Marshall-Inseln – Sehenswertes und Reisetipps

Die kaum bewohnten Marshall-Inseln liegen mitten im Südpazifik und sind bekannt für ihre unberührten Sandstrände und schillernden Korallenriffe.  

Unter Wasser tummeln sich unzählige tropische Fische in völlig intakten Korallenwelten, auf dem Land verbreiten Jasmin, Kokospalmen, Papaya- und Brotfruchtbäume paradiesischen Flair: Die Marshall-Inseln gehören zu den abgeschiedensten Flecken der Erde.

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Dabei sind die Marshall-Inseln keine Inseln in dem Sinn, sondern ringförmige Atolle mit winzigen Landteilen, die sich um eine Lagune gruppieren. Die meisten Urlauber kommen zum Baden oder Tauchen auf die Marshall-Inseln, die übrigen Sehenswürdigkeiten gestalten sich eher spärlich.

Wie kommt man am besten auf die Marshall-Inseln?

Die Anreise auf die Marshall-Inseln von Europa aus erfolgt am besten mit dem Flugzeug. Der Anflug aus Mitteleuropa dauert allerdings 30 Stunden und mehr. Zwischenstops sind meist in China, Japan oder Australien und dann noch auf Hawaii, Guam, Nauru oder Kiribati erforderlich.

Zubringer sind zum Beispiel die Air Marshall Islands, die United Airlines oder die Nauru Airlines. Der Flughafen Majuro International Airport befindet sich auf dem Majuro-Atoll. Recht viel mehr als eine Landebahn mitten auf dem Ozean darf man sich davon allerdings nicht erwarten.

Eine Alternative ist eine Weltreise mit dem Kreuzfahrtschiff. Manche Kreuzfahrer, die in Hamburg auslaufen, legen auch in Majuro an. Ansonsten verkehren hauptsächlich Fracht- und Versorgungsschiffe zwischen den Inseln, die auch Passagiere mitnehmen.

Beste Reisezeit für die Marshall-Inseln

Die Marshall-Inseln liegen in Äquatornähe, was sich durch heißes, feuchtes Klima bemerkbar macht. Sowohl im Jahresverlauf, als auch zwischen Tag und Nacht pendeln sich die Temperaturen stets zwischen 25°C und 30°C ein. Auch die Wassertemperatur liegt ganzjährig um die 28°C, was die Marshall-Inseln perfekt für Bade- und Tauchurlaub macht.

Auch mit Niederschlägen ist auf den Marshall-Inseln stets zu rechnen. Am meisten regnet es zwischen Mai bis November, aber auch zu dieser Zeit sind die Schauer meist zwar heftig, aber kurz und bald zeigt sich wieder die Sonne. Insofern sind die Marshall-Inseln das ganze Jahr über ein exquisites Ziel für Strandurlaub, wobei es zwischen Dezember und April am trockensten ist (was unter Umständen aber auch mal zu Trinkwasserknappheit führen kann). Tropische Wirbelstürme kommen auf den Marshall-Inseln wenn, dann nur sehr selten vor.

Majuro Atoll

Das 108km lange bogenförmige Majuro Atoll besteht aus 64 Inseln und ist mit Regierungsgebäuden, Einkaufsmöglichkeiten, Hotels, Schulen, Kirchen und Krankenhäusern das politische und wirtschaftliche Zentrum der Marshall-Inseln. Als Standort des internationalen Flughafens kommen die meisten Besucher der Marshall-Inseln am Majuro Atoll an.

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Die Strände auf Majuro sind wirklich atemberaubend – die Einwohner tun alles, um ihre Schönheit zu erhalten, da der Tourismus mittlerweile zu ihren wichtigsten Lebensgrundlagen gehört. Hier findet sich auch die Hauptstadt Dalap-Uliga-Darrit (Kurzform: DUD), in der sich abseits der malerischen Sandstrände die meisten Sehenswürdigkeiten befinden.

Laura Beach Park

Laura Beach Park ist die beliebteste Touristenattraktion der Marshallinseln und befindet sich an der westlichen Spitze des Majuro Atolls. An dem paradiesischen Sandstrand mit Kokospalmen und kristallklarem Meer liegen ein Resort, Picknickplätze und Wassersport-Stationen.

