Welche Highlights und Attraktionen dürfen Sie beim Urlaub in Istanbul auf keinen Fall versäumen? Hier finden Sie eine Liste der Top 10 Sehenswürdigkeiten von Istanbul!
Als facettenreiche Verbindung zwischen Ost und West gilt die vielseitige Stadt Istanbul im Westen der Türkei. Die einzige Stadt der Welt, die auf zwei Kontinenten liegt, lockt jedes Jahr unzählige Städteurlauber in ihre spannende Welt zwischen Orient und Okzident.
Die atemberaubenden Bauten, die Istanbul auszeichnen, reichen von über 2000 Jahre alten Gemäuern bis hin zu modernsten Wolkenkratzern. Moscheen und Paläste erzählen Geschichten aus 1001 Nacht und am Großen Basar wird seit Jahrhunderten lautstark gefeilscht. Bürogebäude und Einkaufszentren zeugen von der Globalisierung, die auch vor den altehrwürdigen Mauern des einstigen Konstantinopel / Byzanz nicht halt gemacht hat.
Über drei Jahrtausende lang kann Istanbul mit einer turbulenten Geschichte aufwarten. Als Station auf der Seidenstraße war sie Dreh- und Angelpunkt für Waren aus aller Welt, den Römern, Byzantinern und schließlich den Osmanen diente sie als Hauptstadt. Ihre architektonischen Vermächtnisse prägen das Stadtbild bis heute.
Dementsprechend zahlreich und vielfältig sind auch die Sehenswürdigkeiten von Istanbul, von denen diese 10 Hot Spots bei einem Istanbul-Urlaub keinesfalls versäumt werden dürfen!
Tipp: Mit der Istanbul Welcome Card sind viele Sehenswürdigkeiten vergünstigt oder kostenlos zu besuchen. Eine Rundfahrt auf dem Bosporus ist zum Beispiel inklusive.
Inhaltsverzeichnis
Hagia Sophia
Kein richtiger Istanbul-Tourist kommt an dieser berühmten Moschee vorbei ohne sie zu betreten! In der Spätantike wurde die einst größte Kirche der Christenheit als achtes Weltwunder bezeichnet und auch heute zählt der atemberaubende Kuppelbau zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Die Hagia Sophia war einst eine römisch-katholische Basilika, errichtet im 6. Jahrhundert durch den römischen Kaiser Justinian. Mitte des 15. Jahrhunderts, als die Osmanen die Stadt eroberten, wurden alle christlichen Spuren getilgt und die Kirche vom Sultan zur Moschee geweiht. Von den Römern ist heute nicht mehr viel zu sehen, in ihrem Inneren des prächtigen Kuppelbaus dominiert die Kunstfertigkeit der Osmanen und Byzantiner.
Seit 1935 wird die ehemalige Sophienkirche nicht mehr als Gotteshaus genutzt, sondern dient als Museum. Neben der einzigartigen Baukunst (vor allem die „schwebende“ Kuppel ist eindrucksvoll!) sind hier auch Mosaike und Marmorschmuck aus dem 9. Jahrhundert zu bewundern.
Sultan Ahmed Moschee (Blaue Moschee)
Gleich gegenüber der Hagia Sophia am gleichnamigen Platz liegt die nicht minder beeindruckende Sultan Ahmed Moschee. Auch als Blaue Moschee bekannt wurde sie von der UNESCO ebenso zum Weltkulturerbe ernannt. Ihren Beinamen erhielt sie von den blau-weißen Fliesen, die die Kuppel und den Innenraum dominieren, sowie von der nächtlichen Beleuchtung, die die Blaue Moschee in mystisch blauem Licht erstrahlen lässt.
Errichtet wurde die Sultan-Ahmed-Moschee im 17. Jahrhundert vom berühmten Architekten Sinan. Das Meisterwerk der osmanischen Architektur gehört zu den schönsten Bauten der Welt. Der reich verzierte Innenraum unter der 43 Meter hohen Kuppel wird von sechs schlanken Minaretten überragt. Dieser weltweit einzigartige Umstand geht angeblich auf ein sprachliches Missverständnis zwischen dem Architekten und seinem Auftraggeber zurück…
Cisterna Basilica (Versunkener Palast)
Westlich der Hagia Sophia und nur wenige Gehminuten von der Blauen Moschee entfernt liegt eine verborgene Sehenswürdigkeit von Istanbul. Der Yerebatan Sarayi ist eine Zisterne, die im 6. Jahrhundert für den Palast von Kaiser Justinian errichtet wurde. Als James Bond in „Liebesgrüße aus Moskau“ durch die düstere Halle ruderte, wurde der „Versunkene Palast“ weltweit bekannt.
Zu Zeiten des alten Byzanz lag der 80.000 Liter fassende Wasserspeicher unter einer Basilika, von der heute nur noch sein Name zeugt. Die 138 Meter lange und 65 Meter breite Säulenhalle wird von Scheinwerfern in mystisches Licht getaucht – ein Anblick mit WOW-Faktor! Unter den 336 Säulen, die das etwa acht Meter hohe Gewölbe tragen, fühlt man sich immer noch wie in einer antiken Kathedrale.
