Die idyllische Hafenstadt Sozopol wurde bereits in der Antike gegründet und lockt mit historisch wertvoller Architektur. Auch die herrlichen Strände am Schwarzen Meer machen Sozopol zu einem attraktiven Ziel für Bulgarien-Urlaub.
Sozopol liegt an der südlichen Schwarzmeerküste von Bulgarien rund eine halbe Autostunde von Burgas entfernt. Zugunsten der Hauptstadt Sofia, Plovdiv oder Veliko Tarnovo wird Sozopol von geschichtlich-kulturell interessierten Bulgarien-Urlaubern oft übersehen. Völlig zu Unrecht, denn Bulgariens älteste Stadt trägt die Spuren von Römern, Osmanen und Bulgaren in sich. Die sehenswerte Altstadt von Sozopol steht vollständig unter Denkmalschutz.
Inhaltsverzeichnis
BILDER: Altstadt von Sozopol
Fotogalerie: Altstadt von Sozopol
Entstehung von Sozopol
Gegründet wurde die schmucke Hafenstadt 610 vor Christus von den Griechen als Apollonia, die Thraker siedelten in diesem Gebiet schon seit Beginn des 1. Jahrtausends vor Christus. 395 nach Christus ging Apollonia an die Römer und erfuhr auch dank der Nähe zu Konstantinopel (das heutige Istanbul) einen wirtschaftlichen Aufschwung.
Byzantiner, Russen, Türken, Bulgaren und Piraten lieferten sich im Mittelalter und den folgenden Jahrhunderten teils heftige Kämpfe, die Sozopol so manches Baudenkmal kosteten und einige Flüchtlingswellen hervorrief. Seit dem Ende des Kommunismus herrscht Ruhe in Sozopol und das Städtchen wird zunehmend von Bulgarien-Urlaubern entdeckt.
Sehenswürdigkeiten in Sozopol
Der historische Kern von Sozopol breitet sich über die malerische Halbinsel Skamnij direkt am Schwarzen Meer aus. Im Lauf der Zeit unterstand das beschauliche Hafenstädtchen zahlreicher unterschiedlicher Völker und Religionen. Mit ihren typischen Holzfassaden der Bulgarischen Wiedergeburt und den Spuren der vergangenen Jahrtausende steht die gesamte Altstadt von Sozopol unter Denkmalschutz.
Schwarzmeer-Architektur
Ähnlich wie in der Stadt Plovdiv im Zentrum von Bulgarien sind auch in Sozopol die so genannten „Häuser der Bulgarischen Wiedergeburt“ besonders auffällig. Rund 180 der typischen Schwarzmeer-Häuser sind hier zu finden, was Sozopol zu einer regelrechten Museumsstadt werden lässt.
Die prächtigen Bürgerhäuser stammen aus dem 18. und 19. Jahrhundert und werden teilweise als Museum oder Restaurant, teilweise immer noch als Wohnhaus genutzt. Zu den schönsten Exemplaren zählen die Häuser von Marieta Stefanova, Kreanoolu, Todor Zagorov, Kurtidi und Dimitri Laskaridis.
Einkaufsstraße Apolonija
Die Geschäftsstraße Apolonija erinnert noch heute an den griechischen Namen von Sozopol und wird von vielen Häusern mit der typischen Holzfassade der Schwarzmeerarchitektur gesäumt. Auch in den verwinkelten Gässchen, die von der Hauptstraße abzweigen, sind zahlreiche Häuser mit schmucken Holzerkern und liebevoll gepflegten Gärten zu finden. Auf einem kleinen Platz an der Geschäftsstraße Apolonija erinnern Ruinen an das Sozopol der Römerzeit.
Stadtmauer von Sozopol
Ebenfalls historisch wertvoll sind die Ruinen der Befestigungsmauern im Süden und Südosten von Sozopol. Sie stammen aus dem 5. und 6. Jahrhundert und wurden zum Teil eindrucksvoll restauriert. Im dreistöckigen Wehrturm an der Milet Straße wurde ein kleines Museum eingerichtet, welches Fundstücke von der Restaurierung ausstellt und über die Geschichte der Wehranlagen von Sozopol informiert.
Kirchen in Sozopol
Von den einst über 30 Kirchen von Sozopol wurden während der türkischen Herrschaft alle zerstört. Die heutigen vier Kirchen der Hl. Mutter Gottes (17. Jahrhundert), des Hl. Sosim (1857), Sweti Georgi (1860) und Kyril und Method (1888) entwickelten sich aus kleinen Kapellen, die nach Abzug der Osmanen wieder aufgebaut wurden.