The Aquarium

Viele Taucher kommen nur wegen diesem faszinierenden Taucherparadies auf die Marshallinseln. In einer Tiefe von 15 bis 35 Metern erhält man atemberaubende Einblicke in die pazifische Unterwasserwelt. Riffhaie und Stachelrochen ziehen elegant ihre Kreise, weiße und schwarze Spitzhaie durchpflügen das Wasser, Napoleonfische, Barracudas und unzählige andere Fische tragen ihren Teil zum schillernden Treiben bei.

Copra- und Seifenfabrik

Das getrocknete Fleisch der Kokosnuss wird Copra genannt. Es stellt für viele Inseln im Pazifik auch heute noch eine wichtige Nahrungs- und Einkommensquelle dar. Im Rahmen der Besichtigung der Fabrik erfährt man viele Details des erstaunlichen Verarbeitungsprozesses von Kokosnuss-Fleisch zu Seife, Kokosöl und Lebensmitteln.

Alele National Museum

Im Alele National Museum findet der geschichtlich Interessierte Informationen zur Historie der Marshallinseln. Karten und Fotografien aus der Kolonialzeit, Werkzeuge und ein geologisches Modell der Inseln sind unter anderem dort ausgestellt. Erinnerungsstücke können vom angeschlossenen Shop mit nach Hause genommen werden.

Peace Park Memorial

Der Peace Park Memorial liegt in der Nähe des internationalen Flughafens. Eine Stätte aus Granit gedenkt der japanischen Okkupation und der gefallenen Soldaten, die hier im Zweiten Weltkrieg bei den Kämpfen zwischen Japan und den USA ihr Leben verloren haben. Es gibt Picknickbereiche mit schönen architektonischen Verzierungen und einen kleinen idyllischen Wasserfall.

1918 Typhoon Monument

Das Typhoon Monument ist ein großer aufrecht stehender Sandstein in malerischer Lage mit Aussicht auf die Region, der zum Gedenken an die rund 200 Taifun-Opfer aus dem Jahre 1918 erreichtet wurde.

Bikini Atoll

Auch die 23 Inselchen des Bikini-Atolls gehören zu den Marshall-Inseln. Sie alle erfüllen die optimalen Voraussetzungen für ein exklusives Badeparadies: Endlose Sandstrände, Kokospalmen, klares Wasser, 25 bis 30°C das ganze Jahr über. Von Badeparadies kann jedoch leider (noch) nicht die Rede sein.

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Atombombentests am Bikini-Atoll

Das Bikini-Atoll wurde im 20. Jahrhundert unglücklicherweise zum Atombombentestgebiet der USA auserkoren. Zu diesem Zwecke wurden die ca. 200 Einwohner der Inseln von den USA unter falschen Versprechungen und mit Nachdruck dazu bewegt ihre Heimat zu verlassen. Die ehemaligen Bewohner des Bikini-Atolls und deren Nachfahren wurden mehrfach umgesiedelt, können sich auch heute noch nicht eigenständig ernähren und sind von externer Versorgung abhängig. Einige der Einwohner versuchten später auf eigene Faust ihre Insel wieder zu betreten. Sie starben sofort an der Strahlenkrankheit.

Zwischen 1946 – 1958 wurden auf dem Bikini-Atoll 67 Atombomben gezündet, was den Inseln zu trauriger Berühmtheit verhalf. Die Wasserstoffbombe „Bravo“ war die stärkste eingesetzte Bombe. Durch die entstehende Radioaktivität wurden auch die benachbarten Inseln Rongelap und Rongerik in enorme Mitleidenschaft gezogen. Auch hier gab es – ebenso wie auch auf einem japanischen Fischerboot – Tote durch die Strahlenkrankheit.

Mittlerweile hat sich das Bikini-Atoll von den Atombombentests halbwegs erholt und zählt seit 2010 zum Weltkulturerbe der UNESCO.

„Strahlendes“ Taucherparadies

Bis heute sind die Inseln nicht ständig bewohnbar. Ein kurzer Besuch ist aber ungefährlich. Vor allem bei Tauchern ist das Bikini-Atoll beliebt, da durch die jahrelangen Atomwaffentests im Atoll ein weltweit einzigartiger Wrackfriedhof entstanden ist. Mittlerweile betreibt die Verwaltung des Bikini-Atolls ein Tauchzentrum mit strenger Vorschrift: Jeder Taucher muss den radiologischen Zustandsbericht des Atolls gelesen haben.

