Nationalpark Tsingy de Bemaraha, Madagaskar

Der Nationalpark Tsingy de Bemaraha im Westen Madagaskars beherbergt nicht nur Tiere und Pflanzen, die es sonst nirgends auf der Welt gibt, sondern auch eine einzigartige Karstlandschaft.

Der Nationalpark Tsingy de Bemaraha liegt im Westen Madagaskars in der Provinz Mahajanga und ist eine unserer Top 10 Sehenswürdigkeiten von Madagaskar. Mit dem Strengen Naturreservat Tsingy de Bemaraha wurde der Nationalpark im Jahr 1990 aufgrund seiner ungewöhnlichen Karstformationen in die Weltnaturerbeliste der UNESCO aufgenommen.

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Das etwa 720 Quadratkilometer große Gebiet im Distrikt Antsalova wurde erst 1997 zum Nationalpark erklärt, zuvor war auch dieses Teil des strengen Naturreservats Tsingy de Bemaraha.

BILDER: Tsingy de Bemaraha-Nationalpark

Fotogalerie: Nationalpark Tsingy de Bemaraha

„Wo man nicht barfuß gehen kann“

Tsingy de Bemahara bedeutet etwa "wo man nicht barfuß gehen kann" - sehr passend für den Nationalpark im Westen Madagaskars - © Oscar Espinosa / Shutterstock
© Oscar Espinosa / Shutterstock

Der Nationalpark Tsingy de Bemaraha beeindruckt vor allem durch seine einzigartige Karstlandschaft. Die auffälligen Felsformationen werden „Tsingy“ genannt, was ungefähr übersetzt werden kann mit „wo man nicht barfuß gehen kann“. Und das zu Recht. Die Tsingy sind unzählige steinerne Spitzen, die den gesamten Nationalpark wie ein spektakulärer Wald aus Felsnadeln bedecken. Über Jahrtausende wurden die messerscharfen, bis zu 20m hohen Spieße durch Grundwasser, Erosion, Wind und Wetter aus dem Kalkstein geformt.

Wie kommt man zum Tsingy de Bemaraha-Nationalpark?

Wie mächtige Türme ragen die bis zu 20m hohen Felsformationen im Tsingy de Bemaraha Nationalpark in den Himmel, Madagaskar - © sunsinger / Shutterstock
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Für einen Besuch des Tsingy de Bemaraha-Nationalparks braucht man jede Menge Zeit und auch das nötige Kleingeld. Das Naturschutzgebiet liegt etwa 300km westlich der Hauptstadt Antananarivo und verfügt über 2 Eingänge.

Mit dem Auto

Eine Autofahrt zum nördlichen Eingang „Antsolava“ kann jedoch je nach Witterung und Straßenbedingungen mehrere Tage dauern. Mit einem Geländewagen kann man auch die 200km von der Küstenstadt Morondava aus bewältigen und erreicht den südlichen Eingang „Bekopaka“, der etwa 90km vom Nordeingang entfernt liegt.

Mit dem Flugzeug

Alternativ kann man von Antananarivo aus in 45min mit dem Flugzeug ins nahe gelegene Tsiroanomandidy fliegen. Oder man möchte den Tsingy de Bemaraha-Nationalpark nur sehen und nicht betreten, dann empfiehlt sich ein Rundflug von Morondava aus. Im dortigen Touristendorf kann auch ein Zimmer in Bekopaka gebucht werden.

Beste Reisezeit für den Nationalpark Tsingy de Bemaraha

Der Nationalpark Tsingy de Bemaraha im Westen Madagaskars beherbergt nicht nur Tiere und Pflanzen, die es sonst nirgends auf der Welt gibt, sondern auch eine einzigartige Karstlandschaft - © Pierre-YvesBabelon/Shutterstock
© Pierre-YvesBabelon/Shutterstock

Der Tsingy de Bemaraha-Nationalpark ist auch klimatisch ein Gebiet der Extreme. Auf seiner steinernen, schattenlosen Oberfläche herrschen bis zu 40°C, die auch in der Regenzeit von November bis März nicht wirklich abkühlen. Die dampfige Hitze ist dann äußerst unangenehm, die Steine sind gefährlich rutschig und die abfließenden Wassermassen verwandeln so manche Piste in einen schlammigen Sumpf. Aus diesem Grund ist der Tsingy de Bemaraha-Nationalpark von November bis Mai (zumindest offiziell) geschlossen.