Kurios: Zwei der Säulen haben kunstvoll gemeißelte Medusenköpfe als Fundament. Diese waren eigentlich nicht für die Cisterna Basilica bestimmt, sondern wurden als Baumaterial verwendet, weil dem Steinmetz bei ihrer Herstellung ein Fehler unterlaufen war.
Topkapi Palast
Der prächtige Topkapi-Palast auf der Landspitze zwischen Marmara-Meer und Goldenem Horn war mehrere Jahrhunderte lang Sitz der Sultane, die über das Osmanische Reich herrschten. Er wurde Mitte des 15. Jahrhunderts errichtet und dient seit dem Jahr 1923 als Museum.
Die Gesamtfläche der Palastanlage, deren heutiges Erscheinungsbild aus dem frühen 18. Jahrhundert stammt, nimmt eine gewaltige Größe von rund 70 Hektar ein. Bis zu 5.000 Menschen lebten einst innerhalb der eindrucksvollen Mauern. Davon bildeten rund 2.000 Damen den Harem des Sultans, die 300 Zimmer bewohnten.
Der Eintritt in den „Kanonentor-Palast“ erfolgt durch das imposante „großherrliche Tor“. Die mit farbenprächtigen Ornamenten verzierten Räumlichkeiten präsentieren in vier Höfen kostbares Porzellan und Juwelen, osmanische Waffen, Dokumente und Handschriften (darunter eines der ältesten Koran-Exemplare), kunstvolle Porträts und islamische Reliquien, wie zum Beispiele einige Barthaare des Propheten Mohammed. Ihre Einrichtung aus Tropenhölzern, dicken Teppichen, Marmor und Gold zeugt immer noch vom unermesslichen Reichtum der Sultane.
Dolmabahçe Palast
Der überwältigende Dolmabahçe Palast wurde von 1843 bis 1856 anstatt des Topkapi-Palastes als neue Residenz für die Sultane errichtet. Durch die immer enger werdende Bindung zum Westen hielt es der damalige Sultan für angemessen, seinen Sitz an die europäischen Standards anzupassen. Und so erhielten die 46 Säle, 285 Zimmer und 68 Baderäume Betten, Gasbeleuchtung, Zentralheizung und Toiletten mit Spülung.
Die Technik des modernen Wohnens wurde damals aus Großbritannien importiert, als Vorbild für den Palast dienten Versailles bei Paris und Schönbrunn in Wien. Die Zeiten, in denen der Sultan nach türkischer Tradition seinen Schlafteppich selbst ausrollte, waren damit vorbei.
Der 600 Meter lange Prachtbau liegt direkt am Ufer des Bosporus und beansprucht eine Fläche von rund 45.000 Quadratmetern. Ein Teil der prunkvollen Räumlichkeiten kann besichtigt werden und auch der Ausblick auf die Altstadt von Istanbul kann sich sehen lassen.
Der „Palast der vollen Gärten“ kann natürlich auch mit einem grandiosen Schlosspark aufwarten. Auch hier erinnert die Gestaltung mit Blumenarrangements und Springbrunnen unweigerlich an jene der europäischen Herrscherhäuser aus dem 19. Jahrhundert.
Bosporus und Galatabrücke
Der Bosporus ist jene Meerenge, die das Schwarze Meer mit dem Marmara-Meer verbindet, die Grenze zwischen Europa und Asien bildet, Istanbul in der Mitte durchtrennt und die Metropole damit zur weltweiten einzigen Stadt auf zwei Kontinenten macht.
Entlang des Bosporus liegen viele der Sehenswürdigkeiten von Istanbul, darunter der Dolmabahçe Palast, der Leanderturm auf seiner kleinen Insel, der Beylerbeyi-Palast, der Küçüksu-Palast oder die Anadolu Hisarı, eine der ersten osmanischen Burgen am Bosporus.
Eine Fahrt auf dem 30 Kilometer langen Bosporus ist beim Urlaub in Istanbul daher ein absolutes Muss! Die Fähren (Vapurs) legen mehrmals täglich an der Straßenbahnhaltestelle Eminönü ab, die sich gleich neben der Galatabrücke befindet. Die dreistündige Tour führt bis zur zweiten Bosporus-Brücke und bietet auch türkischen Tee und Snacks an Bord.
Die Street Food Läden an der zweistöckigen Galatabrücke sind übrigens eine eigene Sehenswürdigkeit – oder eher Kostenswürdigkeit – für sich. Jeden Tag wird die Galatabrücke von rund 500.000 Menschen überquert. Viele davon sind Fischer, denn der Bosporus ist reich an Fischen, die zwischen Marmara-Meer und Schwarzem Meer hin und her wandern. Ihr Fang kann übrigens gleich in den beliebten Fischrestaurants an der Galatabrücke verspeist werden.
