dafür gibt es hier Unmengen an Trinkwasser – ein Luxus, von dem die Tiere an der Oberfläche der Kalahari nur träumen können.
Besuch der Kalahari
Am besten erlebt man die Kalahari im Süden Namibias östlich der B1. Im Grenzgebiet von Namibia und Südafrika steht die Kalahari als Kgalagadi-Transfrontier-Nationalpark unter Naturschutz. Die beste Reisezeit, den Nationalpark zu erkunden sind die Monate April bis Oktober, außerhalb der Regenzeit, wenn die Temperaturen noch unter 40°C bleiben. Normalerweise ist kein Allradfahrzeug erforderlich, um den Nationalpark zu erkunden, gegen Anfang und Ende der Saison, kann es allerdings schon einmal vorkommen, dass die Pisten verschlammen.
Von Namibia erreicht man den Kgalagadi-Transfrontier-Nationalpark am besten über den Mata-Mata-Eingang, der knapp 200km südlich von Gochas liegt. Fährt man allerdings durch diesen Eingang in den Park muss man mindestens zwei Nächte lang im Nationalpark verbringen. Vor der ersten Nächtigung ist ein Einreisestempel erforderlich, den man im Hauptcamp in Tree Rivieren bekommt. Unterkünfte gibt es im Mata-Mata-Restcamp, in Tree Rivieren (sowohl Bungalows als auch Campingplatz), im Nossob-Restcamp oder einem der etwas weniger komfortablen Wilderness-Camps, die auch nicht eingezäunt sind.
Tipp: Am besten genießt man die Kalahari auf einer Lodge oder einem Campingplatz und nimmt sich dafür mehrere Tage Zeit. Die idealen Aktivitäten in dieser eindrucksvollen Landschaft sind Faulenzen, Spazierengehen und die traumhaften Sonnenauf- und -untergänge beobachten – die perfekte Idylle für einige entspannende Tage!
Bagatelle Kalahari Game Ranch
Zwei Unterkunfts-Empfehlungen sollen hier noch erwähnt werden: Die Bungalows der Bagatelle Kalahari Game Ranch liegen mitten in den Dünen und bieten einen fantastischen Blick in die Kalahari. Die Küche ist ebenso wie die Aussicht fantastisch. Wer lieber draußen campt, findet auf den Campsites bei jedem Stellplatz ein eigenes Badehaus mit Warmwasser, Kerzenlicht und Brennholz vor.
Red Dune Camp
Das Red Dune Camp unterhält vier Campsites direkt auf den imposanten Sanddünen der Kalahari. Frühstück gibt es wenn man will auf der zugehörigen Farm und auf den Campsites selbst genießen die Gäste den unvergleichlichen Luxus einer Freiluftküche, sowie -badezimmer und WC mit traumhaftem Ausblick über die Kalahari. Eine eigene Feuerstelle ist auch vorhanden.
San – die Bewohner der Kalahari
In der Kalahari lebt das kleinwüchsige Nomadenvolk der San, das bis zum 16. Jahrhundert, als sie von den Europäern und den Bantu-Stämmen verdrängt wurden, über den gesamten Süden des afrikanischen Kontinents verbreitet war. Sie haben sich in ihrer Not in die Kalahari zurückgezogen und sich an die äußerst schwierigen Lebensbedingungen angepasst. Die San ernähren sich von Wurzeln, Früchten und dem Wild der Kalahari. Wasser beziehen sie aus wasserreichen Pflanzen und Früchten, allen voran der durstlöschenden Horngurke. Ein kleines Zubrot verdienen sie durch Verkauf von Kalahari-Salz und Rooiboos-Tee, der hier auf besonders schonende Weise geerntet wird. Ansonsten haben die San jedoch keinen Bedarf an Privatbesitz, Geld oder gar Reichtum. Dieser Umstand und ihr Widerstand gegen die Sesshaftigkeit erschweren den San, sich in der materialistisch orientierten Neuzeit zurecht zu finden oder sich am Tourismus zu beteiligen.
Weiterführende Links:
Offizielle Website der Bagatelle Kalahari Game Ranch
Offizielle Website des Red Dune Camp