Die dramatische Schlucht von Wadi Nakhar wird nicht umsonst als der „Grand Canyon des Oman“ bezeichnet. Tief eingeschnitten in die zerklüftete Bergwelt des Hajar-Gebirges, bietet sie ein spektakuläres Naturerlebnis – ideal für Wanderer, Abenteurer und Naturliebhaber.
Nur rund 2,5 Stunden von Nizwa entfernt, erreicht man die Wadi-Schlucht über Al Hamra und Ghul. Schon unterwegs bieten sich atemberaubende Panoramablicke auf die schroffen Felswände und einsamen Bergdörfer. Besonders eindrucksvoll ist die Aussicht vom rund 2.000 Meter hoch gelegenen Plateau am Jebel Shams, dem höchsten Berg des Oman.
Die spektakuläre Schlucht steht auf unserer Liste der Top 10 Sehenswürdigkeiten im Oman und ist von Nizwa aus über Al-Hamra zu erreichen. Von hier zweigt eine Straße Richtung Ghul ab.
In Ghul sollte man sich Zeit für einen kurzen Stopp nehmen und einen Blick auf die alte, verlassene Siedlung werfen, die wie ein Adlerhorst am Felsen klebt. Sobald man Ghul passiert hat geht die Straße weiter auf den Jebel Shams.
Inhaltsverzeichnis
BILDER: Wadi Nakhar
Highlights & Aktivitäten in der Wadi Nakhar Schlucht
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Grandiose Aussichtspunkte:
Vom Hochplateau aus eröffnet sich der Blick in die bis zu 1.000 Meter tiefe Schlucht. Mit ein wenig Glück kreisen Adler oder Bartgeier über den Abgründen. -
Sicherheitsabsperrungen für Besucher:
Damit auch Familien und Besucher mit Höhenangst den Ausblick genießen können, sind an den Hauptaussichtspunkten Geländer installiert. -
Wanderung am Canyon-Rand:
Der sogenannte Balcony Walk führt etwa 4 km entlang der westlichen Canyonwand – stellenweise direkt am Abgrund. Festes Schuhwerk, Trittsicherheit und ausreichend Wasser sind Pflicht. -
Verlassene Bergsiedlung als Ziel:
Am Ende des Weges wartet eine verlassene Siedlung, die wie ein natürliches Freilichtmuseum wirkt. Reste von Terrassenfeldern und Wohnhäusern zeugen vom einstigen Leben in der Abgeschiedenheit. -
Perfekt für eine Tagestour:
Der Canyon lässt sich gut im Rahmen eines Tagesausflugs von Nizwa oder Bahla aus erkunden.
Atemberaubende Ausblicke vom Hochplateau
Den Gipfel des Jebel Shams (3.009 Meter über dem Meeresspiegel) selbst können Sie nicht besteigen, da sich dort eine militärische Radarstation befindet, die das Gebiet zum Sperrgebiet erklärt. Die Fahrt bis zu den Toren des Sperrgebiets ist zwar möglich, bietet aber nicht die wirklich spektakulären Ausblicke.
Die beeindruckendsten Panoramen in den „Grand Canyon des Oman“ genießen Sie von einem etwa 2.000 Meter hoch gelegenen Hochplateau. Vom Rande dieses Plateaus eröffnet sich ein fantastischer Blick in die bis zu 1.000 Meter tiefe Wadi Nakhar Schlucht. Mit etwas Glück können Sie hier majestätische Geier beobachten, die in den Lüften ihre Kreise ziehen.
Für Besucher, die nicht schwindelfrei sind, gibt es an einem Aussichtspunkt Sicherheitsabsperrungen am Rande des steilen Abhangs. Von hier aus haben Sie einen grandiosen Rundblick auf die umliegende zerklüftete Berglandschaft, und auch der Gipfel des Jebel Shams mit seiner markanten Radarstation ist gut zu erkennen.
Wanderweg ins Wadi Nakhar

Wenn Sie der befestigten Straße weiter bis zum Ende der Piste folgen – wo sich eine kleine Ansammlung von Häusern befindet –, können Sie von dort aus eine abenteuerliche Wanderung entlang des Canyons starten. Der Pfad durch das Wadi Nakhar, ein ehemaliger Eselspfad, führt etwa 4 Kilometer direkt an der westlichen Flanke des Grand Canyon entlang, teilweise unmittelbar an der steil abfallenden Kante. Die atemberaubenden Ausblicke sind schlichtweg unvergesslich!
Wichtiger Hinweis: Dieser Wanderweg ist definitiv nichts für Gelegenheitswanderer mit ungeeignetem Schuhwerk. Gute Bergschuhe, absolute Trittsicherheit und ausreichend Trinkwasser sind unerlässliche Voraussetzungen für die Begehung dieses Pfades. Planen Sie für die Hin- und Rücktour etwa 3 bis 4 Stunden ein.
BILDER: Wanderung an der Wadi Nakhar Schlucht
Am Ende des Weges erreichen Sie eine mittlerweile verlassene Siedlung, die heute als faszinierendes Freilichtmuseum dient. In diesem einstigen Dorf lebten etwa 15 Familien. Die abgeschiedene Lage bot guten Schutz vor Feinden, und eine zuverlässige Wasserversorgung war gewährleistet.
Das vom Berg herabfließende Wasser speist einen kleinen See, und die Ruinen der Häuser sowie die Überreste der damaligen Terrassenfelder vermitteln einen lebendigen Eindruck davon, wie das karge, aber gemeinschaftliche Leben hier einst ablief. Jeder, der diesen beeindruckenden Weg auf sich nimmt, wird mit unvergesslichen Eindrücken nach Hause zurückkehren.
Bevor Sie den gleichen Weg zurückgehen, bietet sich die Gelegenheit, unter gewaltigen Felsüberhängen im kühlen Schatten zu rasten und sich von den Anstrengungen der Wanderung zu erholen.
Wichtige Infos für Besucher im Wadi Nakhar
Kategorie | Details |
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📍 Lage | Hajar-Gebirge, Nähe Jebel Shams, Region Ad Dakhiliyah |
🧭 Koordinaten (Plateau) | 23.2031° N, 57.1985° E |
⛰️ Höhe des Plateaus | ca. 2.000 m |
🚗 Erreichbarkeit | Mit Geländewagen über Al Hamra und Ghul bis zum Jebel Shams |
🥾 Wanderweg | Balcony Walk, ca. 4 km einfach, 3–4 Stunden hin & retour |
🧴 Ausrüstung | Wanderschuhe, Sonnenschutz, Trinkwasser |
⚠️ Hinweis | Nicht für Ungeübte oder Kinder unter 10 Jahren geeignet |
🌟 Besonderheit | Vergleichbar mit dem Grand Canyon, aber nahezu menschenleer |