Der Nationalpark Durmitor im Norden Montenegros ist ein wahres Naturjuwel mit spektakulären Berglandschaften, tiefen Schluchten und malerischen Gletscherseen. Ob Wandern, Wintersport oder Wellenreiten im Kajak – dieses UNESCO-Welterbe bietet zu jeder Jahreszeit unvergessliche Erlebnisse.
Der Durmitor ist ein eindrucksvolles Bergmassiv im Norden von Montenegro gut 120 Kilometer nördlich der Hauptstadt Podgorica. Rund um den Durmitor wurde im Jahr 1952 der Nationalpark Durmitor gegründet. Aufgrund seiner atemberaubenden Landschaft zählt er seit 1980 zum Welterbe der UNESCO.
Der Durmitor-Nationalpark erstreckt sich über knapp 400 Quadratkilometer und umfasst 48 Zweitausender. Der höchste Gipfel ist der Bobotov Kuk mit 2.523 Metern, der oft als höchster Berg Montenegros bezeichnet wird (obwohl im im Prokletije-Nationalpark zwei höhere Berge existieren). Die imposanten Karstformationen, dichten Wälder und kristallklaren Gletscherseen machen die Region zu einem der schönsten Wandergebiete Europas.
💡 Tipp: Neben den Naturschätzen ist im Durmitor-Nationalpark auch Geschichte zu finden. Die „Stećci“ genannten mittelalterlichen Grabsteine sind von der UNESCO ebenfalls geschützt.
Inhaltsverzeichnis
BILDER: Durmitor Nationalpark
Wie kommt man zum Durmitor Nationalpark?
Der Nationalpark Durmitor ist am besten mit dem Auto oder dem Bus von Podgorica aus zu erreichen. Mit dem Auto benötigt man gute zwei Stunden bis nach Žabljak. Dies ist mit knapp 1.500 Metern Seehöhe die höchstgelegene Stadt am Balkan und touristisches Zentrum des Durmitor-Nationalparks.
Beste Reisezeit für den Durmitor Nationalpark

Der Nationalpark erfreut sich bei Besuchern zu jeder Jahreszeit großer Beliebtheit. Im Winter werden die niederen Regionen das mächtigen Durmitor von Wandergebieten in traumhafte Skipisten verwandelt, denn aufgrund der Kollision der warmen Luft der Adria auf die kalte Luft vom Festland sind 3 Meter Schnee und mehr nichts Ungewöhnliches für den Norden Montenegros.
Im Sommer lockt der Nationalpark mit seinen zahlreichen Wanderwegen und Bergsteiger-Routen durch die faszinierende Gebirgslandschaft. Aufgrund der großen Höhe des Durmitor-Nationalparks ist es in seinen Bergen auch im Hochsommer bei einer Durchschnittstemperatur von 15°C durchaus auszuhalten.
Tipp: Der Berg kann tückisch sein und nicht wenige Wanderer sind schon im Juli von Schneefall überrascht worden! Deshalb sicherheitshalb für jedes Wetter gerüstet sein.
Sehenswürdigkeiten im Durmitor Nationalpark

Die besondere Mischung aus mediterranem und alpinem Klima lässt im Durmitor-Nationalpark eine faszinierende Flora und Fauna gedeihen. Einer der letzten ursprünglichen Kiefernwälder Europas wächst hier neben Föhren, Buchen, Birken und Wacholder. Durch die naturbelassenen Wälder und die felsigen Hochplateaus streifen Adler, Braunbären, Wildschweine, Wölfe, Gämsen, Wildkatzen, Auerhähne, Birkhühner und Felshühner.
Bobotov Kuk – die Krone des Durmitor

Er ist es nicht wirklich, der höchste Berg des Landes. Im Prokletije-Nationalpark existieren mit dem Zla Kolata (2.534m) und dem Maja Rosit (2. 528m) zwei höhere Berge direkt an der Grenze zu Albanien.
Dennoch gilt die Besteigung des 2.523m hohen Bobotov Kuk als Königsdisziplin der montenegrinischen Bergtouren und sein Gipfel als Dach Montenegros. Kein Wunder, denn mit glasklaren Gletscherseen, unberührten Wiesen und gut markierten Pfade bieten die zerklüfteten Berge rund um den Bobotov Kuk eines der schönsten Wandergebiete Europas.
BILDER: Bobotov Kuk im Durmitor Nationalpark
Ohne Übertreibung gilt die Besteigung des Bobotov Kuk als spektakulärste Tour im Durmitor Nationalpark. Die zwei Aufstiegsmöglichkeiten starten entweder in Žabljak, oder an einem Parkplatz auf der anderen Seite des Berges. Die Pfade sind hervorragend gepflegt und ausgeschildert.
💡 Tipp: Es gibt keine Berghütten entlang der Route – daher ausreichend Wasser und Proviant mitnehmen! Auch im Hochsommer unbedingt warme Kleidung mitnehmen, denn auf dem windigen Gipfel hat es oft unter 10°C!
Die rund achtstündige Wanderung führt durch alpine Wiesen, Geröllfelder und steile Felswände. Schwindelfreiheit ist Voraussetzung! Oben angekommen, erwartet Besucher ein spektakulärer Panoramablick über das Gebirge.
Zurück geht es entweder denselben Weg wieder hinunter, oder auf der anderen Seite des Berges. Wer vom Parkplatz aus gestartet ist, sollte wenn möglich den Abstieg in Richtung Žabljak in Angriff, an dem einige der malerisch-stillen Gletscherseen des Durmitor Nationalparks liegen.
Tara-Schlucht – die tiefste Schlucht Europas