- Die Kirche des Hl. Georg ist die größte Kirche der Stadt und aufgrund ihrer holzgeschnitzten Kanzel und ihrer Ikonen im byzantinischen Stil sehenswert.
- In der Mutter-Gottes-Kirche befindet sich eine Ikonostase aus dem späten 18. Jahrhundert, welches zum nationalen Kulturdenkmal erklärt wurde.
- In der Kirche der Hl. Kyril und Method ruhen die Gebeine des Hl. Johannes des Täufers, die 2010 bei Ausgrabungen auf der Insel „Hl. Ivan“ gefunden wurden. Ihre Identität wurde von Experten in Oxford bestätigt und Sozopol wurde zu einem bedeutenden Pilgerziel.
- Die steinerne Kirche des Hl. Sosim liegt im Meeresgarten und beherbergt Ikonen aus dem 19. Jahrhundert. Rechts neben dem Eingang in der Westfassade ist in der Mauer ein Grabbrief aus dem 5. Jahrhundert zu sehen.
Archäologisches Museum
Das Archäologische Museum in der Chan Krum Straße steht auf der Liste der 100 nationalen touristischen Objekte Bulgariens. Die Ausstellungsstücke vom 5. Jahrtausend vor Christus bis zum 17. Jahrhundert enthalten zahlreiche Zeugnisse antiken und mittelalterlichen Handwerks und stammen zum Großteil vom Meeresgrund. Im Zentrum für Unterwasser-Archäologie wird die Stadtgeschichte von Sozopol nach wie vor erforscht.
Ethnografisches Museum
Das ethnografische Museum von Sozopol liegt in einem typischen Schwarzmeerhaus in der Hl. Kiril und Metodij Straße. Kunst- und Haushaltsgegenstände, Schmuck und Textilien vermitteln einen interessanten Eindruck über das Leben in Bulgarien im 19. Jahrhundert. Auch die Trachten der Rupzi, Tronken und Sagorzi aus dem Strandscha-Gebirge sind im Ethnografischen Museum vertreten.
Kunstgalerie von Sozopol
Als „Stadt der Maler und Fischer“ darf in Sozopol natürlich auch eine Kunstgalerie nicht fehlen. Die 1991 eröffnete Galerie in einer ehemaligen griechischen Schule liegt ebenfalls in der Hl. Kiril und Metodij Straße. Sie zeigt vor allem bulgarische Werke mit maritimen Themen, aber auch internationale Künstler sind vertreten.
Neben Ausstellungen finden in der Kunstgalerie auch Konzerte und andere kulturelle Veranstaltungen statt, vor allem im Zuge des Apollonia Art Festivals Anfang September.
Tipp: Wer sich für die Arbeiten von Aleksander Mutafow im Detail interessiert, ist in der Lasuren Briag Straße richtig. Hier befindet sich das Atelier des Begründers der bulgarischen Maritim-Malerei, welches für Besucher geöffnet ist.
Badeurlaub in Sozopol
Wer in Bulgarien am Schwarzen Meer baden will, denkt in erster Linie an die berühmte Goldküste nördlich von Warna. Doch auch im Süden des Landes sind fantastische Strände zu finden – vor allem rund um das idyllische Hafenstädtchen Sozopol!
Nicht so überlaufen wie die Halbinsel Nessebar zeigen sich die Strände von Sozopol noch wunderbar ruhig und idyllisch. Im pittoresken Hafen schaukeln bunte Fischerboote, die ihren Fang jeden Tag an die umliegenden Märkte und Restaurants abliefern.
- Der Hauptstrand von Sozopol verbindet die historische Altstadt mit dem modernen Stadtteil, in dem Hotels und Restaurant für einen angenehmen Urlaub in Sozopol sorgen.
- Wassersportler fühlen sich am 4km entfernten Strand Kavatsite wohl, dem ein Campingplatz angeschlossen ist.
- Noch ruhiger geht es in Tsarevo zu, mit dem Auto in einer halben Stunde über die ebenfalls sehenswerte Küstenstraße zu erreichen. Mitten im Naturschutzgebiet Ropotamo gelegen wartet hier mit dem Arkutino einer der schönsten Strände Bulgariens.