Nin gilt aufgrund seiner Geschichte auch als „Wiege von Kroatien“ und bietet mit einer sehenswerten Altstadt, der kleinsten Kathedrale der Welt, jodreichen Salinen und idyllischen Sandlagunen ein lohnendes Gesamterlebnis.
Die schmucke Ortschaft Nin rund 20 Kilometer nordwestlich von Zadar kurz vor der Insel Vir ist von großer historischer Bedeutung für Kroatien und vor allem als Salzabbaugebiet und für seinen Heilschlamm bekannt. Mitten in Norddalmatien gelegen ist das alte Salzstädtchen neben Zadar die perfekte Ausgangsbasis für Ausflüge auf die Insel Pag oder in die Nationalparks Krka und Paklenica.
Besonderes sehenswert ist das historische Zentrum von Nin auf einer kleinen Insel, welches über zwei Bücken und durch zwei Tore betreten werden kann. Die Insel entstand erst im Spätmittelalter, als sich die Bewohner von Nin durch einen Graben vor den einfallenden Türken zu schützen versuchten.
Inhaltsverzeichnis
Statue von Branimir – 1. Herrscher Kroatiens
Im Südwesten, an der Brücke zum unteren Stadttor, wird der Besucher von der 4m hohen Statue des Fürsten Branimir mit hoch erhobenem Schwert begrüßt.Branimir, der erste Herrscher Kroatiens, regierte hier von 879 bis 892, nachdem er Kroatien erstmals zu einem unabhängigen Staat des christlichen Westens geführt hatte.
Als erster Regierungssitz des Landes wird Nin auch als Wiege Kroatiens bezeichnet. Die Branimirova ulica hinter dem Stadttor führt an hübschen steinernen Fassaden vorbei bis zur Crkva Sveti Anselma und einem Vorplatz mit der unübersehbaren Statue von Grgur Ninski.
Kirche Sveti Anselma
Die Kirche des Heiligen Anselm ist dank ihres hoch über Nin ragenden freistehenden Kirchturms schon von weitem sichtbar. Das Gotteshaus geht auf das 6. Jahrhundert zurück und beherbergt ein Schulterblatt und eine Hand des Heiligen Anselm sowie eine sehenswerte Schatzkammer mit sakralen Kunstgegenständigen und Goldschmiedearbeiten.
Ihr heutiges Erscheinungsbild erhielt die Kirche im 18. Jahrhundert. Die angeschlossene Kapelle der Heiligen Marcella aus dem 15. Jahrhundert gilt mit der „Muttergottes von Zečevo“ als bedeutendster Wallfahrtsort der Diözese Zadar.
Statue von Grgur Ninski
Gregor von Nin war von 900 bis 929 Bischof und setzte sich sehr für den Erhalt der altslawischen Sprache und Schrift und ein starkes Selbstbewusstsein der Kroaten ein. Heute ist er ein Symbol für den Nationalstolz von Kroatien. Seine Zehe zu berühren bringt Glück – deshalb ist sie auch schön blank poliert.
Schöpfer der eindrucksvollen Statue war der kroatische Bildhauer Ivan Meštrović, der auch die Grgur Ninski Statuen in der Altstadt von Split und Varaždin schuf.
Sveti Križ – die kleinste Kathedrale der Welt
Nordöstlich hinter der Statue von Grgur Ninski thront inmitten einer von niedrigen Steinmauern durchzogenen Rasenfläche die kleinste Kathedrale der Welt. Die Heilig-Kreuz-Kathedrale ist zwar winzig und hat in ihrem Inneren keinerlei Einrichtung zu bieten, diente jedoch angeblich dem jeweiligen Bischof von Nin als offizieller Sitz.
Damit steht die unscheinbare Kapelle mit ihren Maßen von etwa 8 Metern Länge, Breite und Höhe mit allen großen Kathedralen dieser Welt auf einer Ebene. Vom Lichteinfall in die Kirche können übrigens Sonnenwende und Tagundnachtgleiche abgelesen werden.
Trg Kraljevac
Durch einen schmalen Durchgang Richtung Norden gelangt man von der Kathedrale direkt auf den Trg Kraljevac, der mit Restaurants und Ständen mit regionalen Köstlichkeiten so etwas wie das touristische Zentrum von Nin bildet.
Archäologisches Museum
Nin wurde bereits in der Antike von den Liburnern, einem illyrischen Volk, besiedelt, welches im 2. Jahrhundert vor Christus Teil des Römischen Imperiums wurde. Zahlreiche liburnische Gräber machen Nin zu einem der ergiebigsten Ausgrabungsorte Kroatiens.
Im Archäologischen Museum von Nin am Trg Kraljevac kann die liburnisch-römische Epoche anhand von verschiedensten Fundstücken nachvollzogen werden. Zu den interessantesten Gegenständen gehört ein Taufbecken aus dem 9. Jahrhundert, aus jener Zeit, als das Christentum im heutigen Kroatien Einzug hielt.
Römische Ruinen
Nicht hinter Glas sondern live und zum Angreifen gibt es die römischen Hinterlassenschaften gleich neben dem Archäologischen Museum. Nur einen Häuserblock weiter liegt das Ausgrabungsfeld von Nin aus der Zeit von Kaiser Vespasian.
Hier lagen das Forum, ein Amphitheater und der einst größten Tempel Dalmatiens. Von diesem einst 33m langen und 23m breiten Tempel ist noch die eine gewaltige korinthische Säule übrig, die mitten auf dem Ausgrabungsfeld thront.
Salzmuseum
Das obere Stadttor im Osten der Insel verbindet die Altstadt von Nin mit der Straße zu den Salzfeldern und dem Salzmuseum. Schon in der Antike war das Salz von Nin ein wichtiger Grund für den Wohlstand der Stadt.
Viele Sonnenstunden, günstige Winde und die natürlichen Gegebenheiten machen die Salzfelder von Nin außerordentlich ertragreich, deren jodreiches Salz zu den qualitativsten und gesündesten in Europa zählt.
Im Salzmuseum kann die Gewinnung des weißen Goldes aus nächster Nähe erlebt werden und im Shop wartet Salz in allen Variationen darauf, zu Hause Würze auf den Küchentisch zu bringen.
Sandstrände von Nin
Auf dem Weg zum Salzmuseum fallen bereits die idyllischen Sandlagunen auf, die für Badeurlaub in Kroatien eine willkommene Abwechslung zu der sonst felsigen Küste Kroatiens bieten. Auf insgesamt 8 Kilometern finden sich hier einige der schönsten Sandstrände Kroatiens.
Im Gegensatz zum offenen Meer ist die Wassertemperatur in den Buchten von Nin um 2-3 Grad höher, was nicht nur angenehm zum Baden, sondern auch der Grund für den erhöhten Salzgehalt in Luft und Wasser ist. Die Strände Zdrijac und Kraljicina wurden des Öfteren für ihre hervorragende Wasserqualität mit der blauen Flagge ausgezeichnet und sind ideal für Kinder.
Heilschlamm am Königinnenstrand
In der Nähe des Kraljicina sorgen weitreichende Heilschlammvorkommen für Linderung bei Rheumatismus, Gelenksschmerzen, Hautkrankheiten und Rückenbeschwerden. Als Lieblingsstrand der Gattin des ersten kroatischen Königs wurde er einst Königinnenstrand genannt.
BILDER: Nin – Wiege Kroatiens
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