Die Andrássy út in Budapest wurde nach dem Vorbild der Pariser Champs-Elysées angelegt und ist von prachtvollen Gebäuden, Museen und anderen Sehenswürdigkeiten gesäumt.
Die Andrássy út, die berühmteste Prachtstraße der ungarischen Hauptstadt, führt von der St. Stephans-Basilika in der Innenstadt Budapests bis zum Heldenplatz. Unter der Andrássy út verläuft die Földalatti (M1), die älteste U-Bahn-Linie Europas, die gemeinsam mit der Straße 2002 von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt wurde.
Die Andrássy út wurde im Jahr 1896 nach dem Vorbild der Champs-Elysées in Paris errichtet und wird von zahlreichen Sehenswürdigkeiten, sowie prachtvollen Villen, Bankgebäuden, Geschäftshäusern und hochpreisigen Shops gesäumt. Man kann den etwa 2,5km langen Boulevard entweder zu Fuß ablaufen, oder mit der U-Bahn von Station zu Station fahren und die jeweilige Umgebung erkunden.
Inhaltsverzeichnis
Staatsoper

Die erste große Sehenswürdigkeit auf der Andrássy út ist die ungarische Staatsoper bei der U-Bahn-Station „Opera“. Der prachtvolle Bau zählt mit seiner reich geschmückten Neo-Renaissance-Fassade zu den schönsten Opernhäusern der Welt.
Das prunkvolle Innere der Oper erstreckt sich über drei Etagen und wird von kunstvollen Verzierungen aus Stuck, Gold, Mosaiken und Marmorsäulen dominiert. Wer das Opernhaus von Budapest auch ohne Besuch einer Vorstellung erleben möchte, kann an einer einstündigen – nicht ganz günstigen – Führung durch das Haus teilnehmen.
Haus des Terrors

Zwei Metro-Stationen nach der ungarischen Staatsoper, an der Station Vörösmarty utca, wartet mit dem Haus des Terrors eine Budapester Attraktion der schaurigen Art. Wie der Name schon vermuten lässt, erinnert dieses Museum an die finstere Zeit der ungarischen Geschichte. Die Schrift im vorspringenden Dach des Museums wirft bei Sonnenschein den Schatten „Terror“ auf den Gehweg der Andrássy út.
Trotz seines tragischen Hintergrunds zählt das Haus des Terrors zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Budapest und wird jeden Tag von über 1.000 Menschen besucht. Auch auf unserer Liste der Top 10 Sehenswürdigkeiten von Budapest hat es einen Platz.
Geschichte des Terror Háza Múzeum

Schon die Fassade des Terror Háza Múzeum lässt einen Hauch von Niedergeschlagenheit aufkommen, denn auf Augenhöhe erinnert eine scheinbar endlose Reihe an Schwarz-Weiß-Fotos an die Opfer, die in diesem Haus gelitten und ihr Leben gelassen haben. Immer wieder findet man Blumen oder brennende Kerzen auf den Simsen, mit denen Trauer oder Anteilnahme ausgedrückt werden.
Das Haus wurde im Jahr 1880 von der jüdischen Familie Perlmutter errichtet und ab 1940 in einen Ort des Schreckens verwandelt. Die nationalsozialistischen Pfeilkreuzler verhörten, folterten und ermordeten hier unzählige Menschen – in erster Linie Juden – egal welchen Alters und Geschlechts. Nach dem Zweiten Weltkrieg führte der kommunistische Staatssicherheitsdienst im Zuge der stalinistischen Säuberungen dieses grausame Werk fort. Erst nach dem Ungarnaufstand 1956 wurde den brutalen Machenschaften ein Ende bereitet.
Das Folterhaus wird zum Museum

Seit dem 24. Februar 2002 fungiert das Haus des Terrors als Gedenkstätte und Museum und lässt diese furchtbare Zeit in Bild und Ton wieder aufleben.
Neben zahlreichen Filmen und Dokumenten über die unheilvollen Regime der Nazis und der Sowjetunion können auch die Zellen besichtigt werden, in denen der letzte Widerstand der Gefangenen gebrochen wurde. Viele der Informationen sind lediglich auf Ungarisch, es gibt jedoch auch einen Audioguide in deutscher und englischer Sprache.
Doch Achtung – nach dem Museumsbesuch ist jegliche gute Laune verflogen und hat einer bedrückenden Stimmung Platz gemacht!
Auch außerhalb des Hauses des Terrors erinnern einige Kunstinstallationen an dieses Thema, so zum Beispiel eine hohe Wand aus verrosteten Ketten, die den Eisernen Vorhang symbolisiert.
Franz Liszt-Museum
Schräg gegenüber dem Haus des Terrors liegt das Franz-Liszt-Museum in der ehemaligen Wohnung des bekannten Komponisten und Schriftstellers. Hier fanden auch die Anfänge der von Liszt gegründeten Musikakademie statt, in der der Meister höchstpersönlich Klavierunterricht gab. In drei nicht allzu großen Räumen können hier Klaviere, Möbelstücke, Porträts und Dokumente des berühmten Musikers besichtigt werden.
Weitere Sehenswürdigkeiten an der Andrássy út
Es finden sich noch weitere Museen und sehenswerte Skulpturen an der Andrássy út und in ihren Nebenstraßen. Dazu zählen unter anderem:
- das Postmuseum im eindrucksvollen Palais Saxlehner mit seinem wunderbar geschmückten Treppenhaus
- das Ernst-Museum des Malers Lajos Ernst
- das Ungarische Haus der Fotografie mit Ausstellungen, Shop und Café
- das barocke Operettenhaus
- das Kodály Gedenkmuseum, das an Zoltán Kodály erinnert, einen Musikprofessor mit einer Vorliebe für das ungarische Volkslied
Ab dem Kodály Gedenkmuseum gibt es kaum noch Sehenswertes an der Andrássy út und man kann die letzten beiden Stationen bis zum Heldenplatz getrost mit der U-Bahn fahren, um auch dieses Weltkulturerbe Budapests einmal erlebt zu haben.
Weiterführende Links:
Offizielle Website der ungarischen Staatsoper
Offizielle Website des Hauses des Terrors mit Preisen und Öffnungszeiten
Offizielle Website des Franz Liszt-Museums