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Die beste Reisezeit für den „Tsingy“ ist die Trockenzeit von Mai bis November. Dann ist zwischen den wärmespeichernden Feslnadeln zwar immer noch heiß, aber zumindest nicht mehr lebensgefährlich. Im Gegensatz zur gleißenden Hitze des Plateaus herrscht in vielen Schluchten des Tsingy de Bemaraha-Nationalparks feuchte Kühle und Dunkelheit.

Unterwegs durch die „Tsingys“

Eine Hängebrücke führt über eine zerklüftete Schlucht im Nationalpark Tsingy de Bemaraha, Madagaskar - © sunsinger / Shutterstock
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Eine Entdeckung des Tsingy de Bemaraha-Nationalparks ist nur im Zuge von geführten Touren erlaubt. Die Rundwege führen durch Labyrinthe aus Kalkstein, zahlreiche eindrucksvolle Canyons und Höhlen und regelrechte Kathedralen aus Kalk.

Die „kleinen Tsingys“ können zum Großteil auf befestigten Pfaden mit ein paar kurzen Kletterpassagen erwandert werden, während für Touren durch die „großen Tsingys“ Kletterausrüstung erforderlich ist. Dafür hangelt man sich unter anderem über eine atemberaubende Hängebrücke von Aussichtspunkt zu Aussichtspunkt mit unvergesslichen Panoramablicken über die unvergleichliche Landschaft.

Tipp: Als Ausrüstung für eine Wanderung durch den Tsingy de Bemaraha Nationalpark sind ausreichend Trinkwasser, unbedingt festes Schuhwerk, ev. sogar Handschuhe, Kopfbedeckung und eine Taschen- oder Stirnlampe (für einen Besuch der Höhlen) zu empfehlen.

Weltweit einzigartig: Trockenwald Madagaskars

Die felsige Oberfläche des Plateaus des Tsingy de Bemaraha-Nationalparks ist teilweise mit dem einzigartigen madagassischen Trockenwald bedeckt, Madagaskar - © Pierre-Yves Babelon / Fotolia
© Pierre-Yves Babelon / Fotolia

Die felsige Oberfläche des Plateaus des Tsingy de Bemaraha-Nationalparks ist teilweise mit dem einzigartigen madagassischen Trockenwald bedeckt, dessen Bäume sich an die Trockenheit angepasst haben. Sie haben mehr Stacheln als Blätter, einen verdickten Stamm, um mehr Wasser zu speichern und freihängende Wurzeln, um das Regenwasser direkt aufnehmen zu können.

In den feuchten Schluchten des Parks dagegen haben sich kleine Seen gebildet, an denen Mangroven wachsen. Unglaublich 86% der Pflanzenwelt im Tsingy de Bemaraha-Nationalpark kommt nur hier vor. Im Osten fällt die savannenartige Ebene mit bis zu 400m hohen Klippen steil bergab.

Durch die vielfältigen Lebensbedingungen fühlt sich im Tsingy de Bemaraha-Nationalpark auch eine Vielzahl an Tieren heimisch. 13 verschiedene Lemuren leben in den üppig grünen Bäumen, 66 Reptilien- und 22 Amphibienarten bevölkern die Feuchtgebiete und die Luft wird von knapp 100 Vogel- und 15 Fledermausarten beherrscht. Wer sich aufmerksam umsieht, entdeckt die possierlichen Sifakas zwischen den grünen Baumkronen oder hat das Glück, einen Madagaskar-Seeadler zu erspähen – einen der seltensten Greifvögel der Welt.

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