Das lebendige Tivat wirbt nach eigenen Angaben mit den meisten Sonnenstunden Montenegros und lockt mit einem hochmodernen Jachthafen auch die betuchten Kapitäne der Welt in die Bucht von Kotor.
Zwar vielleicht nicht so malerisch wie Kotor oder Perast, hat Tivat seinen ganz eigenen Charme: eine Mischung aus mediterranem Flair, maritimer Geschichte und luxuriösem Lifestyle. Besonders Familien und junge Reisende schätzen die günstigen Unterkünfte, während die exklusive Hafenanlage Porto Montenegro ein Paradies für Yachten und ihre Besitzer bietet.
Inhaltsverzeichnis
Tivat – Eingangstor nach Montenegro

Mit seinem internationalen Flughafen ist Tivat für viele Besucher der erste Anlaufpunkt in Montenegro. Der Flughafen wird sogar häufiger genutzt als der von Podgorica. Trotz des wachsenden Tourismus spürt man hinter der modernen Uferpromenade den ursprünglichen Charakter der Stadt. Abseits der Luxusyachten und Ferienunterkünfte findet man eine authentische Kleinstadt mit Supermärkten, Handwerksbetrieben und gemütlichen Cafés.
Geschichte von Tivat
Obwohl Tivat als jüngste Stadt in der Bucht von Kotor gilt, reichen ihre Wurzeln weit zurück. Archäologische Funde belegen, dass hier bereits Griechen und Römer siedelten. Ab dem 15. Jahrhundert stand Tivat unter venezianischer Herrschaft, bevor es später Teil der österreichisch-ungarischen Monarchie wurde. Überreste von Festungsanlagen zeugen noch heute von der strategischen Bedeutung des Ortes. Erst nach dem Ersten Weltkrieg wurde Tivat Teil Jugoslawiens und gehört seit der Unabhängigkeit Montenegros offiziell zum Land.
Porto Montenegro

Der einstige Marinestützpunkt von Tivat hat sich in den letzten Jahren in einen der exklusivsten Yachthäfen Europas verwandelt. Der kanadische Milliardär Peter Munk entwickelte Porto Montenegro als luxuriösen Tiefwasserhafen, der heute Superyachten bis zu 150 Metern Länge beherbergt.
Neben edlen Boutiquen, Gourmet-Restaurants und High-End-Hotels bietet Porto Montenegro auch eine weitläufige Sportanlage, einen 64 Meter langen Infinity-Pool und sogar einen 18-Loch-Golfplatz. Die einst industriellen Hafenanlagen sind verschwunden – stattdessen glänzen hier moderne Promenaden und gepflegte Grünanlagen in der adriatischen Sonne.
Buća-Haus
Das touristisch interessanteste Bauwerk in Tivat ist die Sommerresidenz der Familie Buća aus Kotor, das einzige erhaltenen Renaissance-Gebäude der Stadt. Laut der Inschrift am markanten Turm des Anwesens wurde der Bau 1548 begonnen, im späten 17. Jahrhundert ging der Bau an die aufstrebende Familie Luković. Das prachtvolle Ferienhaus beherbergt heute eine Galerie und in der großen Gartenanlage werden Kulturveranstaltungen abgehalten.
Die Inseln der Bucht von Tivat
Südlich von Tivat liegen mehrere malerische Inseln, die sich perfekt für einen Tagesausflug eignen. Jede hat ihre eigene faszinierende Geschichte und Atmosphäre.
Blumeninsel (Ostro Cvijeća)
Diese Insel ist durch eine Brücke mit dem Festland verbunden und beherbergt die Ruinen eines orthodoxen Klosters aus dem 14. Jahrhundert. Heute stehen hier kleine Ferienhäuser, die sich harmonisch in die Natur einfügen.
Sveti Marko – die verlassene Ferieninsel

Früher sollte Sveti Marko ein luxuriöses Touristenresort werden, doch der jugoslawische Bürgerkrieg stoppte die Pläne. Heute sind die alten Strohhütten verlassen, doch die unberührte Natur und das kristallklare Wasser machen die Insel zu einem Abenteuerziel – allerdings nur für geübte Schwimmer, da es keine offizielle Fährverbindung gibt.
Gospe od Milosrca – die Klosterinsel
Auf dieser winzigen Insel steht ein Jesuitenkloster, das fast die gesamte Landfläche einnimmt. Touristen sind willkommen, doch offizielle Führungen gibt es nicht. Wer auf der Suche nach absoluter Ruhe ist, kann sogar eine Übernachtung mit den Mönchen vereinbaren.
Die Halbinsel Luštica – Natur pur

Südlich von Tivat erstreckt sich mit der malerischen Halbinsel Luštica eine der schönsten Landschaften von Montenegro. Noch weitgehend unerschlossen, bietet sie idyllische Hügel, kleine Dörfer und unberührte Strände. Die besten Möglichkeiten, Luštica zu erkunden, sind per Boot oder mit dem Auto – auch wenn die Fahrt über die kurvigen Straßen Zeit und Geduld erfordert.
Radovići – shoppen und weiterfahren
Bewacht von zwei Kirchen ist Radovići touristisch gesehen kaum erwähnenswert. Viele Urlauber machen jedoch am Minimarkt halt, um sich für die Weiterfahrt mit Lebensmitteln zu versorgen. Ein kleines Hotel und ein Camping-Platz sind ebenfalls vorhanden.
Rose – ein verstecktes Juwel
Das ruhige Dorf Rose liegt an der Spitze der Halbinsel und beeindruckt mit alten Kapitänshäusern und einem historischen österreichischen Fort. Zudem ist es ein beliebter Tauchspot – in 32 Metern Tiefe liegt hier das Wrack eines alten Schiffs.
Bucht Žanjice – einer der schönsten Strände Montenegros
Mit seinem weißen Kieselstrand und türkisblauem Wasser gehört Žanjice zu den spektakulärsten Stränden Montenegros. Aufgrund der flachen Uferzone ist der Strand ideal für Familien, aber auch entsprechend gut besucht.
Blaue Grotte (Plava Spilja)
Das Blau des Wassers in Žanjice ist in der Plava Špilja, der „blauen Grotte“ noch zu toppen. Der unterirdische Lichteinfall lässt das Meer in leuchtenden Blautönen schimmern und ein atemberaubendes Fotomotiv entstehen. Zu erreichen ist die Blaue Grotte nur per Ausflugsboot.
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