Die Küstenstadt Barka, westlich der omanischen Hauptstadt Maskat, war einst ein pulsierender Hafen. Heute zeugt vor allem ihr prächtig restauriertes Fort von vergangener Größe und lädt zu einer Reise in die Geschichte ein.
An der Küste des Golfs von Oman, etwa 80 Kilometer von Muscat entfernt, liegt Barka, deren Wurzeln bis zur al-Said-Dynastie im 17. Jahrhundert zurückreichen. Unter der Herrschaft von Ahmed bin Said erlebte Barka sogar sechs Jahre lang ihre Blütezeit als Hauptstadt. Der damals wichtige Hafen, von dem aus vor allem Datteln und Limonen nach Ostafrika und Indien verschifft wurden, brachte der Stadt enormen Wohlstand. Obwohl dieser historische Hafen heute nicht mehr existiert, lebt sein Erbe in der Stadt weiter.
Inhaltsverzeichnis
Die imposante Festung von Barka

Die mächtige Festung von Barka aus dem Jahr 1747 ist ein beeindruckendes Zeugnis der einstigen Bedeutung der Hafenstadt. Direkt an der Küste gelegen, flößt sie mit ihren drei gewaltigen Rundtürmen und der rechteckigen Geschützplattform noch heute Respekt ein.
Die Festung wurde in den 1980er-Jahren umfassend renoviert und kann, sofern geöffnet, kostenlos besichtigt werden – die Öffnungszeiten sind allerdings oft schwer vorherzusagen. Innerhalb ihrer Mauern erhebt sich ein viereckiger Wohnturm, der die Wehrtürme des Bollwerks noch überragt. Die verschachtelten Räume, geheimnisvollen Kammern und engen, verwinkelten Gänge spiegeln die typische Bauweise einer omanischen Befestigungsanlage wider. Das labyrinthartige Innere ließ ungebetenen Eindringlingen keine Chance, sich in dem Durcheinander aus Gässchen und Treppen zurechtzufinden.
Tipp: Noch spannender als die Festung selbst ist der nur fünf Kilometer entfernte Wohnturm Bait Na’aman. Seine Zimmer hinter den wehrhaften Mauern sind heute als Museum eingerichtet und vermitteln einen faszinierenden Einblick in das Leben früherer omanischer Herrscher.
Souq von Barka

Direkt neben der Festung von Barka erwacht jeden Vormittag am Strand ein lebhafter Fisch- und Gemüsemarkt zum Leben. Frühaufsteher können hier beobachten, wie die Fischer ihren frischen Fang an Land bringen und feilbieten. Der Souq von Barka ist zudem berühmt für sein traditionelles Halwa, eine süße, klebrige Spezialität aus Zucker, Gewürzen, Mandeln und Sesam, die perfekt mit arabischem Kaffee harmoniert – ein Muss für jeden Besucher!
Stierkampf in Barka

Im Winter, zwischen November und März, zieht Barka Besucher mit einer ungewöhnlichen Attraktion an: den Stierkämpfen der Batinah-Region. Diese Spektakel sind für viele der Hauptgrund, Barka zu besuchen. Die mächtigen, brahmanischen Bullen werden vor Ort gezüchtet und treten in der einzigen Bullenkampfarena des Landes gegeneinander an.
Vergessen Sie dabei das Bild eines spanischen Stierkampfes: Hier werden die Stiere Nase an Nase aufeinander losgelassen und versuchen, sich gegenseitig aus dem Weg zu schieben – ganz ohne Verletzungen für die Tiere. Die Kämpfe finden in verschiedenen Dörfern in Batinah statt, meist jedoch (außer eben in Barka) auf einem einfachen Sandplatz. Das Zuschauen ist kostenlos und bietet einen authentischen Einblick in eine lokale Tradition.
Barka: Überblick für Reisende
Kategorie | Details |
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📍 Lage | An der Küste des Golfs von Oman, ca. 80 km westlich von Maskat |
🗺️ Koordinaten | 23.704° N, 57.886° O (ungefähre Angabe für Barka Stadtzentrum) |
🗓️ Historie | Seit 17. Jh., zeitweise Hauptstadt unter Ahmed bin Said, ehem. bedeutender Hafen |
🏛️ Festung Barka | Erbaut 1747, 3 Rundtürme, rechteckige Geschützplattform, renoviert 1980er, freier Eintritt (sofern geöffnet) |
🏡 Bait Na’aman | Wohnturm (5km von Festung), Museum, Einblick in Herrscherleben |
🛍️ Souq | Täglicher Fisch- und Gemüsemarkt am Strand; bekannt für Halwa |
🐂 Stierkampf | November-März; brahmanische Bullen treten Nase an Nase an; keine Verletzungen; kostenloses Zuschauen |
✨ Besonderheiten | Ehemalige Hauptstadt, einzigartige omanische Stierkämpfe |