Der prächtige Grand Place im Herzen von Lille ist der schönste Platz der Stadt und eignet sich ideal als Ausgangspunkt für Sightseeing in der Altstadt von Lille.
Der Place du Général de Gaulle im Zentrum von Lille wird nicht von ungefähr als „Grand Place“ bezeichnet. Umringt von monumentalen Prachtbauten und gespickt mit gemütlichen Straßencafés ist der schmucke Platz das ideale Beispiel für die Architektur von Lille und eines seiner touristischen Zentren.
Auch Einheimische treffen sich hier zum Shoppen, Kaffee trinken und Plaudern. Paraden, Proteste, Zeremonien, offizielle Feierlichkeiten oder Weihnachtsmärkte – all das spielt sich inmitten der ehrwürdigen Bauten am Grand Place ab.
BILDER: Grand Place in Lille
Fotogalerie: Place du Général de Gaulle (Grand Place) in Lille
Sehenswürdigkeiten am Grand Place von Lille
Nachdem einige unserer Top 10 Sehenswürdigkeiten von Lille entweder direkt am Grand Place oder in seiner unmittelbaren Nähe liegen, wird der berühmte Platz von vielen Touristen als Ausgangspunkt für eine Sightseeing-Tour durch die Altstadt von Lille auserkoren.
Seinen Namen erhielt der Place du Général de Gaulle von einem der berühmtesten Feldherrn Frankreichs, der 1890 in Lille das Licht der Welt erblickte. Das Geburtshaus von de Gaulle kann übrigens in der Rue Princesse Nr. 9 nordöstlich der Zitadelle von Lille besichtigt werden.
Tipp: Naschkatzen sollten die historische Patisserie Méert am Grand Place auf keinen Fall auslassen. Angeblich zählte bereits Charles de Gaulle deren Waffeln, Schokoladen und Kuchen zu seinen Lieblings-Desserts.
Colonne de la Déesse – Vermächtnis der Französischen Revolution
Ebenfalls heldenhaften Hintergrund hat die „Colonne de la Déesse“ in der Mitte des Platzes, deren Figur ursprünglich den Arc de Triomphe in Paris krönen hätte sollen.
Die „Säule der Göttin“ erinnert an die erfolglose Belagerung von Lille im Jahr 1792 durch 35.000 österreichische Soldaten während der Französischen Revolution. In ihrer Rechten hält die Statue eine Kanonenlunte, die Linke weist auf die Inschrift zu ihren Füßen, ein Zitat über die Weigerung des Bürgermeisters, die Stadt aufzugeben.
La Vieille Bourse – die Alte Börse
Die Alte Börse ist wohl das schönste und berühmteste Gebäude am Grand Place von Lille. Mit ihrer leuchtend roten und aufwändig geschmückten Fassade und dem kleinen roten Türmchen dominiert der Prachtbau mit dem wunderschönen Innenhof die Ostseite des Platzes.
Der Architekt und Schnitzmeister Julien Destrée bekam den Auftrag, ein Gebäude zu entwerfen, das vor allem der holländischen Börse das Wasser reichen konnte. 1653 war das architektonische Juwel aus 24 einzelnen Häusern fertiggestellt – bis heute das teuerste Gebäude der Stadt.
Als Börse wird die Vieille Bourse nicht mehr genutzt, sondern beherbergt einen Kreis von Schachspielern (die sich übrigens gerne von Touristen herausfordern lassen) und einen Buchladen. Vor allem in Kombination mit dem hübschen Turm der dahinter gelegenen Handelskammer wird die Alte Börse immer wieder gerne als Postkartenmotiv genutzt.
Le Furet du Nord – größter Buchladen Europas
Apropos Buchladen: Direkt gegenüber der Alten Börse liegt mit dem Furet du Nord in einer Villa aus dem 17. Jahrhundert der größte Buchladen Europas und wohl auch einer der größten der Welt. Vielleicht ist dieses umfassendes Angebot an Literatur und Wissen auch der Grund, aus dem in Lille rund 100.000 Studenten anzutreffen sind.
La Voix du Nord – Die Stimme des Nordens
Zwischen dem Furet du Nord und der Alten Börse an der Südseite des Grand Place liegt die Heimat des Zeitungsverlags „La Voix du Nord“ – unverwechselbar dank ihrem stufenförmigen Dach.
Auf seiner Spitze thronen mit den „Drei Grazien“ drei weitere Damenfiguren. Die goldenen Statuen repräsentieren die drei historischen Provinzen Artois, Hainault und Flandern. Die 28 Fenster an der Gebäudefront symbolisieren die 28 Ausgaben der Zeitung.
Neben dem Verlagsgebäude war im 16. Jahrhundert die königliche Wache untergebracht. Heute ist hier das Theater „La Métaphore“ eingerichtet.
Opernhaus von Lille
Zwischen dem La Voix du Nord und der Alten Börse führt die Rue des Manneliers auf den am Grand Place angrenzenden Place du Théatre. Hier thront die prächtige Oper von Lille, deren eindrucksvolles Gebäude von Louis Cordonnier entworfen wurde.
Ihr Ursprungsbau stammt aus dem Jahr 1875, fiel allerdings 1903 einem Feuer zum Opfer. Vier Jahr später war der Nachfolgebau abgeschlossen. Aufgrund des Ersten Weltkriegs erst 1923 eingeweiht ist die Oper von Lille heute Spielstätte großer Werke von Mozart bis Puccini.
La Nouvelle Bourse – die Handelskammer
Der Bau neben dem Opernhaus ist nicht weniger imposant. Die „Neue Börse“, heute Handelskammer, wurde im Jahr 1903, ebenso wie die Oper, von Louis Cordonnier im flämischen Stil errichtet. Sie fällt vor allem durch ihren eigenen schmucken Glockenturm auf, der auch am Place du Général de Gaulle hinter der Alten Börse hervorragt. Der 100m hohe Turm soll die Macht der Industrie demonstrieren.
Rang de Beauregard – Barock aus dem 17. Jahrhundert
Auch die eleganten Häuser gegenüber der schmucken Handelskammer sind einen zweiten Blick wert. Die so genannte „Rang de Beauregard“ besteht aus mehreren reich geschmückten Barockfassaden, die die typische Architektur des 17. Jahrhunderts repräsentieren.
1687 wurden die dreistöckigen Ziegelhäuser vom Magistrat errichtet, um den Baustil der Handelskammer zu unterstreichen. Ähnlich wie bei der Alten Börse sind auch in der Rang de Beauregard Shops im Erdgeschoß untergebracht.
Tipp: In den Fassaden der Rang de Beauregard sind immer noch kleine Kanonenkugeln zu sehen, die auf die Belagerung von Lille im Jahr 1792 zurückgehen und unter Denkmalschutz stehen.