Die Karawanserei Tash Rabat im zentralen Gebirge von Kirgistan gilt als eines der besterhaltenen Gebäude an der Seidenstraße und war im 15. Jahrhundert einer der größten Stein-Bauten Zentralasiens.
Die Karawanserei Tash Rabat entstand im 14. Jahrhundert, um Reisenden an der Seidenstraße Schutz, Unterkunft und Verpflegung zu bieten. Sie wurde damals ausschließlich aus Bruchstein errichtet, wie auch ihr Name verrät, denn Tash Rabat bedeutet übersetzt „Steinerne Herberge“. Damals war der historische Gasthof in Kirgistan eines der größten Stein-Gebäude in Zentralasien.
Die Region um Tash Rabat könnte archäologischen Funden zufolge schon im 10. Jahrhundert besiedelt gewesen sein. An der Stelle der heutigen Karawanserei soll einst ein buddhistisches Kloster gestanden haben, bis der mächtige islamische Herrscher Timur Lenk (auch bekannt als Tamerlan), jede andere Religion in Zentralasien ausmerzte. An die einstige Wichtigkeit der damals entstandenen Karawanserei erinnert Tash Rabat noch als Abbildung auf dem 20-Som-Schein der kirgisischen Währung.
Besuch der Tash Rabat Karawanserei
Tash Rabat liegt heute im Zentrum von Kirgistan, genauer gesagt, im unberührten Naryn-Gebiet mitten im Tian Shan Gebirge. Von der 80km entfernten Gebietshauptstadt Naryn ist die Karawanserei über die A365 und den Torugart-Pass an der Grenze zu China zu erreichen. Nach der Abzweigung geht die Asphaltstraße in eine unbefestigte Piste über, die an alpinen Wiesen mit friedlich grasenden Yaks vorbeiführt.
Die steinerne Herberge befindet sich auf rund 3100 Metern Seehöhe im Tal des gleichnamigen Flusses und gilt als das besterhaltene Gebäude an der Seidenstraße. Sie ist heute sorgfältig restauriert, scheint aber mit der Zeit immer mehr in der Erde zu verschwinden.
Früher führten angeblich einige Fluchttunnel in den Hang hinein, da das Gebäude sonst nur über einen Eingang verfügt. Das Innere des Baus besteht aus mehreren Räumen, die um einen Flur angeordnet sind und in einen Gebetstraum mit Kuppel münden.
Tash Rabat ist auch heute noch ein Ziel von Reisenden, denn gleich neben der Jahrhunderte alten Karawanserei liegt ein Jurtencamp, das in der Sommersaison Gäste aufnimmt. Viele Traveller nutzen diese Möglichkeit als praktischen Zwischenstopp auf dem Weg weiter nach Norden zum herrlichen Issyk Kul See.