Die niederländische Hafenstadt Rotterdam gehört mit ihrer innovativen Kunst-, Kultur- und Architektur-Szene zu den aufregendsten Städten der Welt – hier sind die Gründe!
Das von futuristischer Architektur geprägte Rotterdam liegt rund eine Autostunde von Amsterdam entfernt und hat ebenso wie die niederländische Hauptstadt einiges an Sehenswürdigkeiten zu bieten! Außerdem zählt es ebenso wie Amsterdam zu unseren Top 10 Sehenswürdigkeiten der Niederlande.
Im „Berlin der Niederlande“ beeindrucken der größte Tiefseehafen der Welt, die schönste Brücke des Landes, das gigantische „Horn des Überflusses“ und moderne Museen über renommierte Künstler und die bewegte Stadtgeschichte.
Inhaltsverzeichnis
Markthalle von Rotterdam
Martkhallen gibt es in nahezu jeder Stadt als besondere Sehenswürdigkeit: Das Leben der Einheimischen kennenlernen, das geschäftige Treiben genießen, diverse Lebensmittel für Selbstversorger, heimische Gerichte zum Probieren oder Souvenirs kaufen – all das ist an den knapp 100 verschiedenen Ständen der Markthalle von Rotterdam möglich.
Das ist aber noch längst nicht alles, denn der Rotterdamer Markt zählt auch architektonisch zu den herausragendsten Orten der Stadt. Das so genannte „Horn des Überflusses“ wurde von den beiden niederländischen Künstlern Arno Coenen und Iris Roskam entworfen und 2014 fertiggestellt. Seitdem ist die 11.000 Quadratmeter große „Markthal“ ein echter Blickfang: Die innovative Hufeisenform schmückt ein gigantisches Deckengemälde namens „Cornucopia“ in knallbunten Farben, hinter denen sich Dachterrassen-Appartements und Designer-Lofts reihen.
Tipp: Wer sich in der Markthalle von Rotterdam wohlgefühlt hat, wird auch die angesagte Fenix Food Factory lieben! In der vergleichsweise einfachen, industrie-inspirierten Architektur direkt am Ufer der Neuen Maas treffen sich vor allem junge, kreative Einheimische auf Burger und Bier.
Hafen von Rotterdam
Für eine weltberühmte Hafenstadt liegt Rotterdam ziemlich weit im Landesinneren, dennoch befindet sich hier einer der größten Häfen der Welt. Direkt an der Neuen Maas legen auf einer Länge von 40km jedes Jahr bis zu 220.000 Schiffe an. Im größten Tiefseehafen der Welt können sogar Frachter mit bis zu 24m Tiefgang anlegen!
Ein umfassendes Verkehrsmanagementsystem, dessen Effizienz ständig verbessert wird, sorgt für den raschen, reibungslosen und sicheren Ablauf der Schiffsabfertigungen, die jährlich knapp 430 Millionen Güter umschlagen. Die unzähligen Docks, Container, Schiffe, Brücken und Hafenkräne sind am besten bei einer Hafenrundfahrt von der markanten Erasmusbrücke aus zu besichtigen.
Erasmus-Brücke
Die rund 140m hohe Erasmusbrücke thront unübersehbar am östlichen Ende des Hafens von Rotterdam und gilt für viele als schönste Brücke der Niederlanden. Ihre Architektur ist so elegant, dass das Wahrzeichen von Rotterdam auch „Der Schwan“ genannt wird.
Um Schiffe in den gigantischen Hafen zu lassen, kann ein 90m langes Stück aufgeklappt werden. Damit ist sie die größte und schwerste Klappbrücke in Westeuropa. Des nachts ist die spektakulär beleuchtete Brücke noch imposanter anzusehen als bei Tageslicht.
Artikel: Erasmusbrücke in Rotterdam
Wilhelmina-Pier
Gleich an der Erasmusbrücke „hinter“ dem Wilhelminaplein liegt der gleichnamige Pier mit prächtigem Blick auf die Skyline von Rotterdam. Hier thront das denkmalgeschützte Hotel New York, einst Basis der Holland-Amerika-Lijn, mit der zehntausende Auswanderer in die Neue Welt starteten.
Ebenfalls an Manhattan erinnert der gigantische Wolkenkratzer De Rotterdam. Mit 150 Metern ist er das höchste Gebäude der Niederlande. Die beste Aussicht auf die Hochhäuser bietet übrigens die Rooftop-Bar „Elvy“ des Nhow-Hotels, Kulinarik und Cocktails aus aller Welt inklusive. Hier starten übrigens auch die Ausflugsboote ins 15km entfernte UNESCO-Welterbe Dorf Kinderdijk mit seinen Windmühlen!
Kubushäuser
„Zu viel der Cocktails?“ denkt man sich vielleicht beim Anblick der leuchtend gelben Kubushäuser am Overblaak 70, denn ihre Architektur wie aus einem Paralleluniversum macht wirklich etwas schwindlig. Entworfen wurden die auf dem Spitz stehenden Würfelhäuser neben dem Blaakturm als innovatives Wohnkonzept der 1970er-Jahre. Der niederländische Architekt Piet Blom stellte sich seine Häuser damals als Baumkrone auf einem Stamm vor.
