Reise ins nördliche Italien: Adria oder Riviera?

Italien ragt als Halbinsel weit ins Mittelmeer hinein und ist zu großen Teilen von Wasser umgeben. Östlich und westlich des Festlandes werden im Norden des Landes grob zwei Küstenabschnitte unterschieden: Adria und Riviera. Beide zeigen ganz eigene charakteristische Merkmale.

Wenn es um die Küstenlänge geht, liegt Italien unter den südeuropäischen Ländern ganz vorne. Rund 7.600 Kilometer kommen rund um den Stiefel zusammen. Wer nach Bella Italia reisen möchte, muss sich meist zwischen einer der beiden Küsten entscheiden. Doch welche ist dabei die Schönere?

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Eine wirklich schwierige Wahl, denn sowohl die italienische Adria- als auch die Rivieraküste haben zahlreiche einzigartige Highlights zu bieten. Wir haben ein paar der besten Argumente zusammengetragen, um die Entscheidung zu erleichtern.

Die Lage

Die 22 Hektar große Gartenanlage, die das Schloss Miramare umgibt, beherbergt über 2.000 mediterrane und exotische Pflanzenarten, Triest, Italien - © James Camel / franks-travelbox
© James Camel / franks-travelbox

Adria: Die gesamte Ostküste Italiens verläuft entlang des Adriatischen Meeres. Auf der gegenüberliegenden Seite befinden sich Kroatien, Montenegro und Albanien. Die größten Städte an der nördlichen Adriaküste sind Venedig, Triest, Ravenna und Rimini.

Riviera: Die Rivieraküste erstreckt sich auf der westlichen Seite Italiens nur im nördlichen Teil – von der französischen Grenze (Côte D’Azur) bis etwa zur Ortschaft Lerici bei La Spezia. Die größte Stadt ist Genua, welche die Küste in die sogenannte Riviera di Ponente im Westen (Palmen- und Blumenriviera) und die Riviera di Levante im Osten aufteilt. Nach seiner Lage am Ligurischen Meer als Teil des Mittelmeers, wird die Region auch Ligurien genannt.

Die Unterkünfte

Auf beiden Seiten des Stiefels sind die Regionen an der italienischen Küste sehr gut touristisch erschlossen. Das Land, wo die Zitronen blühen, gilt seit langen Jahren als Sehnsuchtsziel der Deutschen. Sowohl an der Adria, als auch an der Riviera gibt es Orte, die als typische Touristenhochburgen gelten. Besonders beliebt sind hier etwa die einzigartige Lagunenstadt Venedig (Adria) oder die Region Cinque Terre (Riviera), mit seinen spektakulären Örtchen in den Felshängen.

Genauso gibt es überall ganz besondere Geheimtipps und ruhigere Orte, in denen sich die Natur erleben lässt und die sich durch ihren ganz eigenen Charme auszeichnen. Je nach individuellem Geschmack, Geldbeutel oder Art der Reise stehen die unterschiedlichsten Unterkünfte zur Verfügung. An beiden Küsten gibt es eine riesige Auswahl in jeder Preisklasse. Wer sich über seine Vorlieben im Klaren ist, kann je nach Anspruch das Passende für sich finden.

Auch Campingplätze sind in großer Zahl zu finden. Für alle, die mit dem Wohnmobil unterwegs sind, gibt es zudem viele offizielle Stellplätze. Wildcampen oder –Parken ist nicht erlaubt – allerdings wird es in einigen Gemeinden für eine Nacht toleriert.

Das Wetter

Morgenstimmung am Markusplatz in Venedig, Italien - © Dmitri Ometsinsky/Shutterstock
© Dmitri Ometsinsky/Shutterstock

Was die Lufttemperaturen anbelangt, gibt es keine spürbaren Unterschiede bei den beiden Küsten. Das Klima ist dort überall gemäßigt warm. Im Winter bleibt es kühler mit einer durchschnittlichen Temperatur von rund sieben Grad Celsius (Riviera) und drei Grad Celsius (Adria). Im Sommer steigt das Thermometer dann in beiden Regionen auf durchschnittlich 23 Grad Celsius.

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Für einen Badeurlaub in Italien sei gesagt: das abgeschlossene Adriatische Meer heizt sich schneller auf und bietet meist ein bis zwei Grad mehr als die Rivieraküste.

Unterschiede gibt es im Jahresverlauf auch bei den Niederschlägen:

Adria: In der Region Venetien sind die Niederschläge überraschenderweise etwa gleich über das ganze Jahr verteilt. Als trockenste Monate gelten Januar und Februar, der November ist im Durchschnitt am regenreichsten. Die Anzahl der Regentage ist ansonsten gleichmäßig auf die übrigen Monate verteilt. Auch im Hochsommer muss dort also immer wieder mit Schauern gerechnet werden.

Riviera: Ganz anders zeigt sich die Wetterkarte an der Ligurischen Küste. Hier sind die Sommermonate um einiges trockener als in den übrigen Jahreszeiten. Der meiste Regen fällt im Oktober und November. Zum Juli hin – dem mit Abstand trockensten Monat – nimmt die Niederschlagsmenge dann immer mehr ab.