Tipp: Auch die Bosporus-Brücke bietet einen herrlichen Blick auf das ständige Treiben entlang der berühmten Meerenge.
Leander-Turm (Mädchenturm)
Dieser kleine Leuchtturm auf seiner Insel inmitten des Bosporus gehört zu den Wahrzeichen von Istanbul. Der Sage nach endete hier die gewaltige Kette vom Manganga-Palast, die bei drohenden Angriffen auf die Stadt einst den Bosporus versperrte. Zeit seines Bestehens diente der Leander-Turm nicht nur als Leuchtturm, sondern auch als Quarantäne- und Zollstation oder Alterswohnsitz für Marine-Offiziere.
Der heutige Turm liegt rund 180 Meter vor der Küste Istanbuls und geht auf das 18. Jahrhundert zurück. Um seine beiden Namen ranken sich zwei Legenden: Leander soll jede Nacht zu seiner Geliebten Hero geschwommen sein. Doch eines Nachts erlosch die Fackel, die ihm sonst immer den Weg wies und er ertrank. Als Hero vom Tod ihres Geliebten erfuhr, stürzte sie sich ebenfalls ins Meer.
Mädchenturm wird der Turm genannt, da hier einst eine sagenhafte Prinzessin wohnte, deren Tod durch Vergiftung vorhergesagt wurde. Um dies zu verhindern, sperrte sie der König in diesen Turm und dennoch schlug das Schicksal zu: In einem Obstkorb verbarg sich eine Schlange und ihr giftiger Biss war tödlich…
Galata-Turm
Auf der nördlichen Seite der Galatabrücke, im Stadtteil Karaköy liegt die gleichnamige Standseilbahn, die nach Beyoglu führt. Hier siedelten sich einst die Genueser an und bis heute ist dieses Viertel Istanbuls das hippe Multi-Kulti-Herz der Stadt.
Am Nordufer des Goldenen Horns steht auch der Galataturm, den die Genuesen einst als Teil ihrer Stadtbefestigung errichtet haben. Erst Mitte des 20. Jahrhunderts wurde der Galata-Turm nach Originalplänen restauriert und ist nun einer der schönsten Aussichtspunkte über Istanbul.
Ein Aufzug bringt Besucher ganz bequem in den siebten Stock, die letzten beiden Stockwerke, die auch ein Restaurant beinhalten, sind über eine hölzerne Wendeltreppe zu erreichen. Der Ausblick über den Bosporus hinüber nach Asien ist einfach atemberaubend!
Großer Basar
Der Große Basar in Istanbul ist der Inbegriff eines türkischen Marktplatzes. Schon im 15. Jahrhundert, kurz nachdem die Stadt von den Osmanen erobert wurde, war der Große Basar der bedeutendste Handelsplatz der Region und bis heute zählt er zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten von Istanbul.
Die rund 4.000 Läden am Großen Basar werden jeden Tag von bis zu 500.000 Menschen durchstreift. Die Besucher sind so vielseitig wie die Sprachen, Farben und Gerüche, denen man in dieser pulsierenden Stadt in der Stadt begegnet. Traditionell geschmücktes Kupfer und Porzellan, handgefertigte Kleider, Holzarbeiten und Teppiche, Schmuck, bunte Tücher, Trockenfrüchte, Kaffeespezialitäten, klebrig-süßes Lokum und vieles mehr werden hier angeboten.
Auch wer nicht shoppen möchte, sollte sich einfach ein gemütliches Plätzchen in einem der zahllosen Teehäuser suchen und den Trubel bei einem typisch türkischen Cay auf sich wirken lassen.
Taksim Platz
Wie in jeder namhaften Metropole der Welt ist auch in Istanbul ein geschichtsträchtiger Hauptplatz zu finden. Der Taksim Platz ist ein Hauptverkehrsknotenpunkt, von dem aus mehrere Straßen und Linien des öffentlichen Verkehrs in alle vier Himmelsrichtungen durch die Millionenstadt führen. Auch die touristisch interessante historische Straßenbahn von Istanbul hat hier ihren Wendepunkt. Dementsprechend ist hier immer was los!
Im Zentrum des Taksim-Platzes thront das gewaltige Denkmal der Republik, welches an die Gründung der Republik Türkei im Jahr 1923 erinnert. Rund um den Platz gruppieren sich mehrere Monumental-Bauten, darunter das Atatürk-Kulturzentrum im Osten und das Marmara-Hotel im Süden.
2013 geriet der Taksim Platz als Zentrum der Proteste gegen Präsident Erdogan in die weltweiten Schlagzeilen. Ursprünglich wurde „nur“ gegen den Bau eines Einkaufszentrums im benachbarten Gezi-Park demonstriert, rasch wurden dann jedoch auch Stimmen gegen die bestehende Regierung laut.
BILDER: Die Top Sehenswürdigkeiten von Istanbul