Der gigantische Salar de Uyuni im Südwesten Boliviens ist der größte Salzsee der Welt. Über seine meterdicke Salzkruste können mit Autos zwei kleine Inseln im See und das Salzhotel erreicht werden.
Der gigantische Salar de Uyuni liegt im Südwesten Boliviens nahe der Grenze zu Chile und ist mit einer Fläche von über 12.000 Quadratkilometern der größte Salzsee der Welt. Er befindet sich in den bolivianischen Anden, auch Altiplano genannt, auf einer Höhe von 3.650 Metern und zählt zu unseren Top 10 Sehenswürdigkeiten von Bolivien.
Anzeige
Der See ist maximal 72 Meter tief und von einer meterdicken Salzkruste bedeckt, die auch Bussen und LKWs standhält. Lediglich die Uferzonen und die Umgebung einiger Löcher in der Salzkruste sind schlammig und für den Verkehr nicht geeignet. In der Regenzeit wird der See überflutet und kann ebenfalls nicht befahren werden.
Mit seiner endlosen weißen Fläche gleicht der Salar de Uyuni einem enormen Schneefeld mitten in der Mondlandschaft Boliviens. Groß genug, unveränderbar und vom Weltall aus auszumachen ist die spiegelglatte gleißend helle Fläche ein beliebter Fleck auf der Erde, um Satelliten auszurichten. Vor allem, wenn der See in der Regenzeit geflutet ist, verwandelt sich der Salar de Uyuni in den größten Spiegel der Welt.
Der Salar de Uyuni enthält eine geschätzte Salzmenge von unglaublichen zehn Milliarden Tonnen. Etwa 25.000 davon werden jährlich abgebaut und in die umliegenden Städte transportiert.
Neben seiner enormen Menge an Salz gilt der Salar de Uyuni auch als weltweit größtes Vorkommen an Lithium, das vor allem in elektronischen Geräten verwendet wird. 50-70% des weltweiten Bedarfs an Lithium kommen vom Salar de Uyuni in Bolivien.
Im Salar de Uyuni gibt es keine Lebewesen, lediglich Flamingos und andere Vögel, wie zum Beispiel Andengänse, nutzen ihn als Brutstätte. Die meisten schwarzen Flecken, die sich auf der riesenhaften Salzfläche bewegen, sind Touristen. Jeder Besucher Boliviens sollte einen Zwischenstopp am Salar de Uyuni einlegen. Allein der Anblick dieser gewaltigen Salzwüste ist überwältigend und bei Sonnenauf- oder -untergang noch einmal spektakulärer.
Touren auf dem Salar de Uyuni
In der Trockenzeit von Juni bis Dezember kann der See ohne Probleme auch mit dem Fahrrad befahren werden. Beliebtes Ausflugsziel für Radtouren sind die beiden Inseln mitten im Salar de Uyuni, die aus ehemaligen Vulkanen entstanden sind. Die „Incahuasi“ („Haus des Inka“) beeindruckt vor allem durch ihre 20 Meter hohen 1.000 Jahre alten Säulenkakteen.
Anzeige
Auch hunderttausende von Jahren alte Korallenbänke gibt es auf Incahuasi zu sehen – Zeugen dafür, dass der Südwesten Boliviens einst von einem Ozean bedeckt war, dem der heutige Salar de Uyuni seine Salzvorkommen zu verdanken hat.
Auf der Isla del Pescado, die ihren Namen von ihrer fischförmigen Form hat, wachsen die gigantischen stacheligen Säulen ebenfalls gen Himmel. Hier kann einem neben den Vikunjas auch schon mal ein Andenfuchs über den Weg laufen.
Wer von der ebenen Fläche aus Salz genug hat, kann seinen Augen in Colchani etwas Abwechslung gönnen. Dort befindet sich ein Hotel mit 16 Zimmern, welches zur Gänze aus Salz gebaut ist. Böden, Tische, Stühle, Säulen, Wände, alles aus Salz. Dieser Rohstoff war einfach am leichtesten zu beschaffen, alles andere hätte mühsam auf den Salzsee transportiert werden müssen.
Rund eine Million Salzblöcke wurden für den Bau des Palacio del Sal verwendet. Kissen, Decken und anderes Deko-Material verleihen den salzigen Räumlichkeiten im Palacio de Sal eine gemütliche Atmosphäre. Auch die Hügelchen aus abgebautem Salz kurz vor dem Abtransport können vor dem Hotel besichtigt werden.
Eine weitere touristische Zwischenstation ist der Eisenbahnfriedhof rund 3km vom Salar de Uyuni entfernt. Uralte Lokomotiven und ausrangierte Waggons sind dort vor bis zu 100 Jahren abgestellt und sich selbst bzw. der Korrosion überlassen worden.
Das Eisenbahnnetz um den Eisenbahnfriedhof am Salar de Uyuni wurde Ende des 19. Jahrhunderts von den Briten installiert. Der Bau des Bahnhofs, heute ein Eisenbahnfriedhof, nahe Uyuni dauerte von 1888 bis 1892 und geschah unter Boliviens Präsident Aniceto Arce. In den 1940er Jahren brach die Bergbau-Industrie von Bolivien zusammen und zahlreiche Züge wurden am Eisenbahnfriedhof bei Uyuni ihrem Schicksal überlassen.
Anzeige
Kinderträume werden wahr, denn auf den alten Loks darf man sogar herumklettern. Es gibt Pläne, den Eisenbahnfriedhof in ein Museum umzuwandeln.