Am Son Kul, dem größten Süßwasser-See Kirgistans mitten im Inneren Tian Shan Gebirge, wo Nomaden bis heute im Einklang mit der Natur leben, warten auf den Besucher atemberaubende alpine Trekking-Touren und unvergessliche Erlebnisse fernab der Zivilisation.
Nach dem Issyk Kul See ist der südwestlich gelegene Son Kul der zweitgrößte See von Kirgistan. Er liegt mitten im Inneren Tian Shan, dem Zentralgebirge von Kirgistan, und ist von den umliegenden Städten über mehrere spektakuläre Gebirgsstraßen zu erreichen, die unter anderem den MELS Pass und den 33 Parrots Pass queren.
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Beste Reisezeit für den Son Kul See
An 200 Tagen im Jahr liegt Schnee am Son Kul und die Eisdecke am See wird bis über einen Meter dick. Die beste Reisezeit für das Zentrum von Kirgistan ist daher von Juli bis August, wenn es trocken und vergleichsweise warm ist. Es herrschen dann an den Ufern des Son Kul Sees Höchsttemperaturen von knapp über 10°C, ein klassischer Bade-Urlaub ist am Son Kul See also nur für besonders hartgesottene Schwimmer möglich.
Auf Touren um den Son Kul See erlebt der Wanderer mehrere Klimazonen, von den Sommerwiesen der Nomaden am Ufer des Sees bis zu den schneebedeckten Gipfeln des Tian Shan. Im Juli und August blühen auf den Almen um den See Edelweiß, Salbei, Ginseng und Kamille und die Nomaden nutzen die kurze Vegetationszeit in dieser Höhe, um ihr Vieh an den saftigen Kräutern zu weiden. Sie teilen sich die Ufer des Son Kul mit über 60 verschiedenen Vogelarten, die direkt am See oder in der Umgebung nisten.
Mit viel Geduld und etwas Glück bekommen Besucher auf der Ebene Hirsche, Füchse, Luchse oder Wölfe zu Gesicht, während Steinadler, Falke, Kranich und Storch über den Himmel kreisen.
Besuch bei den Nomaden Kirgistans
Tagsüber sind die Besucher in der unberührten Natur um den Son Kul unterwegs, auf Wunsch im Zuge von Trekking-Touren mit einem Einheimischen als Führer. Auch Pferde oder Lasttiere können bei den Nomaden gebucht werden.
Am Abend speist man mit den Einheimischen Fisch direkt aus dem See und trinkt in fröhlicher Runde das typische Kymis aus vergorener Stutenmilch. In der Nacht erfreut man sich am fulminanten Sternenhimmel, dessen unzählige Sterne zum Greifen nah scheinen.
Die uralten Bräuche und Sitten der Kirgisen werden am Son Kul See noch hochgehalten und so zählt bei einem Urlaub am Son Kul See nicht nur Trekking zu den möglichen Aktivitäten, sondern auch der Aufbau von Jurten, das Hüten von Schafen oder das Melken von Stuten.
Anreise zum Son Kul See
Der 29 mal 18 Kilometer große Son Kul liegt auf 3.013 Metern Seehöhe und wird von mächtigen Gipfeln umrahmt, die bis zu 4500 Meter hoch aufragen. Dennoch ist die unmittelbare Umgebung des Sees flach und ähnelt aufgrund des fehlenden Baumbestandes einer Savanne. Aufgrund der hohen Lage des Son Kul Sees sind die Zufahrtsstraßen in den Wintermonaten oft gesperrt.
Auf vier Straßen kann der Son Kul See erreicht werden, über die 33 Serpentinen des Teskey Torpok Passes von Naryn im Südosten, über das Ak-Tal im Südwesten, über Tschaek und Kara Ketsche im Nordwesten, oder über Sari Bulak im Nordosten. Letztere ist die einzige Route, die im Sommer auch ohne Allradantrieb befahrbar ist.
Unterkunft am Son Kul See
Für Touristen werden im Juli und August eigene Gäste-Jurten mit erhöhtem Komfort errichtet, die im Gegensatz zu den charakteristischen Filzzelten der Nomaden eigene sanitäre Anlagen und sogar ein Reinigungsservice beinhalten.
Im September beginnt bereits wieder der Abstieg vom Son Kul See in die tiefer gelegenen Dörfer. Dann ist auch für Touristen eine Übernachtung in den Sommer-Jurten direkt am See nicht mehr möglich, die Kirgisen sind jedoch für ihre Gastfreundschaft bekannt, und nehmen auch im Winter Besucher auf. Das Quartier besteht dann allerdings in den meisten Fällen aus nicht mehr als einer Matte auf dem Fußboden.