Liparische Inseln: Reise zum Archipel der Vulkane, Italien

Europas Feuerberge regieren nicht nur Island, sondern auch das Mittelmeer: Vor der Küste Italiens befindet sich der aktivste Vulkan des Kontinents inmitten einer völlig naturbelassenen Landschaft. 

Als vielfältiges Reiseziel ist Italien eines der beliebtesten Länder deutscher Urlauber. Berühmt für Pizza, Pasta und „La Dolce Vita“ locken die Strände sowie Städte in Italien jedes Jahr über 120 Millionen Besucher an. Dementsprechend voll kann es an klassischen Reisezielen wie der Adria oder Riviera werden. Gut, dass Italien aber auch fernab solcher Hotspots noch ruhige Fleckchen Erde zum Erkunden bietet: die Liparischen Inseln zum Beispiel.

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Bei den Liparischen Inseln handelt es sich um ein Archipel der Vulkane, welches im Mittelmeer nicht weit vor der italienischen Küste liegt. Ihr korrekter Name lautet „Äolische Inseln“, worunter sie jedoch noch geringere Bekanntheit verzeichnen. Wem auch diese Bezeichnung nichts sagt, der dürfte zumindest den Stromboli kennen: Den aktivsten Vulkan Europas und das Herz der Liparischen Inseln.

Das Archipel vor der Küste Siziliens hat aber noch mehr aktive Vulkane in petto und begeistert seine Besucher zudem durch eine vielfältige Landschaft. Denn keine der Inseln, welche im Jahr 2000 zum UNESCO-Weltnaturerbe erklärt wurden, gleicht den anderen. Sie sind Schauplatz vieler wissenschaftlicher Untersuchungen und abseits der Touristenmassen steht hier der Sinn vor allem nach Naturbelassenheit.

Ein Blick auf die Inseln im Archipel

Die Liparischen Inseln liegen auf der italienische Vulkankette, welche sich vom Vesuv bis zum Ätna zieht und die einzigartige Landschaft in Süditalien geprägt hat. Einzig und allein in den italienischen Sommerferien trudeln so manche Touristen auf den Äolischen Inseln ein.

Abseits dieser Hochsaison sind sie jedoch wie leergefegt und ein echter Geheimtipp für Urlauber auf der Suche nach Ruhe, Natur und einer abwechslungsreichen Auszeit vom Alltag. Die Vielfalt der verschiedenen Inseln bietet dabei garantiert für jeden Geschmack die richtige Wahl.

Stromboli

Wie bereits erwähnt, stellt der Stromboli das Herz der Liparischen Inseln dar. Der aktivste Vulkan Europas verwandelt die gleichnamige Insel in eine schwarze Landschaft mit gelb-roten Lavaströmen, welche als „Feuerbahn“ bis hinab ins Meer fließen. Dennoch gibt es keinen Grund zur Furcht, denn der Vulkan gilt mit seinen regelmäßigen „kontrollierten“ Eruptionen als ungefährlich und kann von einem Observatorium aus sicherer Entfernung beobachtet werden.

Wer will, kann sich zudem einem Wanderführer anschließen und bis zum Kraterrand aufsteigen, um einen Blick in den Stromboli zu werfen. Übernachtet werden kann in den beschaulichen Hafendörfern mit ihren weißen Gebäuden, welche als typisch für Süditalien gelten und einen echten Gegenpol zum brodelnden Vulkan darstellen.

Lipari

Lipari gilt somit als besonders abwechslungsreiche Insel mit einer spannenden Geschichte, Italien - © MAEKFOTO / stock.adobe.com
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Die namensgebende Insel Lipari ist die Hauptinsel im Archipel. Die größte der Inseln ist dennoch mit rund 10.000 Einwohnern nur geringfügig bewohnt – verwandelt sich zur Hauptsaison aber in ein echtes Touristenzentrum mit wildem Nachtleben. Tagsüber können Sehenswürdigkeiten wie alte Schlösser oder malerische Landschaften am Meer erkundet werden.

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Lipari gilt somit als besonders abwechslungsreiche Insel mit einer spannenden Geschichte. Denn einst lebten hier nicht nur Römer, sondern auch Griechen, Normannen und Spanier, welche allesamt Spuren auf Lipari hinterlassen haben. Alles in allem, präsentiert sich die Insel aber eher als karges Gebirge mit steil abfallenden Küsten, welche die eine oder andere ruhige Bucht beherbergen, die zum Baden im Meer einlädt.

Salina

Die Nachbarinsel Salina ist deutlich grüner und gilt somit auch als attraktiveres Reiseziel. Der fruchtbare Vulkanboden hat eine große Artenvielfalt hervorgebracht – sowohl bei den Pflanzen als auch in der Tierwelt. Somit ist die Insel besonders bei Naturliebhabern und Wanderern beliebt, welche die Farnwälder erkunden, die Berge besteigen oder Tiere beobachten möchten.

Auch hier sorgen Steilklippen für einmalige Aussichten und die kleinen Dörfer sind beinahe menschenleer. Dennoch fehlt es nicht an Restaurants und Cafés mit kulinarischen Köstlichkeiten aus der Region beziehungsweise ganz Italien.

Panarea

Die „Insel der Schönen und Reichen“ bietet zur Geruhsamkeit auf Salina einen echten Kontrast. Auf Panarea finden sich im Sommer die wohlsituierten Familien von Italien ein, um auf ihren Yachten zu entspannen oder die Nächte durchzufeiern. Dementsprechend teuer sind hier zur Hauptsaison die Unterkünfte, Restaurants & Co.

