Zagreb, die Hauptstadt Kroatiens, liegt im Nordwesten des Landes und lockt mit sehenswerter Architektur aus dem 18. und 19. Jahrhundert, gemütlichen Bars und Cafés und ausgedehnten Shopping-Möglichkeiten.
Wer Urlaub in Kroatien macht, kehrt der Hauptstadt im Landesinneren des Öfteren zugunsten der herrlichen Inseln und Strände Kroatiens den Rücken zu. Diese Ignoranz hat Kroatiens größte Stadt keineswegs verdient, denn Zagreb hat mit seinem dynamischen Mix der k.u.k. und Balkan-Vergangenheit prächtige Baudenkmäler, interessante Museen und idyllische Grünflächen zu bieten.
Durch die großen Straßen und kleinen Gässchen Zagrebs schlendert man vorbei an prächtigen Fassaden der vergangenen Jahrhunderte, die sich mit modernen Gebäudekomplexen abwechseln. Nach erfolgreichem Sightseeing ist ein Zwischenstop in einem der Straßencafés in der Fußgängerzone Tkalčićeva Ulica unbedingt zu empfehlen – oder man genießt am Ban Jelačić-Platz den „besten Kaffee der Stadt“.
Inhaltsverzeichnis
Ban-Jelačić-Platz in Zagreb
Der prächtige Trg Ban Jelačić ist der ideale Ausgangspunkt für eine Sightseeing-Tour durch Zagreb und gibt auch gleich einen Vorgeschmack auf die beeindruckende Architektur, die Kroatiens Hauptstadt zu bieten hat. Als Verbindung zwischen Zagrebs Ober- und Unterstadt beleben Touristen, Straßenmusikanten, Verkäufer und Einheimische auf Shopping-Tour den Ban Jelačić Platz Tag und Nacht.
8 Straßen und 10 Straßenbahnlinien treffen am Ban Jelačić-Platz aufeinander, man könnte fast meinen, alle Wege führen hierher. Inmitten von typisch österreichisch-ungarischer Architektur thront eine Reiterstatue des namensgebenden Volkshelden Joseph Jelačić.
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Lotrščak Turm in Zagreb
Ebenfalls beliebter Treffpunkt und Orientierungshelfer in Zagreb ist der Lotrščak Turm, unverkennbares Wahrzeichen von Zagreb. Die Zahnradbahn „ZET Uspinjaca“, die Urlauber alle 10 Minuten bequem von der Unterstadt in die Oberstadt bringt, endet direkt an diesem guterhaltenen Südturm der alten Stadtmauer.
Sein Name geht auf seine ursprüngliche lateinische Bezeichnung „campana latrunculorum“ zurück. Die „Diebesglocke“ wurde 1646 im Lotrščak Turm angebracht und kündigte jeden Abend das Schließen der Stadttore an.
Gegen eine kleine Gebühr kann der Lotrščak Turm erklommen werden und bietet den wohl schönsten Rundumblick über die Stadt. In dem einstigen Wach- und Glockenturm aus dem 13. Jahrhundert steht übrigens immer noch die Kanone aus dem Jahr 1877, die aus dem damals neu errichteten vierten Stock täglich um 12 Uhr Mittag die Uhrzeit verkündet.
Kathedrale von Zagreb
Die landesweit berühmte Kathedrale von Zagreb ist nahezu 1000 Jahre alt und mit ihren beiden über 100m hohen Türmen schon von weitem sichtbar. Die neugotische Himmelfahrts-Kirche in der Oberstadt gilt als nationales Kulturgut und mit den vier goldenen Engeln und der Mariensäule auf dem Vorplatz als bekanntes Postkarten-Motiv von Zagreb.
Ihr heutiges Erscheinungsbild im Stil der Neugotik stammt aus dem späten 19. Jahrhundert. Sie wurde damals nach der Zerstörung durch ein Erdbeben gänzlich wieder aufgebaut. In ihrem gewaltigen Innenraum sind vor allem die hochbarocke Ausstattung, die Schatzkammer und die gewaltige Orgel sehenswert.
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Markuskirche in Zagreb
Das zweite berühmte Gotteshaus Zagrebs ist die pittoreske Markuskirche. Die Vorgängerkirche der Markuskirche geht bis auf das 13. Jahrhundert zurück. Dies bezeugen romanische Fenster, die unter der Südfassade entdeckt wurden. Damals war sie die Pfarrkirche der einst hier befindlichen Ortschaft Gradec.
Ihr unverwechselbares Dach macht sie heute ebenfalls zu einem Wahrzeichen der Oberstadt. Wie Stickereien wirken die beiden Wappen, die mit einer weißen Burg auf rotem Grund die Stadt Zagreb und mit Blau-Rot-Weiß das ehemalige Königreich Kroatien, Slawonien und Dalmatien repräsentieren.
Apropos Wappen: Auch an der nordwestlichen Fassade prangt eines, und zwar das älteste Wappen von Zagreb aus dem Jahr 1499. Ebenfalls sehenswert ist das Südportal, dessen Giebel mit 15 liebevoll gefertigten Figuren geschmückt ist. Die Statuen wurden vermutlich alle von der Prager Bildhauer-Familie Parler geschaffen.
Das heutige Gotteshaus stammt aus dem 14. Jahrhundert und wurde im späten 19. Jahrhundert vom bekannten Architekten Hermann Bollé zum heutigen neugotischen Erscheinungsbild umgestaltet. Die drei Kirchenschiffe werden von mächtigen Säulen getragen, die für die Gotik typisch sind. Zu dieser Zeit entstand auch das berühmte Wappendach.
