Die imposante Hassan-II.-Moschee in Casablanca ist das zweitgrößte religiöse Gebäude Afrikas mit dem zweithöchsten Minarett der Welt. Im Zuge von Führungen kann der überwältigende Prunk im Inneren der Moschee bestaunt werden.
Die gewaltige Hassan-II.-Moschee in der marokkanischen Stadt Casablanca gehört zu den größten Moscheen der Welt. Abgelöst als höchstes religiöses Bauwerk der Welt wurde die Hassan-II.-Moschee im Jahr 2019 durch die Große Moschee von Algier im Nachbarland Algerien. Ihr Minarett ist gigantische 265 Meter hoch.
Das Minarett der Hassan-II.-Moschee ist mit 210 Metern Höhe immer noch gewaltig und das zweithöchste Minarett der Welt. Bei klarem Wetter ist es noch aus 50 Kilometern Entfernung zu sehen.
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BILDER: Hassan-II.-Moschee in Casablanca
Fotogalerie: Hassan-II.-Moschee in Casablanca
Bau der Hassan-II.-Moschee in Casablanca
Die Hassan-II.-Moschee wurde zu Ehren des damaligen marokkanischen Königs Hassan II. zu seinem 60. Geburtstag und dem verstorbenen König Mohamed V. errichtet. Der Designer war der französische Architekt Michel Pinseau.
Nach 6 Jahren Bauzeit, in denen 2.500 Arbeiter und 10.000 Handwerker und Künstler beschäftigt waren, wurde sie am 30. August 1993 eröffnet, zum Geburtstag des Propheten Mohammed. Kein Bauwerk dieser Größe soll je in kürzerer Zeit errichtet worden sein.
Um das gigantische Minarett gegen die Einflüsse von Wind und möglichen Erdbeben zu schützen, wurde es mit einer Seitenlänge von 25m aus extra-starkem Beton errichtet. Ein Aufzug bringt Besucher in 12 Sekunden an seine Spitze unter die drei knapp 4m breiten goldenen Kugeln, von wo aus sich ein fantastischer Rundblick über Casablanca bietet.
Besuch der Hassan-II.-Moschee
Die monumentale Moschee liegt direkt am zehnspurigen Sidi Mohammed Ben Abdallah-Boulevard etwa 20min vom nächsten Bahnhof am Hafen Casablancas entfernt. Von ihrem Platz an der Küste Marokkos überblickt das 200m breite und 100m lange Gebäude den Atlantischen Ozean.
Die monumentale Hassan-II.-Moschee kann auch von Nicht-Gläubigen im Rahmen von Führungen besichtigt werden. Der Prachtbau bietet nämlich nicht nur von außen eine überwältigende Erscheinung. Über den Hof, auf dem 41 Springbrunnen eine angenehme Atmosphäre schaffen, gelangt man zum haushohen Hauptportal.
Die monumentale Gebetshalle umfasst eine Fläche von 20.000m² und bietet bis zu 25.000 Gläubigen Platz. Der gesamte vatikanische Petersdom würde in sie hineinpassen. Am 9 Hektar fassenden Gelände der Moschee können sich weitere 80.000 Personen zum Gebet einfinden.
Modernste Technik in traditioneller Baukunst
Die Mauern der Hassan-II.-Moschee sind aus handbearbeitetem Marmor. An den wunderschönen traditionell marokkanischen Mosaiken und den kunstvollen Holzschnitzereien und -malereien arbeiteten an die 6.000 Künstler.
Und auch die moderne Technik kommt in der Hassan-II.-Moschee nicht zu kurz. Ein hypermodernes diskret verborgenes Sound-System bringt das Gebet zu allen Menschen in und um die Moschee. Die Türen sind alle elektrisch betrieben und das 60-stöckige Minarett wirft von seiner Spitze einen Laserstrahl Richtung Mekka, der noch aus 30km Entfernung sichtbar ist. Über Satellit ist die Bibliothek der Hassan-II.-Moschee mit allen großen Bibliotheken der Welt verbunden.
Durch den Glasboden der Halle kann die Unterwasserwelt an der Küste Marokkos begutachtet werden (die Moschee wurde teils über Wasser errichtet). Das 60m hohe Dach der Moschee kann innerhalb von 5min eingezogen werden, um Gebete in strahlendem Sonnenschein bzw. unter dem Sternenhimmel zu ermöglichen. Die Gärten rund um die Moschee sind wunderbar gepflegt und erfreuen sich großer Beliebtheit für Picknicks und Spaziergänge.
Am Gelände der Moschee befindet sich außer der Hassan-II.-Moschee noch eine madrasa (eine islamische Schule), mehrere Hamams, ein Museum über marokkanische Geschichte, Konferenzräume, und eine riesige Bibliothek, die als eine der größten der islamischen Welt angesehen wird.
Moschee des Volkes
Offiziell war das gewaltige Bauwerk ein Geburtstagsgeschenk des Volkes an seinen König. Die horrenden Baukosten von knapp 600 Millionen Euro, die neben internationalen Krediten auch zum Großteil dem Volk abverlangt wurden und die zahlreichen Arbeitsunfälle zogen jedoch eher die Kritik des Volkes auf sich. So kam es, dass in den ersten Wochen nach der Eröffnung der Schriftzug „Hassan-II.-Moschee“ von Oppositionellen immer wieder mit der Bezeichnung „Moschee des Volkes“ übermalt wurde.