Tivat und Halbinsel Luštica, Montenegro

Das geschäftige Tivat wirbt nach eigenen Angaben mit den meisten Sonnenstunden Montenegros und lockt mit einem riesigen Jachthafen auch die betuchten Kapitäne der Welt in die Bucht von Kotor.

Die schmucke Städtchen Tivat in der herrlichen Kotor-Bucht ist zwar nicht so malerisch wie zum Beispiel Perast oder Kotor, ist jedoch mit seinen preisgünstigen Hotels ein beliebtes Ferienziel für Familien und junge Leute.

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Die Strände in der unmittelbaren Umgebung von Tivat sind zwar alle betoniert und der Lärmpegel des nur 3km entfernten Flughafens wird so manchem Entspannungssüchtigen störend vorkommen, doch wer Ruhe und Erholung sucht, ist in Tivat sowieso falsch.

Eingangstor nach Montenegro

In Zukunft sollen im Porto Montenegro in Tivat superteure Luxus-Jachten vor Anker gehen - © goran cakmazovic / Shutterstock
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Der Flughafen von Tivat ist besser besucht als jener von Podgorica, für viele ist Tivat das Eingangstor nach Montenegro. Hinter der Uferpromenade wird jedoch deutlich, dass Tivat nicht nur für den Tourismus lebt. Abseits der Strandplattformen, Jachten und Souvenirshops ist Tivat eine ganz normale montenegrinische Kleinstadt mit Supermärkten und Werkstätten.

Geschichte von Tivat

Tivat ist die jüngste Stadt in der Bucht von Kotor und wurde im 14. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt. Archäologische Funde zeugen allerdings davon, dass die Gegend um Tivat bereits vor Christi Geburt von den Griechen und Römern besiedelt war.

Wie alle anderen Siedlungen in der Bucht von Kotor war auch Tivat ein Spielball der Mächte. 1420 bis 1797 herrschten in Tivat die Venezier, 1815 fiel es an die österreichisch-ungarische Monarchie, die die strategische Lage an der Einfahrt zur Bucht von Kotor mit zahlreichen Festungsanlagen bestückte, die teilweise heute noch zu sehen sind. Nach dem Ersten Weltkrieg im Jahr 1919 ging Tivat an Jugoslawien und nach dessen Zerfall schließlich an Montenegro.

Porto Montenegro

Der kanadische Milliardär Peter Munk möchte mit dem großen Jachthafen aus Tivat ein „Monaco der südlichen Adria“ machen, Montenegro - © HelgaGont / Shutterstock
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Das Schiffsarsenal von Tivat, welches im Jahr 1889 von den Österreichern errichtet wurde, wurde auch von der italienischen Navy, der jugoslawischen und der montenegrinischen Armee als maritimer Stützpunkt genutzt. Auch russische und lybische Schiffe sowie U-Boote kamen nach Tivat zur Wartung und Reparatur.

2011 ging der Hafen an den kanadischen Goldminen-Mogul und Milliardär Peter Munk, der aus Tivat ein „Monaco der südlichen Adria“ machen wollte. Seine Vision ging etliche Millionen später in Erfüllung, der Porto Monegro ist der erste hochmoderne Tiefwasser-Yachthafen der Adria. Und so können mittlerweile Luxusdampfer bis zu 150 Metern Länge in der Bucht von Kotor vor Anker gehen.

Rund um den pompösen Hafen entstanden luxuriöse Wohnungen, Boutiquen, Restaurants, Bars, Tophotels, eine Sportanlage, ein 64 Meter langer Infinity-Pool und ein 18-Loch-Golfplatz, damit den millionenschweren Gästen auch bestimmt nicht langweilig wird. Statt rostigen Hafenanlagen schimmern nun schnittige Super-Yachten in der gleißenden Sonne.

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Buća-Haus

Das touristisch interessanteste Bauwerk in Tivat ist die Sommerresidenz der Familie Buća aus Kotor, das einzige erhaltenen Renaissance-Gebäude der Stadt. Laut der Inschrift am markanten Turm des Anwesens wurde der Bau 1548 begonnen, im späten 17. Jahrhundert ging der Bau an die aufstrebende Familie Luković. Das prachtvolle Ferienhaus beherbergt heute eine Galerie und in der großen Gartenanlage werden Kulturveranstaltungen abgehalten.

Inseln in der Tivatski Zaliv

In der Bucht von Tivat südlich der Stadt liegen einige malerische Inseln, von denen jede einzelne mit besonderen Attraktionen aufwarten kann.

