Im kirgisischen Ferienort Cholpon Ata am Nordufer des Issyk Kul Sees laden Sandstrände zum Baden ein und rund 2.000 Felszeichnungen bilden eine der weltweit größten Petroglyphen-Sammlungen.
Cholpon Ata, auch Tscholponata geschrieben, ist nach einem mythologischen Schutzgott benannt und liegt am nördlichen Ufer des gewaltigen Issyk Kul Sees, im Herzen des Tian Shan Gebirges.
Die 12.000 Einwohner-Stadt zwischen Karakol und der Hauptstadt Bishkek im Zentrum von Kirgistan erwacht im Juli und August aus seinem Dornröschenschlaf und verwandelt sich nahezu über Nacht in einen florierenden Badeort.
Baden, Wassersport und Open Air Bars in Cholpon Ata
Der flache Strand, das herrliche Sommerwetter und das vergleichsweise warme Seewasser laden bei Temperaturen knapp unter 30°C zum Baden und Wassersport ein, in der Nacht sorgen Open Air Bars und Discos für Unterhaltung bis in die frühen Morgenstunden. Der Blick auf die mächtigen Gipfel des „Himmelsgebirges“ Tian Shan und spektakuläre Sonnenuntergänge machen den Issyk Kul zu einem landschaftlich atemberaubenden Erholungsgebiet.
Unzählige Hotels und Gästehäuser aus der Sowjet-Zeit zeugen davon, dass das heute 12.000 Einwohner zählende Cholpon Ata auch schon damals ein beliebtes Urlaubsziel war. Die Ära der organisierten UdSSR-Massenferien ist allerdings vorbei, heute finden vor allem Familien und kleine Reisegruppen an den Ufern des Issyk Kul Erholung.
Die Unterkünfte und Infrastruktur ist alles andere als modern und so schaffte es der idyllische Badeort bis jetzt nicht, anspruchsvolle Gäste aus dem ferneren Ausland anzuziehen.
Zu den häufigsten Besuchern in Cholpon Ata zählen neben den Kirgisen auch Urlauber aus den Nachbarländern Kasachstan und Usbekistan. Traveller aus dem Westen machen am Issyk Kul See meist nur einen Zwischenstopp, unter anderem bei den 4.000 Jahre alten Felszeichnungen.
Gewaltige Petroglyphen-Sammlung als Open Air Museum
Am Nordufer des Issyk Kul Sees ist mit den Petroglyphen von Cholpon Ata ein Freiluftmuseum der besonderen Art zu finden. Rund 2 Kilometer nordöstlich der Stadt hat ein Gletscher auf einer Fläche von rund 42 Hektar an die 5.000 Felsen verstreut, die vor Tausenden von Jahren mit mystischen Zeichnungen versehen wurden. Die Region des heutigen „Steingartens“ war einst ein heiliger Ort, an dem die Schamanen hiesiger Stämme heidnische Rituale praktizierten.
Die Steingravuren gehen auf das zweite Jahrtausend vor Christus zurück und wurden hauptsächlich von den Skyten geschaffen. Der Großteil der dargestellten Figuren sind Tiere, darunter Pferde, Stiere, Ziegen, Wölfe, Schneeleoparden, Wild, aber auch Jagdszenen und zeremonielle Tänze wurden in über 2.000 verschiedenen Zeichnungen in Stein gemeißelt. Der berühmteste Fels (gleich gegenüber dem Ticketschalter) zeigt mehrere Steinböcke, die gemeinsam mit Leoparden von Jägern verfolgt werden.
Tipp: Die Gravuren kommen am späten Nachmittag am besten zur Geltung, wenn die großteils nach Westen oder Süden ausgerichteten Felsen direkt von der Sonne angestrahlt werden.
Neben den gravierten Steinen, die eine Höhe von 30cm bis zu 3m erreichen, zeugen auch noch bis zu 10 Meter große Steinkreise, Skulpturen, Gräber und Mauerreste von den Siedlern der vergangenen Jahrtausende.