Whangara, Neuseeland

Der kleine Küstenort Whangara auf der Nordinsel Neuseelands fungierte als Schauplatz in dem international erfolgreichen Film „Whale Rider“. Neben der Besichtigung der Filmkulissen hat die Region, die seit 1.000 Jahren von Maori bewohnt wird, auch landschaftlich und mythologisch einiges zu bieten.

Die kleine Ortschaft Whangara liegt auf der Nordinsel im Nordosten Neuseelands zwischen Gisbane und der Tolaga Bay und ist über den State Highway 35 zu erreichen. Seit dem internationalen Erfolg des Filmes „Whale Rider“ ist die zerklüftete Küste Whangaras als Filmschauplatz weltweit bekannt.

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Tipp: Whangara liegt etwa 2km vom State Highway entfernt, der Weg vom Highway ins Dorf ist nur durch ein sehr kleines Schild gekennzeichnet. Wer es finden möchte, muss die Augen offen halten.

Whangara ist eine Maori-Siedlung, die sich vor allem mit der frühen Geschichte des Stammes Ngâti Porou iwi beschäftigt. Die Region um Whangara wird von den Maori schon von über 1.000 Jahren bewohnt und ließ eine Vielzahl an Mythen und Legenden entstehen.

Die berühmte Whangara Marae bildet den zentralen Punkt der Küste. Marae sind große öffentliche Versammlungshäuser, die vor allem im Südpazifik in jedem noch so kleinen Dorf errichtet wurden. Sie bestehen meist aus nur einer Halle und dienen sowohl kulturellen als auch religiösen Zwecken. Die Marae sind Mittelpunkt des dörflichen Lebens, in ihnen werden Zeremonien abgehalten, Tänze aufgeführt, Feste gefeiert und Banketts veranstaltet.

„Whale Rider“ Filmkulisse

Die kleine Ortschaft Whangara auf der Nordinsel Neuseelands ist vor allem als Filmkulisse und Drehort des Films „Whale Rider“ bekannt - © Avenue CC BY-SA3.0/Wiki
© Avenue CC BY-SA3.0/Wiki

Whangara ist vor allem als Filmkulisse und Drehort des erfolgreichen neuseeländischen Films „Whale Rider“ bekannt. Das Buch zum Film ist der gleichnamige Roman von Witi Ihimaera über die legendäre Paikea, Vorfahre der Maori, die auf einem Wal reitend, Neuseeland erreichte. Auf einer spirituellen Reise will sie ihrem Großvater, Häuptling Koro, beweisen, dass auch ein Mädchen ein würdiger Nachfolger eines Herrschers sein kann.

Seit 2002, als „Whale Rider“ den People’s Choice Award beim Toronto Film Festival verliehen wurde, ist die ergreifende Geschichte der Maori-Legende weltweit bekannt. 2003 gewann der Film auch den World Cinema Audience Award beim Sundance Film Festival, der die internationale Aufmerksamkeit auf die kleine Küste Whangaras und das bedeutsame Erbe der Maori noch einmal verstärkte.

Auf der Giebelspitze des des Marae in Whangara ist der „Whale Rider“ als geschnitzte Figur neben einem hölzernen Miniatur-Wal verewigt. Auch Requisiten aus dem Film sind immer noch zu sehen, so zum Beispiel ein Waka, eine Art des Kanus und einige Wale aus Plastik. Vom Besucherzentrum in Gisborne aus wird eine dreistündige geführte „Whale-Rider-Tour“ angeboten.

Whangara abseits von Whale Rider

Neben der Erkundung des Filmschauplatzes hat Whangara jedoch noch andere Attraktionen zu bieten. Die Stränden eignen sich hervorragend zum Baden, Schwimmen und Surfen. Auf den Flüssen können Rafting-Touren unternommen werden und das faszinierende Hinterland mit seinen üppigen Weinreben kann sowohl zu Fuß als auch zu Pferd erkundet werden. Ganz in der Nähe befindet sich zum Beispiel die historische Poverty Bay, jene Bucht, an der Captain Cook das erste Mal in Neuseeland an Land ging.

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