Blumeninsel Ostro Cvijeća

Die erste Insel südlich von Tivat, die noch vom Festland über eine Brücke zu erreichen ist, ist die Blumeninsel Ostro Cvijeća, auch „Prevlaka“ genannt. Auf ihr befinden sich die Überreste des orthodoxen Klosters des Erzengel Michael, welches im Jahr 1346 errichtet und aufgrund der exponierten Lage im Jahr 1461 verlassen wurde. Rund um die Ruine gruppieren sich heute Ferienhäuser.

Insel Sveti Marko

Die Strohhütten einer ehemaligen Ferienanlage ragen heute noch aus der üppigen Vegetation der Insel Sveti Marko vor Tivat, Montenegro - © ddsign / Shutterstock
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Die nächste Insel nach Prevlaka sollte einst zur Touristen-Destination ausgebaut werden. Die Ferienanlagen sind zwar vorhanden, doch der jugoslawische Bürgerkrieg machte dem Club Med einen gehörigen Strich durch die Rechnung. Die Strohhütten stehen zwar noch, werden aber weder genutzt noch renoviert. Einen Besuch wert ist Sveti Marko dennoch, allerdings nur zu erreichen, wenn man sich zutraut, 130m weit zu schwimmen.

Insel Gospe od Milosrca

Die letzte Insel im Trio bei Tivat ist ein winziges Eiland, von dem mehr als 50 Prozent für eine Klosteranlage belegt sind. Besucher werden von den hiesigen Jesuiten zwar nicht abgewimmelt, organisierte Ausflüge gibt es jedoch keine. Prunkstück der Kirche ist der Hauptaltar und wer die Einsamkeit sucht, kann sich mit den Mönchen auf eine Übernachtung einigen.

Ausflüge auf die Halbinsel Luštica

Das wunderbar ruhige Fischerdorf Rose liegt ganz an der Spitze der Halbinsel Luštica südlich von Tivat, Montenegro - © AlexanderStudentschnig/Shutterstock
© AlexanderStudentschnig/Shutterstock

Die südlich von Tivat gelegene Halbinsel Luštica zählt eindeutig zu Montenegros schönsten Landschaften. Noch kaum erschlossen und nur spärlich besiedelt hat man es hier auf der Straße mehr mit Schafen, Ziegen und Kühen als mit motorisierten Transportmitteln zu tun.

Die beste Art, Luštica zu erkunden, ist mit dem Ausflugsboot, mit dem Auto oder Bus kann dieses Unterfangen ziemlich mühsam werden. Alleine die Anfahrt von Tivat dauert knapp eine Stunde.

Radovići

ŽanjiceŽanjice ist Radovići. Bewacht von zwei Kirchen gibt er touristisch nicht viel her, die meisten machen am Minimarkt halt, um sich für die Weiterfahrt mit Lebensmitteln zu versorgen. Ein kleines Hotel und ein Camping-Platz sind ebenfalls vorhanden.

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Rose

Von der Grbalj-Ebene ziehen sich sanfte Hügel bis nach Rose, ein ruhiges Dorf mit zauberhaften Kapitänsresidenzen ganz an der Spitze der Halbinsel. Hier findet man wunderbare Ruhe und Taucher kommen aufgrund des in 32m Tiefe gelegenen Galja-Wracks auf ihre Kosten. Etwas außerhalb der Zufahrtsstraße kann das Fort Rose erkundet werden, von dem aus die Österreicher einst der gesamte Küstenbereich unter Kontrolle hatten.

Bucht Žanjice

Apropos Ausflugsboot: Wer mit dem Boot unterwegs ist, sollte einen Abstecher nach Žanjice auf keinen Fall auslassen. Die traumhafte Bucht mit kobaltblauem Wasser und strahlend weißem Kies zählt nicht umsonst zu den schönsten Stränden Montenegros. Deswegen und aufgrund des kindersicheren flachen Wassers, ist Žanjice leider meist ziemlich voll. Bars, Cafés, gebührenpflichtige Liegen und Duschen sind vorhanden.

Blaue Grotte (Plava Spilja)

Die Blaue Grotte in der Bucht von Kotor ist die wohl eindrucksvollste Meereshöhle Montenegros - © Aleksandr Stezhkin / Shutterstock
© Aleksandr Stezhkin / Shutterstock

Das Blau des Wassers in Žanjice ist in der Plava Špilja, der „blauen Grotte“ noch zu toppen. Der unterirdische Lichteinfall verwandelt das Meer in einen flüssigen Saphir und lässt ein atemberaubendes Fotomotiv entstehen.

Weiterführende Links:

Offizielle Website von Tivat


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