Die Kathedrale Saint-Étienne im Zentrum von Toulouse wurde einst aus zwei Kirchen errichtet. Sie ist vor allem aufgrund ihrer originellen Architektur und ungewöhnlichen Proportionen sehenswert.
Die römisch-katholische Kathedrale Saint-Étienne wurde über einen Zeitraum von 500 Jahren errichtet und ist heute als Sitz des Erzbistums die wichtigste Kirche von Toulouse. Einst aus zwei Kirchen entstanden fällt das asymmetrisch anmutende Gotteshaus auf dem Place Saint-Étienne vor allem durch seine ungewöhnliche Architektur auf. Wir haben sie auf die Liste unserer Top 10 Sehenswürdigkeiten von Toulouse gesetzt.
Inhaltsverzeichnis
BILDER: Cathédrale Saint Étienne in Toulouse
Fotogalerie: Cathédrale Saint-Ètienne in Toulouse
Geschichte der Cathédrale Saint-Étienne
Am Standort der heutigen Kathedrale in der Nähe des Kapitols stand Aufzeichnungen zufolge bereits im Jahr 844 eine Kirche. Das heutige Gotteshaus mit seinen monumentalen Ausmaßen stammt aus dem 13. Jahrhundert. Ihre etwas unharmonisch erscheinende Form entstand dadurch, dass für die Kathedrale ursprünglich zwei Kirchen zu einer verbunden wurden.
Aus 2 mach 1 – das geht auch bei Kirchen
Von der ersten Kirche stammt heute noch das knapp 7m große Rosettenfenster über dem Eingangsportal, welches 1230 geschaffen wurde. Der Bau der zweiten Kirche wurde 1272 mit einem neuen Bauplan und einem anderen Winkel begonnen.
Im Zuge dessen entstanden der Chorgang, das so genannten Triforium, und die fantastische Westfassade im Flamboyant-Stil. Im 15. Jahrhundert wurden die beiden Bauten das erste Mal verbunden. Weitere Zubauten folgten nach einem Brand im Jahr 1609.
Einzigartiges Interieur der Saint-Étienne Kathedrale
Auch im Innenraum sind die einst getrennten Teile der Cathédrale Saint-Étienne noch deutlich sichtbar, sowohl durch die unterschiedliche Ausrichtung der Achsen, als auch durch die beiden verschiedenen gotischen Stile.
Ebenfalls auffällig ist das ungewöhnlich breite Kirchenschiff, denn die Kirche ist nahezu so breit wie hoch. Die Trennlinie der beiden Kirchenschiffe markiert heute eine dicke Säule in der Mitte des Innenraums.
Einen zweiten Blick wert sind die kunstvollen Schnitzereien aus Nussholz, die das Chorgestühl (geschaffen von Pierre Levesville im 17. Jahrhundert) und die 17m hohe Orgelverkleidung schmücken.
Kapellen der Cathédrale Saint-Étienne
Von den mittlerweile 17 Kapellen der Kathedrale stammt die älteste aus dem späten 13. Jahrhundert, der Großteil wurde jedoch erst ein Jahrhundert später geschaffen. Auch die Buntglasfenster der St. Vincent de Paul-Kapelle entstanden im 13. Jahrhundert und haben als ältestes Buntglas von Toulouse historischen Wert.
Tipp: Jedes Wochenende findet am Vorplatz der Kathedrale vormittags ein traditioneller Markt statt. Wenn ihr euch mit Spezialitäten der französischen Küche eindecken möchtet, seid ihr hier richtig!
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