Kasbah des Oudaia in Rabat, Marokko

Die Kasbah des Oudaia in der marokkanischen Hauptstadt Rabat wurde im 12. Jahrhundert angelegt. Heute lockt sie Besucher mit ihrem romantischem Gassengewirr und fantastischen Ausblicken.

Die Kasbah des Oudaia ist eine Festungsanlage in Rabat. Von ihrer Klippe an der Atlantikküste herab, dem Oudaia-Felsen, überblickt sie die marokkanische Hauptstadt seit vielen hundert Jahren. Seit 2012 zählt mit der gesamten Stadt Rabat auch die Kasbah zum Weltkulturerbe der UNESCO.

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Die Kasbah des Oudaia wurde im Jahr 1150 von der Berber-Dynastie der Almohaden an der Mündung des Flusses Bou Regreg errichtet. Auftraggeber war damals Yaqub al-Mansur, nachdem seine Truppen Rabat erobert und die Kasbah der Almoraviden zerstört haben. Die Kasbah wurde um eine Moschee und einen Palast erweitert. Nur knapp 50 Jahre später starb Yaqub al-Mansur und die Kasbah wurde wieder dem Verfall preisgegeben.

Die Kasbah des Oudaia ist dennoch noch heute eines von Rabats wichtigsten Bauwerken aus der Zeit der Almohaden. Von außen wirkt die Kasbah des Oudaia abgesehen von ihrer Weitläufigkeit noch eher unspektakulär. Doch hinter den hohen Mauern wartet eine Vielzahl an bezaubernden Winkel und Ecken, die es zu entdecken gilt.

Unterwegs in der Kasbah des Oudaia

Die typisch blau-weißen Häuser und engen Gassen in der Kasbah des Oudaia in Rabat, Marokko - © Luisa Puccini / Shutterstock
© Luisa Puccini / Shutterstock

Besucher werden gleich zu Anfang durch das gigantische Eingangstor zur Kasbah beeindruckt, das Bab Oudaia. Das prachtvolle Tor ist drei Stockwerke hoch und über und über mit kunstvollen Verzierungen geschmückt. Hinter dem Eingangstor liegt das romantische Gassenlabyrinth der Kasbah, das getrost auf eigene Faust erkundet werden kann.

Von der Hauptgasse, der Rue Jamaa, zweigen dutzende winzige Gässchen ab. Die meisten haben keine Namen. Jede von ihnen ist gesäumt von schneeweiß und kobaltblau getünchten Häusern mit kleinen vergitterten Fenstern und monströsen, kunstvoll verzierten Türen. Die kleinen Gassen wirken allesamt freundlich und einladend, auch wenn sie auf den ersten Blick völlig verlassen zu sein scheinen. Es ist sehr sauber und die bunten Blumentöpfe vor den Häusern zeugen von deren Bewohnern.

Dazwischen gibt es immer wieder auch kleine Läden, in denen Souvenirs verkauft werden oder Orangennetze von der Decke baumeln. Die wunderbare Ruhe in der Kasbah des Oudaia macht die ehemalige Festung zu einer der erholsamsten Sehenswürdigkeiten in Rabat.

Die Rue Jamaa führt direkt zu einer Aussichtsterrasse, von der sich vom Oudaia-Felsen herab ein fantastischer Blick auf Rabats Nachbarstadt Salé und die Mündung des Bou Regreg in den Atlantik bietet. An der Rue Jamaa ist auch die älteste Moschee von Rabat zu finden, die aus dem 12. Jahrhundert stammt und wie die Kasbah des Oudaia selbst von den Almohaden errichtet wurde. An der Rue Zirara kann ebenfalls eine Vielzahl von versteckten Pfaden entdeckt werden.

Auch die Rue Chbanate, etwas kleiner als die Rue Zirara, führt zu einem charmanten blau-weißem Gassengewirr. Im Gegenzug zu den großen Gassen führt diese jedoch nicht wieder zurück zum wunderschönen Eingangstor der Kasbah des Oudaia, sondern endet in einer Sackgasse.

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Auch die Umgebung der Kasbah des Oudaia ist sehenswert. Die märchenhafte Anlage wird von idyllischen Gärten aus dem 17. Jahrhundert eingefasst, in denen Blumen und Grünpflanzen in allen Formen und Farben gedeihen und die Luft mit ihrem berauschenden Duft tränken.

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