The Big Hole in Kimberley, Südafrika

The Big Hole in der südafrikanischen Stadt Kimberley ist ein spektakuläres Überbleibsel einer Diamantenmine aus dem 19. Jahrhundert und das größte von Menschenhand geschaffene Loch in der Erde.

The Big Hole („Das Große Loch“) liegt im Zentrum Südafrikas mitten in der Stadt Kimberley und ist das größte je von Menschenhand geschaffene Loch. Es stammt aus der ehemaligen Kimberley-Mine, aus der bis ins Jahr 1914 14,5 Millionen Karat Diamanten gefördert wurden.

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Wer hat das Größte?

Ein ähnlich spektakuläres Tagebauloch befindet sich etwa 100km südwestlich in Bloemfontein. Zwischen diesen beiden Löchern herrscht ein Streit um den Titel des größten Lochs der Welt, denn das von Kimberley ist zwar tiefer, „Jagersfontein“ von Bloemfontein jedoch voluminöser. Die Bezeichnung gilt ohnehin nur für Löcher, die mit Dynamit und einfachen Werkzeugen geschaffen wurden, denn das mit Maschinen gegrabene Tagebauloch bei Chuquicamata in Chile ist noch um einiges größer.

Ob nun tatsächlich das größte oder nicht, spektakulär ist The Big Hole von Kimberley in jedem Fall anzusehen. Das nahezu kreisrunde Loch hat einen Umfang von 1,6km, einen Durchmesser von 460m und eine Tief von 240m.

Entstehung des Big Hole in Kimberley

Nach zufälligen Diamantfunden auf freiem Feld wurde die Region Südafrikas als Diamantengrube entdeckt. 1870 arbeiteten bereits 500.000 Menschen auf den Diamantenfeldern um Kimberley. Viele der Diamantensuchenden kamen aufgrund mangelnder Hygiene, schlechter Ernährung, Wassermangel und extremer Hitze ums Leben.

1871 kauften die Brüder Johannes Nicolaas und Diederik Arnoldus de Beer Ackerland in Südafrika, auf dem noch im selben Jahr The Big Hole entstehen sollte. 22 Millionen Tonnen Erde wurden aus dem gigantischen Loch abtransportiert. Sie mussten die Bergwerke zwar bald verkaufen, doch die verschiedenen Minen schlossen sich zu einer großen zusammen, die ihren Namen annahm. Die Firma „De Beers“ kontrolliert noch heute praktisch den gesamten weltweiten Diamantenmarkt.

Das Gewicht der bis 1914 geförderten Diamanten betrug über 2.700 Kilogramm, danach musste die Arbeit an den Diamantenminen wegen mangelnder Rentabilität eingestellt werden.

The Big Hole heute

Heute ist The Big Hole teilweise mit Grundwasser gefüllt, dessen Wasserstand bis 175m unter den Erdboden reicht. Rund um das Loch werden Führungen angeboten und von einem Stahlgerüst aus kann man vorsichtige Blicke in den gähnenden Abgrund werfen.

Am Rand des spektakulären Lochs wurde ein großes Bergbau- und Freiluftmuseum eingerichtet, welches die Geschichte und Funktionsweise der Diamantenindustrie in Kimberley vom Abbau bis zum Weitertransport präsentiert. Werkzeuge, Fotografien und Archivdokument aus den vergangenen Jahrhunderten lassen das Diamantenfieber von damals wieder aufleben. Sogar die Rekonstruktion eines Minenschachtes kann besichtigt werden.

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Natürlich sind auch jede Menge der kostbaren funkelnden Steine zu sehen. Neben den diamantenbezogenen Exponaten wird im Freiluftmuseum mit originalen Häusern das damalige Leben in Kimberley vorgestellt. Das Museum kann von der Stadthalle in Kimberley aus mit einer historischen Straßenbahn erreicht werden.

Weiterführende Links:

Offizielle Website des Big Hole in Kimberley

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