Der berühmte Felsendom auf dem Tempelberg in Jerusalem ist eines der größten Heiligtümer und das älteste erhaltene Bauwerk des Islam und auch im Christentum von historischer Bedeutung.
Der Felsendom ist gemeinsam mit der al Aqsa-Moschee und der Klagemauer das wichtigste Gebäude auf dem berühmten Tempelberg in Jerusalem, auf dem laut Bibel einst Salomon seinen Tempel baute. Der markante Kuppelbau zählt zu unseren Top 10 Sehenswürdigkeiten von Israel.
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Bilder: Felsendom in Jerusalem
Fotogalerie: Felsendom in Jerusalem
Mit seiner goldenen Kuppel ist er weithin sichtbar und mittlerweile ein bedeutendes Wahrzeichen von Jerusalem. Er wird jedoch oft mit der al Aqsa-Moschee ganz in seiner Nähe verwechselt.
Ein Wahrzeichen von Jerusalem
Im Gegensatz zu seinem Namen handelt es sich beim Felsendom weder um einen Dom noch um eine Moschee, sondern um einen Schrein. Die goldene Kuppel wurde über jenem Felsen errichtet, von dem aus der Prophet Mohammed dem islamischen Glauben zufolge seine Fahrt in den Himmel angetreten hat.
Auch im Christentum hat dieser Felsendom Bedeutung und zwar als jene Stätte aus dem Alten Testament, auf der Abraham von Gott aufgefordert wurde, seinen Sohn Isaac zu opfern, um ihn auf die Probe zu stellen.
Errichtung des Felsendoms
Der Bau des Felsendoms erfolgte auf Geheiß von Kalif Abd al-Malik, der auch die erste steinerne al Aqsa-Moschee errichten ließ. Der prachtvolle achteckige Schrein im frühen Umayyaden-Stil wurde im Jahr 692 nach einer Bauzeit von 5 Jahren fertiggestellt und verschlang angeblich das Siebenfache der jährlichen Steuereinnahmen aus Ägypten.
Seine unverwechselbare Kuppel hat eine Höhe von 33 und einen Durchmesser von 26 Metern und ist mit vergoldeten Kupferplatten verkleidet. Auf der Kuppel thront eine knapp 4m hohe vergoldete Mondsichel.
Als im Jahr 1099 die Tempelritter in Jerusalem einfielen, waren sie von der Bauweise des Felsendoms so beeindruckt, dass sie ihn nicht zerstörten, sondern im Gegenteil „Templum Domini“, „Tempel des Herrn“, nannten. Nach der Rückeroberung Jerusalems durch Saladin ging der Felsendom 1194 wieder an die Muslime zurück.
Während seines jahrhundertelangen Bestehens wurde der Felsendom also niemals zerstört, sondern immer nur restauriert. Die farbenprächtige Fassade ist Sultan Suleyman dem Prächtigen zu verdanken, der die kunstvollen Muster im 16. Jahrhundert aus insgesamt 450.000 Kacheln anbringen ließ.
Besuch des Felsendoms
Nicht-Muslime benötigen für den Zugang zum Tempelberg eine Genehmigung der WAQF, jener Behörde, die die heiligen Stätten des Islam in Israel betreut. Vor dem Betreten des Geländes der Klagemauer wird jeder Besucher einer Leibesvisitation unterzogen. Über die westliche Klagemauer gelangt man durch das Mogravi-Tor, dass jeden Tag außer am Freitag geöffnet ist, auf den Tempelberg.
Tipp: Wer den Tempelberg bereits in den frühen Morgenstunden, ab etwa 7 Uhr besucht, kann den Menschenmassen noch entgehen, die das heilige Gelände normalerweise tagsüber bevölkern, und gehört zu den ersten Besuchern des Tages, die den Tempelberg betreten dürfen.
Das Innere des Felsendoms
Im Inneren des Felsendoms wird der völlig naturbelassene Felsen, vom dem aus Mohammed in den Himmel aufgefahren sein soll, von 12 Pfeilern und 28 Säulen umrahmt. Der karge Fels bildet einen massiven Kontrast zu den prachtvollen Glasfenstern und Mosaiken, die das Innere des Felsendoms beherrschen und das Paradies darstellen sollen.
Nach dem Glauben des Islam versammeln sich unter dem heiligen Felsen die Seelen der Toten zum Gebet. Zahlreiche Schriftbänder zitieren Stellen aus dem Koran in arabischer Sprache und der Boden ist seit 1964 mit einem kostbaren Teppich bedeckt, der vom marokkanischen König gespendet wurde.