Wadi bani Habib: verlassenes Lehmdorf in den Bergen Omans

Tief eingebettet in die majestätische Bergwelt des Jebel Akhdar im Norden des Oman liegt Wadi Bani Habib, ein faszinierendes Geisterdorf, das vollständig aus Lehm erbaut wurde.

Einst Heimat für rund 700 Menschen, ist dieser abgelegene Ort heute verlassen, zieht aber als malerische Touristendestination Besucher in seinen Bann und erzählt stumme Geschichten vergangener Zeiten. Heute ist Wadi Bani Habib komplett unbewohnt – ein stillgelegtes Kulturerbe, das in der dramatischen Berglandschaft wie ein Relikt aus einer anderen Zeit wirkt.

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Das malerische Bergdorf Wadi Bani Habib schmiegt sich an die steilen Hänge der Jebel Akhdar Region im nördlichen Oman. Es besteht vollständig aus Lehm und beherbergte einst etwa 700 Einwohner. Die Topographie war zu anspruchsvoll für den Straßenbau, sodass Verbindungen zu Orten wie Birkat al Mawz oder Nizwa mühsam mit Eseln bewältigt werden mussten. Auch Elektrizität gab es in diesem abgeschiedenen Paradies nicht.

BILDER: Wadi bani Habib

Wadi Bani Habib: Ein Geisterdorf mit Geschichte

In den 1980er-Jahren trafen die Bewohner eine einschneidende Entscheidung: Sie verließen Wadi Bani Habib, um sich auf der gegenüberliegenden Seite des Berges anzusiedeln, wo die Infrastruktur bessere Lebensbedingungen versprach. Heute ist das Bergdorf menschenleer. Wie verwitterte Miniaturhäuser klammern sich die Lehmhütten an die steile Bergflanke und zeugen von einer vergangenen Epoche.

Unterwegs ins Wadi bani Habib

Vom Parkplatz am Saiq-Plateau führen steile Treppen in das Wadi bani Habib, die allerdings von Wind und Wetter schon etwas mitgenommen sind, Oman - © FRASHO / franks-travelbox
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Wadi Bani Habib ist vom Saiq-Plateau aus nach einer etwa einstündigen Wanderung zu erreichen. Das Saiq-Plateau selbst zählt zu den schönsten Aussichtspunkten im Jebel Akhdar und ist heute von Birkat al Mawz über eine kurvenreiche Bergstraße mit einem Geländewagen (4×4 ist am Checkpoint obligatorisch) erreichbar.

Vom Parkplatz am Saiq-Plateau führen steile, in den Fels gehauene Treppen hinunter nach Wadi Bani Habib. Diese Treppen sind durch Wind und Wetter bereits gezeichnet, daher ist hier besondere Vorsicht geboten! Die Stufen führen Sie bis zum Grund des Wadis, von wo aus der Weg nach Süden weiterführt.

Zwischen den zahlreichen Walnuss-, Pfirsich- und Granatapfelbäumen, die hier üppig gedeihen, fühlt man sich wie in einem versteckten Garten inmitten der omanischen Bergwelt. Viele der Bäume und Büsche sind durch die gewaltigen Wassermassen, die nach starken Regenfällen durch das Wadi rauschen, beeindruckend zur Seite gebogen.

Lehmbaukunst im Angesicht des Verfalls

Die Bewohner verließen ihre Lehmhäuser im Wadi bani Habib, um anderswo besseren Versorgungszugang zu haben - © FRASHO / franks-travelbox
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Nach dem grünen Teil des Wadis und der Durchquerung eines natürlich entstandenen Felstunnels taucht Wadi Bani Habib an der gegenüberliegenden Bergflanke auf. Durch ein einfaches Tor gelangen Sie in das umgebende Mauerwerk des ehemaligen Bergdorfes. Dahinter erstrecken sich die verlassenen Lehmhütten in verschiedenen Stadien des Verfalls den Hang hinauf. Die beeindruckende Handwerkskunst der omanischen Baumeister ist jedoch nach wie vor erkennbar, denn einige der Lehmwände scheinen trotz der widrigen Bedingungen und der Schwerkraft noch standzuhalten.

Wie lange Besucher noch durch die engen Gassen von Wadi Bani Habib streifen können, hängt maßgeblich von den Niederschlägen ab, denn Regen und Feuchtigkeit sind die größten Feinde der Lehmbauweise. Einige der Häuser sind bereits in sich zusammengefallen oder wurden von den Naturgewalten regelrecht weggespült. Eine umfassende Renovierung ist derzeit nicht in Sicht. Ein Besuch dieses einzigartigen Ortes ist daher eine faszinierende, aber auch vergängliche Erfahrung.

💡 Wichtiger Hinweis: Der Wanderweg und die Treppen hinunter nach Wadi Bani Habib können rutschig und anspruchsvoll sein. Tragen Sie unbedingt festes Schuhwerk und seien Sie trittsicher.

Übersicht: Lehmdorf Wadi Bani Habib

Kategorie Details
📍 Lage Jebel Akhdar, Nord-Oman
🧭 Koordinaten 23.0708° N, 57.6462° E
🏘️ Typ Verlassenes Lehmdorf
🥾 Zugang Zu Fuß vom Saiq-Plateau (nur mit 4×4 erreichbar)
🕒 Dauer Wanderung ca. 1 Stunde hin, steil bergab und bergauf
🌿 Landschaft Obstbäume, Wadi-Tal, Berglandschaft
⚠️ Hinweis Steile Treppen, rutschig bei Regen, keine Infrastruktur im Dorf
🛠️ Zustand Teils verfallen, keine Restaurierung aktuell
📷 Highlight Lehmbaukunst, verlassene Gassen, grüne Täler

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