Casablanca, Marokko

Casablanca ist die größte Stadt Marokkos und lockt mit dem bunten Treiben seiner Altstadt, seiner Großindustrie am Hafen, luxuriösen Villenvierteln und pompösen Bürogebäuden.

Casablanca liegt an der Atlantikküste südlich der marokkanischen Stadt Rabat und ist mit über 3 Millionen Einwohnern die größte Stadt Marokkos. Sie kann sowohl über den internationalen Flughafen, als auch mit dem Schiff erreicht werden.

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Geschichte von Casablanca

Die erste Siedlung des heutigen Casablanca entstand unter dem Namen „Anfa“ bereits im 8. Jahrhundert, sie war damals die wichtigste Stadt des Berberreiches. Im 12. Jahrhundert wurde Casablanca von den Almohaden erobert und entwickelte sich in den folgenden Jahrhunderten zu einem wichtigen Handelsstützpunkt für Getreide, aber auch zur Heimat berüchtigter Piraten.

Die Portugiesen versuchten mehrmals, Anfa einzunehmen, was ihnen 1575 auch gelang. Sie nannten die Stadt Casa Branca. Vom Alaouiten-Sultan Muhammad bin Abdallah erhielt die Stadt einen arabischen Namen, und die Franzosen rückten einst ein, als europäische Hafenarbeiter von benachbarten Stämmen der Shawia angegriffen wurden. Die Arbeiter hatten durch ihre Arbeiten angeblich einen muslimischen Friedhof entweiht. Die Folge waren erbitterte Kämpfe mit tausenden Toten.

Die Franzosen waren es auch, die Casablanca zum wichtigsten Hafen des Landes und marokkanischen Wirtschaftszentrum ausbauten. Den Namen Casablanca erhielt die Siedlung erst Mitte des 19. Jahrhunderts, als sich die Spanier dort niederließen.

Seit Anfang des 20. Jahrhunderts erlebt Casablanca einen Wirtschaftsaufschwung, 80% der marokkanischen Industrie sowie die Börse und der Hauptflughafen sind in Casablanca angesiedelt.

Sehenswertes in Casablanca

Casablanca macht seinem Namen alle Ehre. Die unzähligen weißen Häuser lassen die Stadt aus dem Weltraum wie einen weißen Klecks an Marokkos Küste erscheinen.

Hafen von Casablanca

Am Hafen von Casablanca werden 60 aller Waren für und von Nordafrika umgeschlagen, Marokko - © LEONARDO VITI / Shutterstock
© LEONARDO VITI / Shutterstock

Am Hafen von Casablanca werden 60% aller Waren für und von Nordafrika umgeschlagen. Hier findet man den einzigen Rangierbahnhof des Landes. Entlang der palmengesäumten Hafenstraße, der Corniche von Casablanca, verladen riesige Schiffe aus aller Welt ihre Waren und die Kapitäne und Matrosen aus aller Herren Länder kommen auch mit Touristen ins Gespräch.

Außerdem ist die Hafenstraße eine Flaniermeile voller Hotels, Bars, Cafés und Discotheken, in denen die ganze Nacht die Post abgeht. Überall an der Küste Casablancas finde man immer wieder Badeorte, deren Süß- oder Meerwasserbecken modern eingerichtet sind und zu einem Sprung ins kühle Nass einladen.

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Medina (Altstadt) von Casablanca

Die gewaltige Hassan-II.-Moschee in der marokkanischen Stadt Casablanca ist die fünftgrößte Moschee der Welt, Marokko - © posztos / Shutterstock
© posztos / Shutterstock

Die Altstadt von Casablanca, wie in vielen arabischen Ländern „Medina“ genannt, kann am besten zu Fuß erkundet werden. Sie erstreckt sich vom palmengesäumten Boulevard Houphouet Boigny am Hafen Casablancas bis zur Neustadt – so klein war Casablanca zurzeit der französischen Herrschaft. Der bunte Trubel und das Getümmel ist nicht jeder Manns Sache, manche flüchten bald wieder aus den vollgestopften Gassen Casablancas.

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Medina von Casablanca sind neben der Altstadt selbst die imposante Hassan-II-Moschee, mit ihrem über 200m hohen Minarett der zweithöchste Sakralbau der Welt, die Jama el Kebir, die große Moschee Jama ech Chleuh und die Koubba des Sidi el Kairouani, des ersten Schutzheiligen der Stadt, der Mitte des 14. Jh. aus Kairouan nach Casablanca kam.

