Majestätisch thront die Festung von Nakhl zu Füßen der spektakulären Gipfel des gleichnamigen Gebirges, umgeben von einer idyllischen Landschaft grüner Dattelgärten.
In den 1990er-Jahren wurde dieses beeindruckende Fort umfassend und liebevoll restauriert und eingerichtet, wodurch es heute einen faszinierenden Einblick in die omanische Geschichte und Architektur bietet. Die Festung von Nakhl zählt zweifellos zu den schönsten Festungen des Oman und ist ein unvergessliches Erlebnis für jeden Besucher.
Der charmante omanische Ort Nakhl (oder Nakhal) liegt etwa 120 Kilometer westlich der Hauptstadt Muscat, vor der atemberaubenden Kulisse des Jebel-Nakhl-Massivs, dem nordöstlichen Ausläufer des imposanten Jebel-Akhdar-Gebirgszugs. Vor den mächtigen Bergen erstrecken sich weitläufige, fruchtbare Gärten, die dem gesamten Bezirk Nakhl seinen Namen verliehen haben, denn „nakhl“ bedeutet übersetzt nichts anderes als „Dattelpalmen“.
Hoch über dem Ort, auf einem etwa sechzig Meter hohen, markanten Felsen, ragt die imposante Festung von Nakhl empor, auch bekannt als Husn Al Heem. Dieser massive Steinblock scheint völlig frei zu stehen, fast so, als wäre das Fort direkt aus dem Fels gewachsen. Tatsächlich sind Teile des Berges nahtlos in die Mauern der Festung integriert, was diesem beeindruckenden Bollwerk eine einzigartige und natürliche Anmutung verleiht. Nicht umsonst zählt die Festung von Nakhl zu den zehn schönsten Festungen im Oman.
Geschichte der Festung von Nakhl

Der genaue Zeitpunkt der Erbauung von Husn Al Heem liegt im Dunkel der vorislamischen Zeit. Es wird angenommen, dass die Festung ursprünglich zum Schutz der wertvollen Oase und der nahegelegenen wichtigen Handelsrouten errichtet wurde. Im Laufe der Jahrhunderte wurde das Fort immer wieder sorgfältig renoviert und strategisch erweitert, wobei die letzten bedeutenden Änderungen von talentierten omanischen Baumeistern im 17. Jahrhundert durchgeführt wurden.
Heute präsentiert sich dem Besucher die beeindruckende, über 3.400 Quadratmeter große Festungsanlage mit sechs markanten Wehrtürmen, einer bis zu 30 Meter hohen, wehrhaften Mauer und einem massiven, imposanten Tor. Die charakteristischen Türme und das heutige Tor wurden im Jahr 1834 unter der Herrschaft von Imam Said bin Sultan I. errichtet und zeugen von der architektonischen Raffinesse dieser Epoche.
💡 Tipp: Den besten und malerischsten Blick auf die Festung von Nakhl genießen Sie aus einer Entfernung von etwa ein bis zwei Kilometern in Richtung der Stadt Rustaq. Besonders am späten Nachmittag, gegen 16 Uhr, wenn die langsam sinkende Sonne das Fort in ein warmes, goldenes Licht taucht, bietet sich ein spektakuläres Fotomotiv.
Besuch der Festung von Nakhl: Lebendiges Museum

In den 1990er-Jahren wurde die Festung von Nakhl einer umfassenden und liebevollen Restaurierung unterzogen und erstrahlt heute in ihrem alten Glanz. Viele der historischen Räume wurden vom omanischen Tourismusministerium mit traditionellen Einrichtungsgegenständen ausgestattet, die auf anschauliche Weise das frühere Leben innerhalb der Festungsmauern lebendig werden lassen.
Kunstvoll geschnitzte Holztüren und sorgfältig restaurierte Deckenmalereien verleihen dem Inneren des Forts ein ganz besonderes, fast künstlerisches Flair. Neben der historischen Inneneinrichtung beherbergt Husn Al Heem auch eine interessante Sammlung antiker Waffen, die die militärische Bedeutung des Ortes im Laufe der Jahrhunderte verdeutlichen. Jeden Freitag verwandelt sich der Vorplatz der Festung in einen lebhaften Ziegenmarkt, ein farbenfrohes Spektakel, das einen Einblick in die lokale Kultur bietet.
Von den obersten Plattformen der Festung, die noch immer mit historischen Kanonen bestückt sind, genießen Besucher einen wunderbaren Panoramablick über die weite Batinah-Region im nördlichen Oman, mit ihren grünen Oasen und der sanft geschwungenen Landschaft.
💡 Ausflugs-Tipp: Durch die malerischen Dattelgärten von Nakhl führt eine etwa drei Kilometer lange Straße zu den natürlichen heißen Quellen von Ain A’Thawwarah im idyllischen Wadi Hammam. „Hammam“ bedeutet „Bad“, und wie der Name schon andeutet, treffen sich hier Einheimische, vor allem in den Abendstunden, zu einem erfrischenden (obwohl offiziell nicht immer erlaubt) Bad im angenehm warmen Wasser. Besonders an den Wochenenden kann es in diesem wunderschönen, grünen Wadi recht belebt werden.
Überblick: Festung von Nakhl
Merkmal | Details |
---|---|
Ort | Nakhl (Nakhal), Nord-Oman |
Entfernung von Muscat | ca. 120 km westlich |
Gebirgszug | Jebel Nakhl / Ausläufer des Jebel Akhdar |
Name der Festung | Husn Al Heem |
Ursprung | vorislamische Zeit, später ausgebaut im 17. Jh. |
Letzte Erweiterung | 1834 unter Imam Said bin Sultan |
Besonderheit | erbaut auf einem 60 m hohen, freistehenden Felsen |
Größe | ca. 3.400 m², mit 6 Wehrtürmen und bis zu 30 m hohen Mauern |
Restaurierung | umfassend renoviert in den 1990er-Jahren |
Ausstattung | traditionelle Möbel, kunstvolle Türen, Deckenmalereien, Waffensammlung |
Ziegenmarkt | jeden Freitagmorgen an der Festung |
In der Nähe | heiße Quellen Ain A’Thawwarah (ca. 3 km entfernt) |