Hagia Sophia in Istanbul, Türkei

Die Hagia Sophia wurde einst von römischen Kaisern als christliche Kirche erbaut. Nach der Eroberung Konstantinopels wurde sie zu einer Moschee umfunktioniert, fungiert heute als Museum und ist zugleich eine der beliebtesten Touristenattraktionen Istanbuls.

Die weltberühmte Hagia Sophia befindet sich in Istanbul im Westen der Türkei genau gegenüber der nicht minder beeindruckenden Sultan Ahmed Moschee („Blaue Moschee“). Seit 1985 zählt sie zum Weltkulturerbe der UNESCO und ist eine unserer Top 10 Sehenswürdigkeiten der Türkei. Die Hagia Sophia, übersetzt „Heilige Weisheit“, wurde ursprünglich als römisch-katholische Kirche errichtet und auch als „Sophienkirche“ bezeichnet.

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BILDER: Hagia Sophia in Istanbul

Fotogalerie: Hagia Sophia in Istanbul

Entstehung der Hagia Sophia als katholische Kirche

Die Hagia Sophia in Istanbul wurde aufgrund ihrer raffiniert konstruierten, scheinbar schwebenden Kuppel als achtes Weltwunder bezeichnet, Türkei - © Faraways / Shutterstock
© Faraways / Shutterstock

Im damaligen Konstantinopel begann unter Kaiser Kontantin I. der Bau eines monumentalen Gotteshauses, welches bei einem Aufstand niedergebrannt und im 6. Jahrhundert neu errichtet wurde. Dem damals herrschenden Kaiser Justinian, wurde damals im Traum aufgetragen, „eine Kirche zu stiften, die es seit Adams Zeiten nicht gegeben hat und die es auch nie wieder geben wird“.

Daran hielt er sich. Die Hagia Sophia war über ein Jahrtausend die größte Kirche der Christenheit. Aufgrund ihrer raffiniert konstruierten scheinbar frei schwebenden Kuppel, mit der neue Maßstäbe in der Architektur gesetzt wurden, wurde sie sogar als achtes Weltwunder bezeichnet.

Eben diese Kuppel bereitete den Architekten schon damals große Schwierigkeiten. Mit ihren gewaltigen Ausmaßen von 32m Breite und 55m Höhe stürzte sie vor allem bei Erdbeben immer wieder ein. Bis heute hat man dieses Problem nicht ganz in den Griff bekommen.

Gemeinsam mit der UNESCO und der Gesellschaft für geophysikalische Untersuchungen in Karlsruhe wird die Hagia Sophia von der türkischen Regierung mittels modernster Technik überwacht, um bei einer Gefährdung rasch eingreifen zu können.

Die Verwandlung zur Moschee

Die Hagia Sophia in Istanbul, Türkei war über ein Jahrtausend die größte Kirche der Christenheit - © Artur Bogacki / Shutterstock
© Artur Bogacki / Shutterstock

Im Jahr 1453 motivierte der damalige Sultan Mehmed II. seine Soldaten indem er ihnen versprach, Konstantinopel nach der Eroberung drei Tage plündern zu können. Konstantinopel fiel und der Sultan hielt Wort. Noch am selben Tag, am 29. Mai traf dieses Schicksal auch die riesenhafte Sophienkirche. Die anwesenden Gläubigen wurden getötet, das Gotteshaus geplündert und der Sultan weihte die Kirche durch ein muslimisches Gebet am Altar zur Moschee.

In den darauf folgenden Jahren wurden die Altare zerstört, Glocken, christliche Ikonen und Mosaike entfernt oder übertüncht, Kreuze durch den Halbmond ersetzt und nach und nach die vier Minarette errichtet. Die Transformation zur osmanischen Hauptmoschee war abgeschlossen.

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Die Hagia Sophia heute

Die Hagia Sophia ist eines der bedeutendsten architektonischen Meisterwerke der Spätantike, dessen gewaltige Ausmaße den Besucher in höhere Sphären entrückt, Istanbul, Türkei - © Ozgur Guvenc / Shutterstock
© Ozgur Guvenc / Shutterstock

Nach wie vor ist die Hagia Sophia eines der bedeutendsten architektonischen Meisterwerke der Spätantike, dessen gewaltige Ausmaße den Besucher in höhere Sphären entrückt.

Sie dient jedoch nicht mehr als Gotteshaus sondern wurde auf Rat des Präsidenten Atatürk in ein Museum umgewandelt, in dem nicht nur die einzigartige Baukunst, sondern auch noch Mosaike und Marmorschmuck aus dem 9. Jahrhundert zu sehen sind. Der Titel der Hauptmoschee Istanbuls ging damit an die gegenüberliegende Sultan Ahmed Moschee, besser bekannt als „Blaue Moschee“.

Wer den Innenraum unter der gewaltigen Kuppel der Hagia Sophia betritt, staunt tatsächlich über die raffinierte Dachkonstruktion. Durch die Säulen an der Kuppelbasis fällt das Sonnenlicht, was der Kuppel tatsächlich einen schwebenden Eindruck verleiht. Das mystische Licht ist beabsichtigt – es symbolisiert die Anwesenheit Gottes. Kaum einer kann sich dieser Ehrfurcht gebietenden Atmosphäre entziehen.

Weiterführende Links:

Offizielle Seite der Hagia Sophia

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