In der Medina von Casablanca sind zwar noch einige Gebäude aus der vorkolonialen Zeit erhalten, die meisten stammen jedoch aus den vorigen Jahrzehnten. So stammt der Nachbau des historischen kolonialen Uhrturms, der den Eingang zur Medina markiert, aus dem Jahr 1994 und auch die Mauer, die den Platz der Vereinten Nationen umgibt, wurde erst im 21. Jahrhundert neu errichtet.

„Neue Medina“ von Casablanca

Place Muhamed V. mit dem Justizpalast in Casablanca, Marokko - © OPIS Zagreb / Shutterstock
© OPIS Zagreb / Shutterstock

Die so genannte neue Medina von Casablanca macht der Industriestadt mit riesigen Bürogebäuden und breiten Straßen alle Ehre. Ein Rundgang durch die neue Medina beginnt am besten am Place Mohamed V., dem schönsten Platz Casablancas. Von hier führen alle großen Straßen sternförmig auseinander und hier befindet sich auch das Touristen-Informationszentrum.

Am Place Mohamed V. befindet sich ein charakteristischer kolonialer Uhrenturm, ein Springbrunnen, der Justizpalast, die Staatsbank, das Stadttheater und der Park der Arabischen Liga aus dem Jahr 1918, der mit Wasserbecken und Spazierwegen eine grüne Oase inmitten von Casablanca bildet.

Über die Rue Hadj Amar Riffi gelangt man in den Südosten der Stadt, wo sich der Königspalast Casablancas befindet. Das prachtvolle Gebäude ist gut gesichert, lediglich das Eingangstor kann bestaunt und fotografiert werden.

Gleich gegenüber befindet sich die Mahakma, der ehemalige Palast des Sultans. Heute Sitz der Präfektur wird auch dieses Gebäude bewacht. Die 64 prunkvollen Säle der „Alhambra von Casablanca“ können jedoch kostenlos besichtigt werden.

„Schau mir in die Augen Kleines“ – der weltberühmte Film „Casablanca“

Für Kinofans ein absolutes Muss ist natürlich ein Besuch im Rick’s Café am Place du Jardin Public. 2004 wurde das Café aus dem weltberühmten Schwarz-Weiß-Film „Casablanca“ mit Ingrid Bergmann und Humphrey Bogart aus dem Jahr 1942 nachgebaut.

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Auch wenn es das „Rick’s Café Americain“ im Zweiten Weltkrieg niemals gab und auch keiner der Schauspieler für die Dreharbeiten Casablanca je betreten hat, hat sich Rick’s Café als „Drehort“ von „Casablanca“ durchgesetzt und zählt vor allem von betuchten Touristen zu einem beliebten Treffpunkt.

Touristisches Casablanca

Die Altstadt Casablancas ist ein lebhafter Flohmarkt aus Souvenirständen und Läden, an jeder Ecke wird gekauft und verkauft. Die Produkte reichen von billigem Ramsch und Ansichtskarten über T-Shirts und Hüte bis hin zu Henna-Tattoos und Teppichen. Auch Lebensmittel, von schmackhaften Früchten bis zu lebenden Hühnern, werden gehandelt.

Die Gerüche von frischen Fladenbroten, Obst und Fisch sorgen für interessante Duft-Erlebnisse, zu denen sich noch das dröhnende Geknatter von Motorrädern gesellt, die durch die engen Gassen kurven. Je weiter man in die Medina vordringt, desto ruhiger, aber auch schmutziger wird es.

Die Medina Casablancas ist voll auf den Tourismus ausgerichtet. Die typische Atmosphäre einer arabischen Stadt mit ihren verwinkelten Gässchen und dem quirligen Markt (Souq) kann in anderen marokkanischen Städten (z.B. in Fes oder in Marrakesch) charmanter als in dieser Industrie-Metropole erlebt werden. Auch wenn in den letzten Jahren einige liebevolle Restaurierungen vorgenommen wurden.

In Form des breiten Slumgürtels namens „Bidonville“, der die Innenstadt Casablancas umgibt, wird auch die Schattenseite Casablancas sichtbar. Vor den prächtigen Luxushäusern im modernen Villenviertel Anfa zeugen die ärmlichen Hütten von der wirtschaftlichen Notlage der sozialen Unterschicht Casablancas.

Weiterführende Links:

Offizielle Website von Casablanca
Offizielle Website von Rick’s Café

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