Die Tauch-Spots rund um das Bikini-Atoll sind nichts für Anfänger, sondern nur für erfahrene Wracktaucher geeignet. Sie befinden sich durchschnittlich in einer Tiefe von ca. 50 Metern. Neben dem wohl bekanntesten Wrack, dem 300m langen Flugzeugträger „USS Saratoga“, befinden sich noch 9 weitere Schiffe unter Wasser, die mittlerweile wunderschön mit Korallen dekoriert sind.

Tipp: Auch am südlicher gelegenen Mili-Atoll zählt Wracktauchen zu den Hauptattraktionen. Unzählige Flugzeugträger und Kriegsschiffe aus dem Zweiten Weltkrieg liegen hier auf dem Meeresgrund. Manche von ihnen sind so groß, dass sie sogar von innen erkundet werden können.

Skandal: Namensgeber des Bikinis

Der Bikini wurde tatsächlich nach dem Bikini-Atoll benannt. 1946 präsentierte der französische Modedesigner Louis Réard in Paris seinen neuen Badeanzug und löste damit einen handfesten Skandal aus. Die Berichte über die Atomtests der USA auf dem Atoll inspirierten ihn, den Badeanzug „Bikini“ zu nennen.

Für die Präsentation des Bikini musste Réard die Stripperin Micheline Bernardini engagieren. Wegen des zu erwartenden Skandals wollte kein reguläres Model den Zweiteiler vorstellen. Das Kleidungsstück wurde in einer ersten Reaktion gleich einmal an vielen Badeorten, u. a. in Italien, Spanien und Portugal, verboten.

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Die neckische Badekleidung nach dem Bikini-Atoll zu benennen, wo die ersten Atombombentests der Nachkriegszeit stattgefunden hatten, verschärfte die Kritik an dem Zweiteiler noch. Heute würde man dies wohl eine Top-Marketingmaßnahme nennen.

Kwajalein Atoll

Auch am Kwajalein Atoll ist das US-Militär noch präsent. Mit 95 Inselchen, die eine gigantische Wasserfläche von 2.175 Quadratkilometern umgeben, ist Kwajalein das weltgrößte Korallen-Atoll mit der größten Lagune. Hier hat sich das US-amerikanische Verteidigungsministerium mit einer Space Tracking Einrichtung und einer Raketenabwehrstation breitgemacht – Kostenpunkt mehrere Milliarden US-Dollar.

Mitten in der Lagune schlagen die Interkontinentalraketen ein, die von der 6.760 Kilometer entfernten Vandenberg Air Force Base in Kalifornien abgefeuert werden – gerade mal 40 Minuten brauchen sie für diese Distanz. Mittlerweile nehmen die Amerikaner allerdings mehr Rücksicht auf die Bewohner (und Touristen) der Insel: Raketentests werden mehrere Monate im Vorhinein angekündigt.

Denn auch auf dem Kwajalein Atoll gibt es unvergleichlich schöne Strandparadiese in totaler Einsamkeit, wie zum Beispiel auf der nördlichsten Inseln Roi-Namur, auf der nur rund 200 Menschen wohnen.

Die rund 1.3000 Mitarbeiter dieser Basis leben mit ihren Familien übrigens auf der winzigen Insel Ebeye. Hier ist es leider alles andere als paradiesisch, denn auf der Inseln mit einer höheren Bevölkerungsdichte als Hongkong hausen die Menschen in Wellblech-Baracken und müssen Trinkwasser und Strom rationieren – ein starker Kontrast zu den Luxus-Resorts auf Majuro.

Arno Atoll

Auch das zu Majuro benachbarte Arno-Atall steht in starkem Kontrast zum schillernden Leben des Haupt-Atolls. Hier ist der richtige Platz für Digital Detoxing! Auf seinen 133 Inseln nur eine Bootsstunde von Majuro entfernt führen die Bewohner ein simples Leben wie vor einigen hundert Jahren und der Tourismus ist noch kaum vorhanden.

Auch die Technik hat auf dem Arno-Atoll noch nicht Einzug gehalten, dafür spielen Pflanzen eine enorm wichtige Rolle. Sie werden als Nahrungsmittel, Baumaterial, Medizin und zur Herstellung von Kleidung verwendet. Darüberhinaus leben die Einwohner von Arno hauptsächlich von Rindern und Hühnern, und das so gut, dass Fleisch, Leder und Eier sogar auf andere Inseln exportiert werden.

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