Die gewaltige Pilgerkirche Saint Sernin von Toulouse ist die größte noch erhaltene romanische Kirche Frankreichs und zählt zu den bedeutendsten Bauten der romanischen Architektur.
Die prachtvolle Basilika Saint Sernin im Zentrum von Toulouse ist dank ihres auffälligen achteckigen Glockenturms schon von weitem sichtbar und gilt als vielfotografiertes Wahrzeichen der Stadt.
Als Teil des Jakobswegs zählt Frankreichs größte romanische Kirche seit 1998 zum Weltkulturerbe der UNESCO. Wir haben sie auf die Liste unserer 10 schönsten Kirchen Frankreichs gesetzt und zählen sie auch zu unseren Top 10 Sehenswürdigkeiten von Toulouse.
Inhaltsverzeichnis
BILDER: Basilika Saint Sernin in Toulouse
Fotogalerie: Basilika Saint Sernin in Toulouse
Geschichte der Basilika Saint Sernin
Das imposante Gotteshaus müsste eigentlich Basilika Saint Saturnin heißen, denn sie erhielt ihren Namen vom Heiligen Saturninus, dem ersten Bischof von Toulouse, der im Jahr 250 als Märtyrer hingerichtet wurde.
Nach seinem Tod wurden seine sterblichen Überreste im 4. Jahrhundert in der Vorgängerkirche der heutigen Basilika bestattet.
Die von 1077 bis 1119 entstandene Basilika wurde bald als eindrucksvolle Pilgerkirche bekannt und bildet heute eine wichtige Station auf dem französischen Jakobsweg.
Von der einstigen Abtei von St. Sernin ist bis heute nur noch die gewaltige Kirche übrig geblieben.
Kunstschätze in der Basilika Saint Sernin
Beim Betreten der Kirche lohnt sich ein genauer Blick auf die beiden Eingangsportale. Das Porte des Comtes zeigt das biblische Gleichnis vom reichen Mann und dem armen Lazarus.
Die Skulpturen des noch eindrucksvolleren Porte des Miégeville am südlichen Seitenschiff stellen die Himmelfahrt Christi dar. Ein für damalige Sakralbauten ungewöhnlicher Gang verbindet die Kapellen ringsum das Kirchenschiff, so als wollte man schon damals die Pilger zu all den dargelegten Schätzen führen, ohne die Messe zu stören.
Die 115m lange, 64m breite und 21m hohe Basilika besteht aus markantem rotem Sandstein und beherbergt über 250 Kunstwerke. Die meisten davon stammen aus dem 11. oder frühen 12. Jahrhundert.
Der über 2m hohe Hauptaltar aus weißem Marmor entstand 1096 durch Bernardus Gelduinus, einem der frühesten Vertreter der hochromanischen Skulpturenplastik, und wurde von Papst Urban II noch im selben Jahr geweiht.
Einige der Marmorreliefs, wie jene der Engel und Apostel im Chorumgang, sind die ältesten, die mit streng frontalen Abbildungen und Köpfen im Profil bereits die Merkmale der Romanik aufweisen. In der säulenbewährten Krypta der Basilika Saint Sernin sind neben anderen Reliquien auch jene Ihres Namensgebers Saturninus zu finden.
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