Heilige Stadt Caral Supe, Peru

Caral Supe im Westen Perus ist eine der ersten Ansiedlungen Amerikas, deren Errichtung systematisch geplant wurde. Die Überreste der ältesten Zivilisation des Kontinents sind in Form von Mauern, Hügel und Straßen heute noch zu sehen.

Caral, in den Zentralanden im Tal des Río Supe gelegen, daher auch Caral-Supe genannt, befindet sich im Westen Perus, etwa 200km nördlich der Hauptstadt Lima und 25km von der Pazifikküste entfernt.

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Warum ist Caral Supe so besonders?

Die Ansiedlung entstand 2.600 vor Christus, in etwa zeitgleich, als sich auch in der östlichen Welt die ersten menschlichen Zivilisationen entwickelten, gemeinsam mit den Kulturen der Mesopotamier, Ägypter und Inder. Hochkultur wurde aus Caral Supe jedoch keine. Ruhm, Ansehen und weltweite Aufmerksamkeit erhielt die uralte Stadt 2009, als sie zum Weltkulturerbe der UNESCO erklärt wurde.

Prototyp einer Inka-Stadt

Die Stadt Caral Supe ist architektonisch meisterhaft angelegt und war Vorbild für viele nachfolgende Inka-Städte Perus - © diegorayaces / Shutterstock
© diegorayaces / Shutterstock

Caral Supe ist für sein erstaunliches Alter von 4.600 Jahren berühmt, es ist eine der ältesten stadtähnlichen Siedlungen auf dem gesamten amerikanischen Kontinent. Die etwa 60 Hektar große Stadt ist architektonisch meisterhaft angelegt und war Vorbild für viele nachfolgende Inka-Städte.

Der Eingang in die ausgeklügelte Stadtstruktur mit eigenen Wohn- und Versammlungseinheiten wird von zwei knapp 4 Meter hohen Granitsteinen bewacht. Zwischen diesen Erhebungen liegen zwei kreisförmige Senken, die an europäische Amphitheater erinnern.

Pyramiden von Caral

Caral wird durch sechs pyramidenförmige Hügel begrenzt, von denen der größte, Pirámide Mayor, 160 Meter lang und knapp 20 Meter hoch ist. Die gigantische Stufenpyramide umfasst etwa die Fläche von vier Fußballfeldern und ist in etwa so alt wie die berühmten Pyramiden von Gizeh in Ägypten.

Eine der ältesten Städte der Welt

Man vermutet die Einwohnerzahl von Caral Supe um die 1.000, im gesamten Supe-Tal wurden jedoch 18 weitere Siedlungen aus derselben Zeit gefunden. Insgesamt könnten dort bis zu 20.000 Menschen gewohnt haben. Bisher wurden nur Überreste von geflochtenem Riedgras (die für die Datierung durch die Radiokarbonmethode verwendet wurden), Fischgräten und einige Muscheln ausgegraben.

Eine der ältesten Schriften der Welt

Erwähnenswert sind die Funde von so genanntem Quipu. Dies sind Seile, in denen in gewissen Abständen Knoten geknüpft wurden; eine Technik, die auch in anderen Inka-Kulturen immer wieder auftauchte und somit älter ist, als die Forscher vermuteten.

Die systematischen Knüpfereien dienten vermutlich der Nachrichtenübermittlung. Die auf mathematischen Systemen basierende „Knotenschrift“ ist eine der ältesten Schriften der Welt. Ein weiterer bemerkenswerter Fund sind die 32 Flöten aus Vogel- und 37 Blashörner aus Lamaknochen, die unter einer der Pyramiden gefunden wurden.

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Bewässerungssystem dank Überschwemmungen

Das gesamte Areal des peruanischen Wüstengebietes ist von Bewässerungskanälen durchzogen, Forscher vermuten, dass die älteste Zivilisation Amerikas die durch El Nino verursachten regelmäßigen Überschwemmungen der Küstengebiete „anzapften“ und somit ihre Kürbis- und Baumwollplantagen, aber auch Coca-Sträucher bewässerten.

Besichtigung einer der ältesten Zivilisationen Amerikas

Obgleich seit seiner Entdeckung 1948 gut erforscht und eine der größten Ausgrabungsstätten dieses Alters, konnte aufgrund der geringen Spuren nur wenig auf das Leben in Peru vor fast 5.000 Jahren geschlossen werden. Es wurden weder Waffen noch menschliche Überreste, außer den Skeletten von zwei Kindern, entdeckt. Etwa 1.200 vor Christus wurde Caral Supe aus unbekannten Gründen aufgegeben.

Zwischen 900 und 1440 nach Christus wurde Caral Supe erneut besiedelt und erlebte seine zweite Blütezeit, die ursprünglichen Strukturen blieben während dieser Zeit fast gänzlich erhalten.

Die Gänsehaut verursachende Möglichkeit, auf jahrtausendealtem Boden von Amerikas erster Zivilisation zu wandeln, sollte man sich nicht entgehen lassen. Ein Großteil der uralten Mauern und Straßen kann auch heute noch besichtigt werden, seit der Entdeckung des enormen Alters im Jahr 2001 kümmert sich die UNESCO um die Erhaltung dieser einzigartigen Wiege der Menschheit.

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