Einer der Kuben ist für die Öffentlichkeit zugänglich – als Augenrätsel-Fotomotiv dienen sie alle! Die schrägen Wänden des dreistöckigen Hauses sind ebenfalls gewöhnungsbedürftig und stellen wohl eine gewaltige Herausforderung bei der Möblierung dar!
Alter Hafen von Rotterdam
Während am modernen Hafen von Rotterdam die moderne Industrie vorherrscht, sind es historischer Charme und liebevoll restaurierte Boote, die Besucher in den alten Teil des Hafens locken. In den Bars und Kneipen, die früher von Seeleuten bevölkert wurden, treffen sich heute Studenten, Sonnenanbeter und Künstlerseelen auf der Suche nach Inspiration am Wasser.
Neben einer traditionellen Schiffswerft ist hier auch das Rotterdamer Schiffahrts-Museum zu finden. Die zweitälteste maritime Sammlung der Niederlande zählt zu den größten maritimen Museen der Welt. Unter den angeblich 1 Million Ausstellungsstücken befinden sich allein an die 1400 Schiffsmodelle. Dank zahlreicher spannender interaktiver Elemente wird das Museum auch für Kinder nicht langweilig.
Ebenfalls am Alten Hafen steht das 1898 erbaute, 43m hohe „Weiße Haus“ – damals das erste Hochhaus der Stadt. Nach Sonnenuntergang gilt der Alte Hafen übrigens als DAS Partyviertel von Rotterdam!
Euromast Turm
Hier gibt’s den besten Überblick über Rotterdam! Der 185m hohe Turm wurde 1960 mit einer damaligen Höhe von 101 Metern errichtet und ragt nahe der Erasmusbrücke direkt am Hafen von Rotterdam in den Himmel. Bis zu 30 Kilometer weit fällt der Blick von seiner rotierenden Aussichtsgondel über die Dächer der gesamten Stadt und weiter bis nach Utrecht und Amsterdam!
Ein Panoramarestaurant im „Krähennest“ auf rund 100 Metern Höhe sorgt für das leibliche Wohl und die zwei daneben situierten Hotelsuiten bieten den wohl spektakulärsten Sonnenaufgang Rotterdams. Adrenalin-Junkies können sich vom Turm aus abseilen und alle drei Monate findet ein Treppenlauf-Wettbewerb über die 589 Stufen bis zum Krähennest statt.
Kunstmuseum Boijmans Van Beuningen
Mit 140.000 Kunstwerken deckt das Museum Boijmans Van Beuningen am Museumspark die niederländische und europäische Kunst vom Frühmittelalter bis heute ab. Leonardo da Vinci, van Gogh und Rembrandt sind nur einige der berühmten Namen, die hinter der fabriksähnlichen Fassade zu finden sind. Ebenso sehenswert ist der nahegelegene Skulpturenpark und das futuristisch verspiegelte Gebäude des Museumsdepots.
Tipp: Gleich daneben liegt die Kunsthalle von Rotterdam – für Kunstliebhaber ebenfalls einen Besuch wert! Hier verwirklichte sich der Architekt Rem Koolhaas mit innovativen Materialien und Designs, die den perfekten Rahmen für wechselnde Ausstellungen schaffen.
Witte de Withstraat
Ebenfalls am Museumspark startet die Witte de Withstraat, Rotterdams Shopping- und Restaurant-Meile. Hier wechseln sich kleine Designer-Boutiquen mit weltberühmten Markenstores, Innenarchitektur-Studios mit Esoterik-Läden und Cafés mit Sushi-Bars ab. Wer ausgefallene Dessous oder Tanzkleidung sucht, ist hier ebenfalls richtig. Für ein Feierabend-Bier zahlt sich ein Besuch im Café de Witte Aap aus, das von Lonely Planet schon als beste Bar der Welt ausgezeichnet wurde.
Die Witte de Withstraaat führt in östlicher Richtung bis ans Ufer mit dem Maritimen Museum und beherbergt mit dem Kunstinstituut Melly ein weiteres Zentrum für zeitgenössische Kunst. Moderne Gemälde gibt es auch in den Seitenstraßen der Witte de Withstraat zu sehen – hier haben sich diverse Street-Art Künstler verewigt.
Laurens-Kerk
Vom historischen Stadtkern von Rotterdam ist nach der Bombardierung im Zweiten Weltkrieg nicht sehr viel übrig geblieben – die St. Laurentius Kirche einen Block nördlich der Markthalle ist das einzige Relikt aus dem Mittelalter. Die dem Stadtpatron geweihte Kirche wurde von 1449 bis 1525 errichtet und ihre schweren Schäden 1968 repariert, sodass sie heute wieder in voller Pracht erstrahlt. Seit 1971 werden auch wieder Gottesdienste abgehalten.
Bezeichnenderweise am Grotekerkplein befindlich beeindruckt die St. Laurens-Kerk mit ihren schweren bronzenen Türen, ihren vier Orgeln und dem imposanten Kirchturm, der über 300 Stufen erklommen werden kann und einen überwältigenden Ausblick über die Stadt bietet.
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