Usambara-Berge, Tansania

Die Usambara-Berge im Nordosten Tansanias können mit einer unglaublichen Artenvielfalt in völlig unberührter Natur aufwarten. Auf Touren durch das „afrikanische Galapagos“ gibt es seltene Tiere, versteckte Wasserfälle, exotische Pflanzen und das wohlbekannte Usambara-Veilchen zu entdecken.

Die eindrucksvollen Gipfel der Usambara-Berge ziehen sich durch den Nordosten Tansanias an der Grenze zu Kenia und sind Teil unserer Top 10 Sehenswürdigkeiten von Tansania. Touristisch noch kaum erschlossen bieten die bis zu 2.300m hohen Berge Wanderern und Naturliebhabern das Paradies auf Erden.

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Weite Regionen im Usambara-Gebirge wurden zwar mittlerweile landschaftlich nutzbar gemacht und bringen Mais, Bananen, Tee und Ingwer hervor, doch 30% des ursprünglichen Bergregenwaldes sind noch erhalten, in dem es zahlreiche seltene Tier- und Pflanzenarten zu entdecken gibt.

Wie kommt man zu den Usambara-Bergen?

Zu erreichen sind die Usambara-Berge am besten von Moshi aus über eine etwa 250km lange Asphaltstraße. Busse fahren von Moshi, Arusha, Tanga und Dar es Salaam.

Tipp: Wer nur einen kurzen Abstecher in die Usambara-Berge einlegen möchte, kann dies auf der Fahrt von Arusha nach Dar es Salaam oder in die Nationalparks im Süden Tansanias erledigen. Die Verbindungen in diese Richtungen sind sehr gut ausgebaut.

Flora und Fauna in den Usambara-Bergen

Das Usambara-Veilchen, das wohl in vielen europäischen Haushalten auf dem Küchentisch steht, stammt ursprünglich aus der gleichnamigen Berglandschaft im Osten Tansanias - © Sergey Lavrentev / Shutterstock
© Sergey Lavrentev / Shutterstock

Das Usambara-Gebirge wird unter die 25 Gebiete mit der größten Artenvielfalt weltweit gerechnet. In dieser unglaublichen Freiluft-Apotheke gedeihen knapp 3.000 verschiedene Pflanzen, von denen viele Heilkräfte haben. Einige Gebiete der Usambara-Berge sind streng geschützt, wie zum Beispiel der Mazumbai-Wald oder das Amani-Naturreservat, um die uralten Bergregenwälder und ihre seltenen Arten zu erhalten.

Die wohl bekannteste dieser Arten ist das Usambara-Veilchen, das wohl in vielen europäischen Haushalten auf dem Küchentisch steht. Weitere weltweit einzigartige Spezies sind der Usambara-Uhu, eine Chamäleon-Art, der stark gefährdete Nicoll-Webervogel und der tansanische Laubfrosch. Weniger begegnen möchte man wahrscheinlich der Roten Usambara-Vogelspinne, die sich auch über das Usambara-Gebirge hinaus ausgebreitet hat.

Nach wie vor werden in den Usambara-Bergen neue Tier- und Pflanzenarten entdeckt, was dem Gebirgszug unter Forschern auch den Spitznamen „afrikanisches Galapagos“ eingebracht hat.

Klima in den Usambara-Bergen: Beste Reisezeit

Das Klima in den Usambara-Bergen ist alles andere als typisch afrikanisch. Von der staubigen Hitze der Savanne ist nichts zu spüren, stattdessen wird der Wanderer von kühler, frischer Bergluft umschmeichelt. Kein Wunder, dass dies damals schon die deutschen Siedler der Kolonie Deutsch-Ostafrika zu schätzen wussten, die die heißen Sommer vielfach im Usambara-Gebirge verbrachten. Die Spuren der deutschen Kolonialzeit sind heute noch an vielen Gebäuden, vor allem im Hauptort Lushoto abzulesen.

Das Klima ist zwar das ganze Jahr über angenehm, dennoch ist die beste Reisezeit für das Usambara-Gebirge von Juni bis Oktober. Von November bis März herrscht Hitze bzw. Regenzeit, danach sind die Wege noch einige Zeit zu schlammig, um befahren oder begangen zu werden. Ab Ende Mai ungefähr ist der Boden trockener und die Luft herrlich klar.

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Wandern im Usambara-Gebirge

Die Unterart eines Chamäleons ist eine der vielen Tierarten, die nur in den Usambara-Bergen Tansanias vorkommen - © Jessica Bethke / Shutterstock
© Jessica Bethke / Shutterstock

Die Wanderwege durch die Usambara-Berge sind idyllisch, weitläufig und kaum begangen. Sie führen zu atemberaubenden Aussichtspunkten und versteckten Wasserfällen und werden vom Zwitschern der Vögel und dem Brüllen der Colobus-Affen begleitet.

Einer der schönsten Wanderwege führt zum berühmtesten Aussichtspunkt in den Usambara-Bergen, dem Irente View Point, von wo aus man die 1.000m tiefer liegende Masai-Ebene überblicken kann. Von Lushoto aus ist er etwa nach einer Stunde Fußmarsch zu erreichen.

Erweitert man seine Wanderung noch zu den Aussichtspunkten Kambe und Kwa Mkeke ist man etwa 5-6 Stunden unterwegs. Beinahe noch etwas spektakulärer ist die Aussicht vom World View Point, an dem eine Steilwand 1.500m in die Tiefe stürzt.

Ebenfalls sehenswert ist der Gipfel des Kwa Mongo. Dieser Berg ist am besten von Soni aus zu erreichen und kann in einer halben Stunde erklommen werden. Oben warten farbenprächtige Schmetterlinge, von denen sich 130 verschiedene im Usambara-Gebirge tummeln, und ein Ausblick auf die südlichen Usambara-Berge mit Soni, Lushoto und der Handeni-Ebene. Auch die berühmten Soni-Wasserfälle liegen nicht weit von Soni entfernt.

Neben der atemberaubenden Berglandschaft und der fantastischen Natur gibt es auch architektonische Überbleibsel aus der Vergangenheit zu entdecken. Durch ihr mildes, fast europäisch anmutendes Klima wurden die Usambara-Berge zum Zentrum der Missionare. Zahlreiche christliche Missionsstationen und Klöster, die damals die Bekehrung der Einheimischen zur Aufgabe hatten, sind heute noch zu sehen.

Unterkunft in den Usambara-Bergen

Der Hauptort im Usambara-Gebirge ist Lushoto, zur Zeit der deutschen Kolonialisierung noch Wilhelmsthal genannt. Die Stadt liegt auf 1.600m Höhe mitten in den Usambara-Bergen. Hier können Unterkünfte gemietet und geführte Wanderungen in die geschützten Wälder es Gebirges gebucht werden.

In den Usambara-Bergen warten aber immer wieder liebevoll und familiär geführte Lodges auf Gäste, die perfekte Ausgangspunkte für Wanderungen sind. Vor allem konzentriert sind diese Lodges am Irente-Aussichtspunkt, von wo aus sich ein unvergesslicher Ausblick auf die Masai-Steppe bis zur Küste bietet.

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