Die Stadt Copacabana ist Boliviens Basislager für Ausflüge auf und um den berühmten Titicaca-See, Namensgeber für den weltbekannten Strand in Rio und der wichtigste Wallfahrtsort des Landes.
Die Copacabana ist nicht nur der berühmteste Strand von Rio de Janeiro, sondern auch eine Stadt am Ufer des Titicaca-Sees in Bolivien. Der „Ort, der zuerst so hieß“, zählt zu unseren Top 10 Sehenswürdigkeiten von Bolivien.
Der Ursprung des Namens geht auf mehrere Theorien zurück. „Copacabana“ entsprang wohl entweder dem Aymara-Ausdruck „quta qawana“, „Sicht auf den See“, kommt aus der Anden-Mythologie von „Kotakawana“, einer Fruchtbarkeitsgottheit im Titicaca-See, oder geht auf die Jungfrau von Copacabana zurück, die in der Kathedrale der Stadt verehrt wird.
In jedem Fall gab die Stadt ihren Namen an die berühmte Copacabana von Rio weiter – und nicht etwa umgekehrt. Wer hätte gedacht, dass der Namensursprung von Brasiliens bekanntestem Strand mitten in den Anden liegt? Der sichelförmige Sandstrand und der strahlend blaue Himmel erinnern auch an den bekannten Namensvettern in Rio de Janeiro – allerdings erwecken die Temperaturen in dieser Höhe kaum Badegelüste (es hat hier selten mehr als 20°C).
Inhaltsverzeichnis
Anreise nach Copacabana
Copacabana liegt umrahmt vom Cerro Calvario und dem gegenüberliegenden Cerro Sancollani knapp 150 vom Regierungssitz La Paz entfernt und ist über die Fernstraße Ruta 2 zu erreichen. Von Peru aus führt eine Buslinie von Puno an den Titicaca-See.
Basislager am Titicaca-See
Auf bolivianischer Seite ist Copacabana der ideale Ausgangspunkt für Ausflüge auf und um den Titicaca-See. Zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten auf dem Titicaca-See gehören die Sonnen- und Mondinsel Isla del Sol und Isla de la Luna, sowie die Islas de los Uros und die Isla Taquile. Letztere befinden sich bereits auf der peruanischen Seite des Sees.
Sehenswürdigkeiten von Copacabana
Das geruhsame Copacabana liegt auf einer Seehöhe von 3.810 Metern auf der gleichnamigen Halbinsel, die in den höchstgelegenen schiffbaren See der Welt hinein ragt. Das hübsche Städtchen ist ganz anders, als so manche Siedlung in Bolivien. Gepflegte Häuser und Gärten bilden einen starken Kontrast zum ansonsten kargen Andenhochland.
Dennoch lässt es sich in Copacabana äußerst günstig übernachten und essen, was vor allem europäische Backpacker gerne nutzen. Wer Heimweh nach Deutschland hat, sollte die Bar „Chirimosky“ besuchen. Sie gehört einem Deutschen, der Spätzle und Gulasch mit Sauerkraut serviert.
Kathedrale von Copacabana
Die wichtigste Sehenswürdigkeit in Copacabana ist die schneeweiße Kathedrale aus dem Jahr 1820, Ziel vieler Pilger im wichtigsten Wallfahrtsort Boliviens. Die Basilika im maurischen Stil ist der „Virgen de Copacabana“ geweiht, die auch „Virgen Moreno“ („dunkle Jungfrau“) genannt wird. Ihre von einem Indio aus dunklem Holz geschnitzte Statue ist mit purem Gold gekrönt und kann in der Basilika besichtigt werden.
Die Schutzheilige des Lago Titicaca wird jedes Jahr Anfang Februar bei der Fiesta de la Virgen de Copacabana mit Prozessionen, Musik und Tanz gebührend gefeiert.
Am Platz vor der Kathedrale ist des Öfteren eine Kolonne an Taxis und anderen Fahrzeugen zu sehen – sie kommen aus ganz Bolivien und sogar Peru und warten darauf, gesegnet zu werden. Weihwasser unter die geöffneten Motorhauben soll im Verkehrschaos von La Paz und anderen Großstädten für Unfallfreiheit sorgen.
Cerro Calvario
Vom Cerro Calvario, dem 3966m hohen Hausberg von Copacabana, bietet sich ein fantastischer Panoramablick über den Titicaca See. Wer seinen Gipfel erklimmt, wird sich in Begleitung von Pilgern finden, denn entlang des Pfades sind die Leidensstationen Jesu als Kreuzweg aufgereiht.
Avenida 6 de Agosto
Dies ist die Einkaufsstraße von Copacabana, wo es Ponchos, Schmuck aus Freiluftwerkstätten und andere Souvenirs zu kaufen gibt. Um einige wenige Euro lässt es sich hier außerdem hervorragend speisen. Die köstliche Seeforelle aus dem Titicaca-See gibt es übrigens auch in den Restaurants am Hafen – ebenfalls zum Spottpreis.