Dennoch lohnt sich der Abstecher auf die Insel, denn abseits der belebten Küsten, bietet sie als älteste Insel des Archipels eine bunte Flora und Fauna sowie Ruinen einer prähistorischen Stadt. Berühmt ist Panarea zudem für seine beeindruckenden Unterwassereruptionen.

Filicudi

Der Vulkan auf Filicudi ist bereits seit langer Zeit erloschen. Geblieben sind fruchtbare Landschaften und eine kleine Insel, welche vor allem unter Wasser eine Menge zu bieten hat: Zahlreiche versunkene Schiffe haben dort eine bunte Unterwasserwelt ähnlich einem Korallenriff hervorgebracht.

Zudem sind auf Filicudi bis zu 85 Meter hohe Klippen mit Höhlen wie der „Grotta del Bue Marino“ zu finden und ein 40.000 Jahre alter Magmaturm. Dementsprechend gilt die Insel als perfekte Anlaufstelle für Schnorchler und Taucher.

Alicudi

Die Insel Alicudi ist bei Wanderern vor allem aufgrund ihrer Naturbelassenheit beliebt, denn Straßen gibt es hier noch keine, Italien - © Peter Engelke / stock.adobe.com
© Peter Engelke / stock.adobe.com

Die Schwesterninsel Alicudi ist die zweitkleinste bewohnte Insel im Archipel. Sie ist bei Wanderern vor allem aufgrund ihrer Naturbelassenheit so beliebt, denn Straßen gibt es hier noch keine. Stattdessen sind die wenigen Häuser über Pfade und Treppen miteinander verbunden.

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Wer Alicudi erkunden möchte, muss das zu Fuß machen und wird dafür mit einem Blick in eine unberührte Naturlandschaft belohnt. Auch unter Wasser geht es auf der kleinen Insel bunt zu, weshalb Alicudi nicht nur bei Wanderern, sondern auch bei Tauchern sehr beliebt ist.

Vulcano

Der zweite aktive Vulkan der Liparischen Inseln befindet sich auf Vulcano. Die Insel macht ihrem Namen alle Ehre und ist vor allem durch Lava, Dampf und Schwefelgeruch gezeichnet. Für einen längeren Aufenthalt mag sich Vulcano daher zwar nicht eignen, einen Ausflug ist die Insel aber definitiv wert, denn ihre Landschaft mit Schwefelquellen, kochendem Meerwasser und thermischen Schlammbädern gilt als einzigartig – nicht nur in Europa.

Wie kommt man am besten auf die Äolischen Inseln?

Für einen typischen Strandurlaub, wie ihn viele Touristen in Italien suchen, sind die Liparischen Inseln nur bedingt geeignet. Für Aktivurlauber, Wanderer, Naturliebhaber oder Abenteurer sind sie aber ein echter Geheimtipp!

Die Liparischen Inseln besitzen keinen eigenen Flughafen, sodass die Anreise mit der Fähre von Milazzo oder Neapel stattfindet. Bis zur Fähre gelangen die Besucher via Auto. Die Anreise ist daher auch mit Kindern problemlos möglich, jedoch sollten Eltern diese sorgfältig planen und für ausreichend Beschäftigung sorgen. Denn allein von Mailand bis nach Neapel sind es bereits acht Stunden Fahrt.

Wer mit Kindern reist, sollte daher entweder über Nacht fahren oder die Route in Etappen aufteilen und beispielsweise eine Nacht in Norditalien oder an der sehenswerten Amalfiküste verbringen – bevor es anschließend weiter geht zu den Liparischen Inseln.

Alternativ besitzt Neapel auch einen Flughafen, welcher vor allem von Reisenden aus Norddeutschland gerne genutzt wird, um die Reisezeit im Auto zu verkürzen.

Vor Ort findet die Fortbewegung hauptsächlich zu Fuß oder mit dem Boot statt. Wer mit Kindern reist, sollte daher darauf achten, die Entfernungen möglichst klein zu halten und auf eine der grünen Inseln mit Stränden zum Baden und Spielen zu reisen.

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Abenteurer und Aktivurlauber planen hingegen gerne ein „Inselhopping“, um so viel wie möglich vom Archipel zu erkunden. Schlussendlich bieten die Liparischen Inseln somit die richtige Wahl für alle Reisenden.

Klima und beste Reisezeit auf den Liparischen Inseln

Die Temperaturen in Italien können je nach Klimazone stark variieren. Die wärmste Zeit des Jahres ist in Süditalien – wie in Deutschland auch – in den Monaten Juni bis August. Allerdings haben zu dieser Zeit die Italiener selbst Urlaubszeit und dementsprechend kann es auf den Liparischen Inseln, allen voran Panarea und Lipari, durchaus etwas voller werden.

Wer also stattdessen die Ruhe und Naturbelassenheit sucht, für welche die Vulkaninseln berühmt und beliebt sind, reist besser im Frühjahr oder frühen Herbst an. Aufgrund des mediterranen Klimas, ist es hier ganzjährig mild und sogar im Winter fallen die Temperaturen nur selten unter 13 Grad Celsius. Von Oktober bis März kommt es aber des Öfteren zu Niederschlägen.

Die optimale Reisezeit auf den Liparischen Inseln sind somit die Monate April, Mai und September. Denn dann ist es noch nicht beziehungsweise nicht mehr zu heiß, um die Vulkane zu erklimmen. Trotzdem ist es warm genug zum Baden, Schnorcheln, Tauchen, für Bootsausflüge, Spaziergänge, Wanderungen – oder einfach eine entspannte Zeit mit der ganzen Familie.

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