Die prächtige Matthiaskirche thront in Budapest auf dem berühmten Burgberg von Buda und ist nicht nur als Krönungskirche von Sisi und Franz die berühmteste und schönste Kirche der Stadt.
Die auffällige Matthiaskirche im Stadtviertel Buda zählt zu den bedeutendsten Kirchen von Budapest und ist wohl auch die bekannteste Kirche der Stadt – deshalb natürlich auch Teil unserer Top 10 Sehenswürdigkeiten von Budapest. Sie liegt am Dreifaltigkeitsplatz im Herzen des Burgviertels und zählt zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Inhaltsverzeichnis
Sehenswürdigkeiten der Matthiaskirche
Unverwechselbar ist die Kirche durch ihr auffälliges, mit farbenprächtigen Kacheln geschmücktes Dach. In ihrem Inneren erwarten den Besucher prächtige Fresken und Stuckverzierungen, sowie herrliche Buntglasfenster, die von den beiden bedeutendsten Malern der damaligen Zeit geschaffen wurden, Bertalan Székely und Károly Lotz. Der neugotische Hauptaltar der Matthiaskirche ist mit dunklem Gold opulent geschmückt.
Béla-Turm und Matthias-Turm
Besonders auffällig an der berühmtesten Kirche von Budapest sind ihre beiden völlig ungleichen Türme. Der linke Béla-Turm, benannt nach dem ungarischen König beim ersten Bau der Matthiaskirche, ist kaum höher als das Kirchenschiff selbst und seine Spitzen mit bunt gemusterten Ziegeln gedeckt.
Der rechte Matthias-Turm ragt in gotischer Pracht 80 Meter in den Himmel und wurde nach seinem Erbauer König Matthias Corvinus benannt. Sein Wappen, ein Rabe (lat. „Corvus“) mit einem Ring im Schnabel, ziert die Ostwand des Matthias-Turmes und als Figur die Spitze eines kleineren Türmchens.
Marientor
Betritt man die Matthiaskirche durch das Südtor, fällt sofort das Marientor am Ende der Vorhalle ins Auge, welches zu den schönsten Bildhauerwerken in ganz Ungarn zählt und den Tod der Jungfrau Maria in einem Relief darstellt. Die kopflosen Figuren hat das Marientor noch den Türken zu verdanken.
Loreto-Kapelle
Eine weitere Mariendarstellung findet man in der Loreto-Kapelle, hier in Form einer Statue aus rotem Marmor. Diese soll angeblich eingemauert vor den Türken versteckt worden sein. Später, bei der Belagerung durch die Christen, explodierte ein Pulverlager der Türken, eine Mauer stürzte ein und es erschien vor den knienden Muslimen genau jene Marienstatue – das war der Tag, 2. September 1686, an dem Budapest wieder an die Christen ging. Das augenscheinliche Wunder macht die Matthiaskirche bis heute zur Pilgerstätte.
Dreifaltigkeits-Kapelle
Hier befindet sich das wohl prachtvollste Monument der Matthiaskirche, der reich verzierte Sarkophag von König Béla III. und seiner Frau Anne de Châtillon. Ursprünglich wurde das Königspaar in der Stadt Székesfehérvár begraben, Archäologen verlegten ihre sterblichen Überreste jedoch im Jahr 1860 in die geschichtsträchtige Matthiaskirche.
Geschichte der Matthiaskirche
Die Matthiaskirche, auch Liebfrauenkirche genannt, wurde ab dem Jahr 1255 unter König Béla IV. als Teil der Burg von Buda und Budas erste Pfarrkirche errichtet. Angeblich stand auch zuvor schon ein Gotteshaus auf diesem Platz, in dem der Märtyrer Gellért, an den bis heute eine Statue auf dem Gellért-Berg erinnert, begraben lag. Die Basilika wurde im Jahr 1269 fertiggestellt und hat ihre Grundform bis heute erhalten.
In den darauffolgenden Jahrhunderten wurde die Matthiaskirche mehrmals erweitert und umgebaut bzw. an die jeweilige Architektur-Epoche angepasst. Ihren heutigen Namen erhielt das eindrucksvolle Gotteshaus von König Matthias Corvinus, der in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts regierte und die Kirche um ihren weithin sichtbaren Turm erweiterte.
Nur wenig später wurde Buda unter Sultan Süleyman I. durch die Türken erobert und aus der Matthiaskirche wurde über 150 Jahre lang die Büyük Camii, die „Große Moschee“. Der Kirchenschatz wurde verschleppt, die Heiligenfiguren geköpft und die Fresken mit weißer Farbe übertüncht.
Bei der Befreiung Budas 1686 wurde die Matthiaskirche nahezu vollständig zerstört und anschließend an den Jesuiten-Orden übergeben. Seit der Krönung von Franz-Joseph I. und Elisabeth (Sisi) im Jahr 1867 ist die Matthiaskirche auch als Krönungskirche bekannt. Auch die Krönung Karls IV., des letzten ungarischen Königs, fand im Jahr 1916 in der Matthiaskirche statt.
Letzte bauliche Veränderung
Ende des 19. Jahrhunderts wurde vom Architekten Frigyes Schulek, der auch für den Bau der benachbarten Fischerbastei verantwortlich war, die letzte große bauliche Veränderung vorgenommen. Aus seinen Entwürfen stammen das auffällige Muster in den Dachziegeln und die Gargoyles, die heute noch auf die Besucher herabstarren. Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde die Matthiaskirche nach genau diesen Plänen wieder aufgebaut und erstrahlt bis heute in neugotischem Glanz.
Die Matthiaskirche wird nach wie vor für heilige Messen, aber auch für Konzerte und Hochzeiten genutzt und ist für Besucher geöffnet, solange diese die Stille des Gotteshauses respektieren.
Weiterführende Links:
Offizielle Website der Matthiaskirche in Budapest mit Öffnungszeiten