Die Strände

Eine der besten Möglichkeiten für einen entspannten Tag am Adria-Strand ist die Insel Lido („Strand“) in der Lagune von Venedig, Italien - © 4kclips / Shutterstock
© 4kclips / Shutterstock

Adria: Die Adriaküste ist vor allem im westlichen Teil (Venetien) überwiegend flach oder sanft hügelig. Hier finden Urlauber kilometerlange Sandstrände, die langsam ins Meer abfallen. Perfekt für einen Badeurlaub mit kleinen Kindern.

Von Chiogga bis Jesolo erstreckt sich rund um Venedig die gleichnamige Lagune mit einer eher zerklüfteten Küste. Eine weitere, die Laguna di Marano liegt ein Stück weiter zwischen Bibione und Monfalcone. Ab hier wird die Küste nach Osten hin etwas steiler und felsiger. Dennoch gibt es noch viele attraktive Badestrände, teils mit Sand, teils mit Kies.

Riviera: Die Rivieraküste ist hingegen durchgehend felsiger. Die Küste steigt hier direkt vom Ufer steil ins hügelige Hinterland an. Grund dafür sind die Ausläufer des Appennin-Gebirges, die hier nah entlang des Meeres verlaufen. Zwischen teils sehr steilen Felsabschnitten finden sich allerdings immer wieder kleine, malerische Buchten mit feinem Sandstrand.

Auch an den meisten Ortschaften gibt es gute Gelegenheiten zum Baden im Meer. In manchen Fällen führen in den Stein gehauene Treppenstufen zu einer versteckten Bucht. Je weiter es in den Westen geht, zeigt sich das Meer immer stärker in einem leuchtenden Blauton, der vielen von der französischen Côte D’Azur bekannt ist.

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Die Sehenswürdigkeiten

Ganz Italien ist nicht nur wegen seiner schönen Strände und beeindruckenden Küstenabschnitten beliebt, sondern vor allem wegen seiner reichhaltigen Kultur, die sich im ganzen Land entdecken lässt. Sowohl an der Adria, als auch an der Riviera kommt hier jeder auf seine Kosten.

Sehenswürdigkeiten an der Adria

Der Markusplatz in Venedig bei Nacht, Italien - © gary718 / Shutterstock
© gary718 / Shutterstock

Unverzichtbar ist ein Besuch in Venedig mit all seinen Kanälen, Brücken und prachtvollen Gebäuden. Nicht nur zum legendären Karneval, auch im übrigen Jahr ist die Stadt eines der beliebtesten Reiseziele an der Adriaküste. Der Dogenpalast am Markusplatz, die Rialtobrücke oder auch die vorgelagerte Insel Murano mit ihren Glasmanufakturen zählen zu den kulturellen Höhepunkten.

Ganz im Osten nahe der Grenze zu Slowenien und Kroatien liegt die spannende Metropole Triest. Die Nähe zu den Nachbarstaaten und die abwechslungsreiche Geschichte machen sich heute in einer einzigartigen vielfältigen Kultur bemerkbar, die Einflüsse aus den unterschiedlichen Völkern widerspiegelt. Zahlreiche prachtvolle Gebäude erinnern an die wirtschaftliche Bedeutung als wichtige Handels- und Hafenstadt.

Im Westen hat die Stadt Ravenna eine Menge kultureller Sehenswürdigkeiten zu bieten. Die Geschichte der Stadt geht bis ins 6. Jahrhundert vor Christus zurück. Verschiedene Gebäude aus der frühchristlichen Zeit zählen zum UNESCO Weltkulturerbe. Ein Spaziergang durch die hübsche Altstadt wird so zur Zeitreise in die Vergangenheit.

Sehenswerte Orte an der Riviera

Auf dieser Seite des Stiefels sollte man sich in keinem Fall die fünf kleinen Dörfchen entgehen lassen, die als Cinque Terre bekannt sind. Zwischen Chiavari und La Spezia, wo die Küste besonders steil ist, wurden die pittoresken Ortschaften auf spektakuläre Weise inmitten der Felsen errichtet. Teils fällt die Küste direkt neben den bunten Häuschen 100 Meter dramatisch steil ins Meer hinab.

Das gesamte Gebiet befindet sich in einem Naturpark und ist vor allem unter Wanderern sehr beliebt. Die schmalen Pfade verbinden die einzelnen Orte miteinander und bieten fantastische Blicke über die Bucht.

Die Metropole Genua ist das wichtigste wirtschaftliche und kulturelle Zentrum an der Rivieraküste. Ihre Altstadt zählt zu den größten in ganz Europa und lädt zum ausgedehnten Bummeln zwischen guterhaltenen Gebäuden aus der Renaissance und des Klassizismus ein. Die Stadt war im Hinterland ringsum von einer Mauer und Wehranlagen geschützt, die ebenfalls besichtigt werden können.

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Der Kurort Sanremo war schon im letzten Jahrhundert ein wichtiges Ziel für Touristen, wovon zahlreiche prunkvolle Villen und Paläste zeugen. Neben dem historischen Zentrum mit kleinen verwinkelten Gassen sind auch der hübsche Hafen und die palmengesäumte Uferpromenade sehenswert.

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