Die Tara-Schlucht ist mit 78 Kilometern Länge und bis zu 1.300 Metern Tiefe die tiefste Europas und nach dem Grand Canyon die zweittiefste Schlucht der Welt. Das geschützte Naturreservat beherbergt einen der letzten Urwälder Europas und damit möglicherweise das ursprünglichste Flusstal in ganz Europa.
Der gleichnamige Fluss ist mit 140 Kilometern der längste Fluss Montenegros und hat im Lauf der Jahrtausende eine tiefe Schneise in den Fels gegraben. Der glasklare Fluss ist aufgrund seiner bis zu 60 Meter hohen Wasserfälle, zahlreichen Stromschnellen und Kaskaden für Rafting äußerst beliebt.
Crno Jezero – das „Auge des Berges“

Die 18 Gletscherseen des Durmitor-Nationalparks werden aufgrund ihrer atemberaubenden Farbe und spiegelglatten Oberfläche „Gorske Oči“, „Augen des Berges“ genannt.
Der malerische „Schwarze See“ ist der größte Gletschersee im Durmitor Nationalpark. Er teilt sich in den 26m tiefen Großen See (Veliko Jezero) und den mit 50m fast doppelt so tiefen Kleinen See (Malo Jezero), die zusammen eine Fläche von rund 500 Hektar ergeben. Die beiden Seen sind durch einen Wasserweg miteinander verbunden, der in heißen Sommern zum Teil vollständig austrocknet.
BILDER: Schwarzer See im Durmitor Nationalpark
Nur 3km von Žabljak, dem touristischen Zentrum des Nationalparks entfernt, zählt der Crno Jezero zu den beliebtesten Tagesausflügen im Durmitor-Gebiet. Der See liegt auf rund 1.400 Metern Höhe und präsentiert sich im Winter oft tief verschneit.
Um den gesamten See verläuft ein rund 3,6 Kilometer langer Rundweg durch die dichten Wälder am Ufer, auf dem der Crno Jezero in seiner gesamten Pracht entdeckt werden kann. Im Sommer erwärmt sich das Wasser im Schwarzen See auf bis zu 20 Grad und bietet eine willkommene Erfrischung nach einer anstrengenden Wanderung.
Die meisten Touristen genießen die Schönheit des Sees allerdings in Kanu oder Kajak. Für Verpflegung ist in unmittelbarerer Nähe zum Crno Jezero gesorgt. Ein kleines Restaurant serviert hier traditionell montenegrinische Kost.
💡 Tipp: Besonders eindrucksvoll ist der See in den frühen Morgenstunden, wenn er noch menschenleer und spiegelglatt ist.
Der See bietet sich auch ideal als Ausgangspunkt für Wanderungen in die Umgebung an. Besonders schön liegt zum Beispiel der Zminje Jezero (Schlangensee) noch tiefer im Wald versteckt – auch ideal zum Picknicken.
Hinter der stillen Wasserfläche ragt der 2.287m hohe Berg Međed („Bär“) rund 25 Meter über dem Crn Jezero auf, von dem im Frühjahr bis zu 15m hohe Schmelzwasserfälle stürzen.
Aktivurlaub im Durmitor-Nationalpark
- Wandern: Zahlreiche gut ausgeschilderte Routen führen durch spektakuläre Landschaften, unter anderem rund um den Schwarzen See, auf den Bobotov Kuk oder entlang der Tara-Schlucht.
- Wintersport: Žabljak bietet ausgezeichnete Skigebiete mit Garantie für Naturschnee.
- Rafting: Die Stromschnellen der Tara sorgen für ein unvergessliches Abenteuer im Kajak oder Schlauchboot.
- Wildtierbeobachtung: Adler, Braunbären und Wölfe haben hier noch einen geschützten Lebensraum.
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