Das malerische Kloster San Felipe der Neri im Zentrum von Sucre stammt aus dem späten 16. Jahrhundert und bietet von seiner weitläufigen Dachterrasse aus einen atemberaubenden Blick über Sucre.
Wer auf der Suche nach dem besten Ausblick über Sucre ist, hat ihn vermutlich am Dach des Klosters San Felipe de Neri gefunden. Die wunderschöne Dachterrasse mit ihrem Boden aus roten Backsteinen wird von strahlend weißen Mauern und Glockentürmen begrenzt, die eine weitere Erklärung für Sucres Spitznamen „Weiße Stadt“ liefern.
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Besuch des Klosters San Felipe de Neri
Das liebevoll gepflegte Kloster kann gegen eine geringe Eintrittsgebühr Montag bis Samstag, allerdings nur nachmittags, besucht werden. Es liegt hinter der Catedral Metropolitana, nur zwei Blocks vom Plaza 25 de Mayo entfernt. Der Eingang zur Kirche erfolgt durch das Schulgebäude nebenan, Eintritt wird oft erst nach Klopfen oder Klingeln gewährt. Das Interieur der Kirche ist im neoklassizistischen Stil gehalten, Werke aus dem 18. und 19. Jahrhundert zieren die Wände.
Über dem Eingang zum Kloster hängt ein interessantes Gemälde des letzten Abendmahls (mit regionalen Gerichten) und die Bilder im Treppenhaus sollten die Mönche auf die Beichte vorbereiten. Bemerkenswert ist der zweistöckige Kreuzgang, der mit seinen massiven Säulen und Rundbögen zu den interessantesten von Sucre gehört.
Tipp: Im Zuge einer Führung werden inklusive Erläuterung des geschichtlichen Hintergrunds alle interessanten Ecken, Winkel und Nischen des Klosters erkundet.
Im malerischen Innenhof des Klosters San Felipe de Neri wachsen Rosen und Weihnachtssterne. Zusammen mit den schneeweißen Arkaden verströmen sie eine elegante und friedliche Atmosphäre.
In der Krypta des Klosters fanden einige Erzbischöfe ihre letzte Ruhe. Auch der letzte Präsident der Real Audiencia von Charcas (dem Gerichtshof vor der Unabhängigkeit Boliviens von Spanien) liegt hier begraben.
Sensationeller Ausblick vom Kloster San Felipe de Neri
Der Blick von der Dachterrasse des Klosters gilt als schönster Panoramablick von Sucre. Zwischen den strahlend weißen Glockentürmen entstehen atemberaubende Urlaubsfotos. Steinerne Sitze weisen darauf hin, dass auch die Mönche hier oben gerne ins Gebet versanken.
Tipp: Am schönsten ist der Ausblick von der Terrasse am Abend, wenn die untergehende Sonne blutrote Schatten auf die weißen Mauern der Stadt wirft.
Entstehung des Klosters San Felipe de Neri in Sucre
Das Konvent wurde vom Erzbischof von La Plata, Bruder José Antonio de San Alberto gegründet und zwischen 1795 und 1799 errichtet. Finanziell möglich machten das die Gelder aus den Silberminen der benachbarten Münz-Stadt Potosi.
Die neoklassizistische Fassade bestand ursprünglich aus einfachem Stein, die Stuckverzierungen wurden erst später hinzugefügt. Heute ist das Kloster San Felipe de Neri kein Kloster mehr, sondern fungiert als Pfarr-Schule für Mädchen.