Der Nationalpark Brijuni liegt vor der Küste von Istrien über mehrere Inseln verstreut. Einst Wohnsitz von Regierungschef Tito gehören seine Inseln heute der Tierwelt, Touristen und Privatpersonen.
Der Nationalpark Brijuni vor der kroatischen Halbinsel Istrien in der Adria ist ein beliebtes Tagesausflugsziel für Kroatien-Urlauber im berühmten Städtchen Pula. Auf einer Fläche von rund 34 Quadratkilometern bieten seine 14 Inseln eine umfassende Flora und Fauna, einen historischen Safaripark und eine Vielzahl an Freizeitmöglichkeiten.
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BILDER: Brijuni Nationalpark
Fotogalerie: Brijuni Nationalpark
Wie kommt man am besten zum Nationalpark Brijuni?
Um auf die idyllischen Brijuni Inseln zu gelangen, ist eine Fahrt mit der Fähre nötig. Die kürzeste Verbindung in den Nationalpark Brijuni ist von Fazana aus, doch auch von den bekannten istrischen Urlaubszielen Pula, Porec oder Rovinj starten Ausflugsboote nach Brijuni, die Touristen zu geführten Touren bringen.
Urlauber mit einem eigenen Boot dürfen am Hafen von Veli Brijun (und nur dort) vor Anker gehen. Wer auf der Hauptinsel nächtigt, kann die Schönheit des Nationalparks auf eigene Faust erkunden.
Urlaub auf den Brijuni Inseln
Veli Brijun, die größte der 14 Inseln, ist das erste Ziel für Touristen, denn hier sind die besten Hotels von Brijuni zu finden. Auch Segler und Nautiker sind hier richtig, denn der Hafen von Veli Brijun ist der einzige, wo private Boote ankern dürfen.
Wanderer und Radfahrer können auf dem 24km langen Netz aus Wander- und Radwegen die Insel erkunden und an der Ostseite lädt ein Schnorchelpfad zu Entdeckungen unter Wasser ein. Tauchen ist hier offiziell nur von ausgewiesenen Tauchschulen mit Lizenz erlaubt. Sogar Golf- und Tennisplätze sind auf Veli Brijun vorhanden, sodass es im Nationalpark garantiert nicht langweilig wird.
Tipp: Wenn ihr abgesehen von Veli Brijun auch andere Inseln besuchen möchtet, solltet ihr euch zuvor erkundigen, ob dies auch möglich ist, denn viele kleinere Brijuni Inseln befinden sich in Privatbesitz und werden sogar bewacht.
Sehenswürdigkeiten im Brijuni Nationalpark
Abgesehen von der traumhaften Landschaft und der malerischen Küste lockt Titos Safaripark Besucher in den Brijuni Nationalpark, in dem immer noch Elefanten, Zebras, Antilopen, Lamas, Strauße, somalische Schafe und indische Kühe leben. In einem eigenen Ethno-Park werden auch die charakteristischen Haustiere Istriens vorgestellt (Rinder, Schafe, Ziegen und Esel).
Auch in freier Wildbahn sind im Nationalpark Brijuni Tiere zu beobachten. Hasen, Dammwild und Mufflons tummeln sich hier in den Eichenwäldern und bei der Saline hinter der Landzunge Gromace im Süden von Veli Brijun finden sich tausende heimische Vögel und Zugvögel ein.
Dass der Insel einst sogar Dinosaurier lebten beweisen über 200 Saurier-Fußabdrücke, die über das gesamte Archipel verstreut und unter anderem im Kreidepark Brioni zu finden sind.
Unter den rund 700 Pflanzenarten des Brijuni-Nationalparks findet sich auch ein 1600 Jahre alter Olivenbaum, der als eigene Sehenswürdigkeit der Brijuni Inseln gilt.
Historisch interessierte Besucher sollten dem venezianischen Kastell mit seinem Wehrturm und der St. Germanus-Kirche im Inselinneren oder der römischen „Villa Maritima“ in der Val Catena-Bucht, der größten am Mittelmeer, einen Besuch abstatten.
Geschichte der Brijuni Inseln
Archäologischen Spuren zufolge waren die Inseln des heutigen Brijuni Nationalparks bereits vor 3000 Jahren besiedelt. Auch Ruinen aus der Römerzeit sind bis heute sichtbar, zum Beispiel in der Val Catena-Bucht, wo sich die so genannte „Villa Maritima“ mit Wohnhäusern, Tempeln, Zisternen und einem Badehaus und über einen Kilometer entlang der Küste erstreckt.
Später entstand aus der römischen Siedlung ein befestigtes Castrum der Byzantiner, das Veli Brijun vor Piraten verteidigte. Mit einem Kastell inklusive Wehrturm und der St. Germanus Kirche im Inselinneren hinterließen auch die Venezier ihre Spuren im Brijuni Nationalpark.
Ende des 19. Jahrhunderts spielten die Inseln und seine Bewohner eine wichtige Rolle für die Erforschung und letztendliche Ausrottung der Malaria durch den deutschen Mediziner und Nobelpreisträger Robert Koch. Nachdem die Krankheit besiegt war, wurden die Inseln zunehmend attraktiver und lockten Sportler und Touristen an. In deutschem Besitz mussten die Bauten auf den Brijuni Inseln im Zweiten Weltkrieg schwere Schäden hinnehmen.
Sommersitz von Regierungschef Tito
Ab 1947 waren die Brijuni Inseln sowohl für die Bevölkerung Kroatiens, als auch für Urlauber tabu, denn damals richtete der jugoslawische Regierungschef Tito seinen Sommersitz auf dem paradiesischen Archipel ein. Er empfing dort hohe Staatsgäste und berühmte Persönlichkeiten aus aller Welt und so wandeln Besucher der heutigen Brijuni Inseln auf den Spuren von Ho Chi Minh, Liz Taylor, Richard Burton, Sophia Loren oder Placido Domingo.
Der hohe Besuch brachte Tito regelmäßig kostbare Geschenke mit, unter anderem exotische Tiere, die der Staatsherr über alles liebte. Aus diesen Mitbringseln entstand der Safaripark, der sogar heute noch auf der Insel Veli Brijun existiert – übrigens ebenso wie sein dunkelgrüner Cadillac Eldorado, der sogar für Ausflugsfahrten gemietet werden kann. Nach Titos Tod im Jahr 1980 wurden die Brijuni Inseln zum Nationalpark ernannt und fünf Jahre später auch für Besucher eröffnet.
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