In den 1920er-Jahren erfolgte die Erneuerung des Interieurs. Der Bildhauer Ivan Meštrović und der Maler Jozo Kljaković waren hier maßgeblich beteiligt und schufen das Kreuz über dem Hauptaltar, das silberne Kruzifix und die Wandfresken des Hauptschiffes und der Nebenkapellen.
Kunstpavillon in Zagreb
Der Kunstpavillon in Zagreb ist das einzige Kunstmuseum der Stadt, welches als solches erbaut wurde und gleichzeitig das älteste Kunstmuseum Kroatiens. Hinter seiner architektonisch herausragenden Fassade verbirgt sich zeitgenössische Kunst im großen Stil– die weitläufigen Hallen wurden nämlich eigens zur Präsentation großflächiger Kunstwerke konzipiert.
Die Ausstellungsstücke wechseln ständig und beinhalten reihum klingende Namen wie Picasso, LeWitt, Henry Moore, Andy Warhol, Joan Miró und natürlich Vlaho Bukovac. Auch auf der Fassade, eingebettet in eine herrliche Gartenanlage, sind die Statuen mehrerer berühmter Künstler-Persönlichkeiten zu finden.
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Mimara Museum in Zagreb
Auch das Mimara-Museum ist eine lohnende Adresse für Kunstliebhaber in Zagreb. Die Privatsammlung in einem prächtigen Gebäude aus dem 19. Jahrhundert zählt zu den wertvollsten der Welt. Unter den knapp 4.000 Werken sind namhafte Künstler aus der ganzen Welt zu finden, darunter Manet, Renoir, Rembrandt, Rubens, Van Dyck oder Goya.
Artikel: Mimara-Museum in Zagreb
Museum der zerbrochenen Beziehungen in Zagreb
Ein Museum der etwas anderen Art ist das Museum der zerbrochenen Beziehungen. Es wurde zum innovativsten Museum Europas gekürt und beherbergt Relikte aus ganz Europa, die Geschichten von vergangener Liebe und Leidenschaft erzählen.
Zu den skurrilsten Exponaten zählen unter anderem die „Ex-Axt“ und der „verrückte Scheidungs-Gartenzwerg“. Die Sammlung wird ständig erweitert und jedes Ausstellungsstück ist mit seiner ganz eigenen interessanten Hintergrundgeschichte versehen.
Artikel: Museum der zerbrochenen Beziehungen in Zagreb
Maksimir Park und Zoo in Zagreb
Der älteste und größte Park in ganz Südeuropa wurde bereits zum schönsten Park Europas gewählt und verspricht mit Gärten, Wäldern und Schildkröten-Teichen idyllische Erholung auf über 300 Hektar Grün. Liebevoll angelegte Spazierwege führen zu Pavillons, Springbrunnen und Skulpturen, denen der Maksimir-Park seinen Status als Kulturdenkmal zu verdanken hat. Ein Restaurant sorgt in idyllischer Umgebung für das leibliche Wohl.
Auch der Zoo von Zagreb, ebenfalls der älteste der Stadt, befindet sich im Maksimir-Park. In verschiedenen Habitaten, vom afrikanischen Dorf über das australische Outback bis zum tropischen Dschungel, leben hier über 2.000 Tiere.
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Botanischer Garten in Zagreb
Freien Eintritt in eine Oase der Ruhe verspricht auch der Botanische Garten von Zagreb am Trg Marulicev. Er wird von der städtischen Fakultät für Naturwissenschaften und Mathematik gepflegt und beherbergt mit Teichen und Beeten eine faszinierende Fülle an heimischen und exotischen Pflanzen.
Im „Grünen Hufeisen“ von Zagreb, einer Ansammlung von Grünflächen und Parks im Herzen der Stadt, gilt der Botanische Garten als echtes Highlight für Naturfreunde. Als Teil der Universität wurde der herrliche Garten im Jahr 1889 von Professor Antun Heinz angelegt. Seither laden idyllische Spazierwege durch die malerische Landschaft aus Wäldern, Teichen, Pavillons und Blumenbeeten von April bis Oktober zum entspannten Schlendern ein.
Besonders schön anzusehen sind die riesigen Teiche, auf denen exotische Wasserpflanzen blühen, die Kroatische Kollektion von 21 seltenen Rosenzüchtungen und das Arboretum im Stil eines englischen Landschaftsgartens. Je nach Interesse an den blühenden Schönheiten ist die Besichtigung des Botanischen Gartens nach 1-2 Stunden beendet.
Von der Schönheit des Gartens ließen sich bereits zahlreiche Künstler inspirieren. Einige der bedeutendsten Werke der taubstummen Malerin Slava Raškaj’s entstanden in dieser blühenden Idylle.
Nationaltheater in Zagreb
Das barocke Nationaltheater von Zagreb zählt aufgrund seiner architektonischen Schönheit zu den herausragenden Bauten der Stadt. Es befindet sich am Tito-Platz und wurde 1840 als Teil eines staatsübergreifenden Konzepts zur Kulturförderung in Kroatien gegründet.
Neben großer Schauspielkunst mit international bekannten Namen glänzt das Nationaltheater in Zagreb auch durch sein meisterhaft geschmücktes Interieur. Der barocke Detailreichtum lässt sowohl im Auditorium, als auch im Eingangsbereich und den Treppenhäusern grüßen. Kostbare Vorhänge und meisterhafte Gemälde komplettieren das Ambiente voller prunkvoller Eleganz.
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