Auf Madagaskar haben 5 Vulkane in den vergangenen Jahrtausenden spektakuläre Landschaften aus idyllischen Kraterseen, fauchenden Geysiren und rauchenden Erdlöchern geschaffen.
Der riesige Inselstaat Madagaskar vor der Südostküste des afrikanischen Kontinents war einst eine brodelnde Felseninsel mit mehreren aktiven Vulkanen. Bis ins Pleistozän, das etwa 10.000 Jahre vor Christus endete, konnte auf Madagaskar eine rege vulkanische Aktivität nachgewiesen werden. Von dieser zeugen noch heute eindrucksvolle Vulkankegel und Lavafelder im Norden und im zentralen Hochland Madagaskars, die wir zu unseren Top 10 Sehenswürdigkeiten von Madagaskar zählen.
Inhaltsverzeichnis
Kratersee Itasy
Um den Lake Itasy befindet sich wohl die spektakulärste Vulkanlandschaft Madagaskars. Die Region liegt im zentralen Hochland von Madagaskar auf etwa 1.800m Seehöhe rund 80km von der Hauptstadt Antananarivo entfernt. Sie besteht aus mehreren Kraterseen, Lavaströmen, heißen Quellen, fauchenden Geysiren und stinkend rauchigen Erdlöchern, so genannten Solfataren.
Der größte Kratersee, Lake Itasy, nachdem die gesamte Region Itasy benannt ist, ist mit einer Länge von 9km der drittgrößte See Madagaskars und ein beliebtes Touristenziel. Jeden Tag fahren über 3.000 Fischer, die am Lake Itasy leben, in ihren Kanus auf den See, um das Abendessen zu fangen.
Der See ist die perfekte Kulisse für Wander- und Trekking-Touren in die Umgebung, auf denen es jede Menge zu entdecken gibt. So zum Beispiel die beiden Lily-Wasserfälle, die 16 und 22m hoch sind, unzählige Geysire oder riesige Krater anderer erloschener Vulkane. Inmitten des Kratersees befindet sich eine kleine Insel mit einem rituellen Steinkreis und an einem Ende des Sees ist eine Marienstatue zu finden, die den Mittelpunkt Madagaskars markiert. Im Schilfgürtel nisten zahlreiche Wasservögel.
Die Ortschaft Ampefy am Ufer des Lake Itasy bietet Besuchern Unterkunft und Verpflegung. Nur etwa 10km nördlich von Ampefy liegen die spektakulären Geysire von Analavory, deren Minerale die Felslandschaft mit einer reichen Farbenpracht überzogen haben.
Vulkanfeld Ankaratra
Das Ankaratra-Massiv liegt ebenfalls im zentralen Hochland Madagaskars 50km südwestlich von Antananarivo und wird vom 2.600m hohen Tsiafajavona (zu deutsch etwa „nie ohne Nebel“) überragt. Dies ist nach dem Maromokotro der zweithöchste Berg Madagaskars.
Das über 5.000 Quadratkilometer große Gebiet des Ankaratra ist mit einem Netz aus Wanderpfaden durchzogen, die durch atemberaubende Vegetation aus Pinienwäldchen, baumhohen Farnen und Feldern aus Mimosen führen. Auch hier gibt es Lavaströme, Schlackenkegel und Kraterseen zu besichtigen.
Vulkanfeld Ankaizina
Das Vulkanfeld Ankaizina befindet sich im Norden von Madagaskar inmitten des Tsaratanana- und Ambondrona-Gebirgsmassivs. Der Vulkan Ankaizina erreicht eine Höhe von knapp 2.900m. Zu sehen sind kleinere Lavaströme durch verschiedene Täler in der Region Bealanana, die 5-10km nördlich von Ankaizina liegt, mehrere Schlackenkegel und einige Krateresee, wie den Lake Anakarefo, Beandrarazina und Matsaboramadio.
Rund um das Vulkanfeld Ankaizina tummeln sich einige bedrohte Vogelarten, wie der Madagaskar Lappentaucher, der Madagaskar-Reiher, die Madagaskar-Weihe und die Hovaralle.
Vulkanfeld Ambre-Bobaomby
Das Vulkanfeld Ambre-Bobaomby befindet sich ebenfalls im Norden Madagaskars im Amber Mountain Nationalpark westlich der Stadt Diégo. Der Ambre-Bobaomby erreicht eine Höhe von knapp 1.500m und ist von Schlackenkegel und den Kraterseen Lac Texier, Lac Fantany, Lac Mudit und Grand Lac bedeckt.
Die Lavaströme haben außerdem zwei Wasserfälle im Nationalpark geformt, den „Sacred Waterfall“ und die „Cascades Antakarana“. Aufgrund der hohen Niederschläge von bis zu 3.500mm pro Jahr ist dies eine der feuchtesten Regionen Madagaskars. Neben den vulkanischen Überbleibseln der vergangenen Jahrtausende gibt es auch verschiedenste Lemuren zu bestaunen.
Vulkanfeld Lokobe
Der fünfte Vulkan Madagaskars, der Lokobe oder Mont Passot, befindet sich auf der traumhaften Insel Nosy Be im Norden Madagaskars etwa 10km vor der Küste. In seinen ehemaligen Vulkankratern haben sich mehrere Kraterseen gebildet, die Krokodile zu ihrem Lebensraum auserkoren haben.
Nicht nur wegen den ledrigen Raubtieren sollte man den Kraterseen allerdings nicht zu nahe kommen. Die Seen gelten als heilige Stätte der Ahnen und eine Annäherung ist daher tabu – es sei denn, man ist barfuß, nur mit einem Wickeltuch bekleidet und trägt keine Kopfbedeckung.