Die antike Stadt Aquileia war zu den Zeiten des Römischen Reiches eine bedeutende Handelsstadt und trug ab dem frühen 4. Jahrhundert einen großen Teil zur Verbreitung des Christentums bei. Neben Überresten römischer Bauwerke beeindrucken vor allem die prachtvollen Mosaike in der Basilika von Aquileia.
Die römische Stadt Aquileia in Friaul im Norden Italiens war einst eine der größten Mittelmeerstädte des römischen Kaiserreiches. Seit 1998 zählen die Ausgrabungsstätte und die Basilika von Aquileia zum Weltkulturerbe der UNESCO. Die ehemalige Römerstadt zählt zu unseren Top 10 Sehenswürdigkeiten von Italien.
Inhaltsverzeichnis
BILDER: Aquileia
Geschichte von Aquileia
Aquileia wurde im Jahr 181 vor Christus gegründet und entwickelte sich zu einer der ersten großen Städte Italiens. Vor allem Bernstein, Glas, Eisen und Amphoren wurden in Aquileia gehandelt, was für den ersten Ruhm und Reichtum der Stadt sorgte.
Seine zweite Blüte erlebte Aquileia durch das Christentum, denn ab dem Jahr 572 galt der Bischof von Aquileia nach dem Papst als Ranghöchster der katholischen Kirche. Der erste Bischof wurde angeblich vom Evangelisten Markus im Auftrag des Apostels Petrus eingesetzt. Sein Name war Hermagores, die Siedlung Hermagor im österreichischen Kärnten geht noch auf diesen ersten Patriarchen zurück.
Mit der Zeit verlor Aquileia jedoch seine Bedeutung. Die Wirtschaft wanderte aus dem sumpfigen Gebiet auf die nahe gelegenen Laguneninsel Grado, die auch einen besseren Hafen zu bieten hatte und mit dem Aufstieg von Venedig war es um die Vorherrschaft Aquileias endgültig geschehen. 1571 wurde das Patriarchat von Aquileia endgültig aufgehoben und die Stadt verlor auch ihre Bedeutung für das Christentum.
Das heutige Aquileia hat zwar weder wirtschaftlich noch politisch eine große Bedeutung, seine teilweise erstaunliche gut erhaltenen Bauten aus der Römerzeit wurden jedoch zunehmend für den Tourismus interessant.
Sehenswürdigkeiten von Aquileia
Von der antiken Römerstadt Aquileia können heute noch beeindruckende Überreste besichtigt werden. Das römische Forum mit seinen Säulen wurde von den Archäologen ebenso zutage gefördert wie Häuserfundamente, Teile der Stadtmauer, der Via Sacra, des Marktes und eines antiken Gräberfeldes.
Geführte Touren durch Aquileia können entweder mit einem Audio-Guide oder mit einem Führer in drei Sprachen erfolgen. Das imposante Gelände kann jedoch auch völlig auf eigene Faust erkundet werden.
Tipp: Mit der FVG-Card kann Aquileia gemeinsam mit anderen Sehenswürdigkeiten in Friaul-Julisch Venetien kostengünstig besichtigt werden.
Basilika Santa Maria Assunta
Die sehenswerte Basilika ist das wichtigste Bauwerk der antiken Stadt und gilt heute noch als Hauptkirche von Aquileia. Die romanisch-gotische Kirche stammt aus dem 11. Jahrhundert und wurde auf einer Kirche aus dem 4. Jahrhundert errichtet. In ihren Ausmaßen (65m lang, 30m breit und 23m hoch) ist das Gotteshaus mit seinem 73m hohen Glockenturm für die damalige Zeit äußerst bemerkenswert.
Bodenmosaike der Basilika
Die wahre Sensation an der Basilika ist jedoch ihr Innenleben. Der gesamte Fußboden des antiken Gotteshauses ist mit kunstvollen Mosaiken bedeckt, die über mehrere Epochen hinweg in übereinander liegenden Schichten angefertigt wurden – ein einzigartiges Beispiel für die religiöse Architektur des 4. Jahrhunderts.
Der insgesamt 645 Quadratmeter fassende Mosaikboden kann auf Glasböden erkundet werden und hält atemberaubende Motive bereit, die nicht ausschließlich christlicher Natur sind. Neben Ornamenten und geometrischen Mustern findet man auch Tiere, Pflanzen, Engel und Szenen aus der Bibel, wie zum Beispiel die Jonas-Legende.
Das berühmteste Abbild stellt einen Hahn und eine Schildkröte dar, das den ewigen Kampf zwischen Licht und Schatten symbolisiert. Besonders faszinierend ist, dass die Mosaiksteinchen nicht gefärbt, sondern nach ihrer natürlichen Farbe ausgewählt wurden.
Fresken der Maxentischen Krypta
In einem Nebenraum der Kirche beeindrucken meisterhafte Fresken aus dem späten 12. Jahrhundert, die das Leiden Christi und die Geschichte des Heiligen Hermagoras darstellen. Die Fresken erscheinen im byzantinisch-venezianischen Stil und ebenso wie die Mosaike außerordentlich gut erhalten. Für die Besichtigung der Krypta wird ein geringer Eintrittspreis eingehoben, Fotografieren ist zum Schutz der Wandmalereien nicht erlaubt.
Römische Villa
Abseits der Basilika kann ebenfalls auf Glasböden eine römische Villa besichtigt werden, deren Fußböden ebenfalls mit prachtvollen Mosaiken ausgeschmückt sind. Sie enthalten teilweise noch Hinweise auf Theodorus, den bedeutendsten Patriarchen Aquileias.
Archäologisches Nationalmuseum von Aquileia
Das Archäologie-Museum von Aquileia befindet sich in einer klassizistischen Villa ganz in der Nähe der Ausgrabungsstätte und beherbergt eine der bedeutendsten archäologischen Sammlungen Norditaliens. Das Museum wurde 1882 durch Erzherzog Karl Ludwig von Österreich eröffnet und ist vor allem für seine Mosaiken und Steindenkmäler aus der Römerzeit berühmt.
Weiterführende Links:
Offizielle Website von Aquileia mit Öffnungszeiten und Besucherinformationen
Offizielle Website von Aquileia mit Infos zur Basilika und zum Archäologischen Museum
Tourismus Informationen Friaul-Julisch Venetien