Auch wenn man es von außen nicht vermuten würde: Die Panagia i Kera Kirche ist dank ihrer fantastischen Wandmalereien eine der berühmtesten Kirchen auf Kreta und muss unbedingt auch von innen besichtigt werden!
Die Panagia i Kera Kirche liegt ganz in der Nähe des typisch kretischen Örtchens Kritsa und wurde im 13. Jahrhundert gebaut. Die dreischiffige Kuppelkirche steht inmitten von Zypressen und Olivenbäumen und gibt ein für Kreta so typisches Fotomotiv ab. Die Kuppel ist auf Kreta einzigartig und lässt bereits den Einfluss der Venezianer erkennen. Das schmucke Gotteshaus gehört zu unseren Top 10 Sehenswürdigkeiten von Kreta.
BILDER: Panagia i Kera Kirche auf Kreta
Fotogalerie: Panagia i Kera Kirche auf Kreta
Das unscheinbare Kirchlein muss unbedingt auch von innen besichtigt werden, die paar Euro Eintritt zahlen sich aus! Erst dann offenbart sie ihre ganze Pracht, denn jeder Quadratzentimeter Wand in ihrem Inneren ist mit kunstvollen Fresken verziert.
Die Meisterwerke byzantinischer Kunst sind die bedeutendsten auf Kreta und konnten zum Großteil restauriert werden. Von Schemen und starren Formen bis hin zu ausdrucksstarken Gesichtern sind hier alle Stile der kretischen Freskenmalkunst vertreten.
Die griechisch-orthodoxe Kirche ist dem Entschlafen der Gottesmutter Maria, der Hl. Anna und dem Hl. Antonius geweiht. Ihr Name bedeutet übersetzt „Gottesmutter“ oder „Allheilige Herrin“. Ihre Stützmauern reichen bis zum Boden und erwecken den Eindruck, die Panagia i Kera Kirche ducke sich in die Erde.
Besichtigung der Panagia i Kera Kirche
Die in Kritsa ausgeschilderte Panagia i Kera Kirche liegt gut 1km von Kritsa entfernt und verfügt über einen kostenlosen Parkplatz. Gleich gegenüber liegt eine kleine Taverne, in der man im Kreta-Urlaub gut und günstig speisen kann.
Tipp: In der Kirche gibt es kein elektrisches Licht. Um die Fresken genau in Augenschein zu nehmen, hilft eine Taschenlampe.
Im Mittelschiff befinden sich die ältesten Fresken. Sie stammen ebenso wie die Kirche selbst aus dem frühen 13. Jahrhundert und sind noch düster und starr. An der Decke des Altarraums ist die Himmelfahrt Christi dargestellt, westlich sind die Könige Salomo und David zu sehen, im Kuppelgewölbe der Einzug nach Jerusalem, die Taufe Christi und die Erweckung des Lazarus.
Die realistischen Darstellungen beeindrucken vor allem beim Kindermord in Betlehem (sehr makaber) und bei der großen Szene der Geburt Jesu. Den Venezianern ist es zu verdanken, dass in einer griechisch-orthodoxen Kirche auch der Hl. Georg und der Hl. Franz von Assisi gemalt wurden.
Lebensechte Figuren im Süd- und Nordschiff
Rund 100 Jahre später entstand das Südschiff, welches der Hl. Anna, Marias Mutter, gewidmet ist. Hier sind die Malereien bereits heller, schwungvoller und die Gesichtszüge ausdrucksvoll und lebensecht.
Als letzter Teil der Panagia i Kera Kirche wurde das Nordschiff errichtet. Wann genau ist nicht bekannt und auch die Fresken sind hier am wenigsten gut erhalten. Zu sehen sind der Pantokrator, der Hl. Antonius, das Jüngste Gericht und die 12 Apostel. Auch der Stifter des Nordschiffs, Georgios Mazizanis, ist mit Frau und Kind verewigt – direkt neben den Höllenqualen der armen Sünder.