Altstadt von Muscat – historisches Juwel in Omans Hauptstadt

Muscat, die Hauptstadt des Oman, liegt in einer von Felswänden eingeschlossenen Bucht und hat prachtvolle Bauten zu bieten. Die Altstadt ist gut überschaubar, es empfiehlt sich eine Erkundung zu Fuß.

Muscat, die faszinierende Hauptstadt des Oman, erstreckt sich weitläufig in einer atemberaubenden Bucht, umgeben von schroffen Felswänden. Doch im Herzen dieser Metropole schlägt ein ganz besonderer Puls: Alt-Muscat (oder auch Maskat), das historische Zentrum. Hier, wo sich Geschichte und Pracht vereinen, laden prachtvolle Bauten und alte Festungen zu einer unvergesslichen Entdeckungstour ein.

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Gemeinhin wird mit „Muscat“ die gesamte „Capital Area“ bezeichnet, die zusammen mit ihren Vororten wie Mutrah, Ruwi und Qurum rund 700.000 Menschen beheimatet. Doch die überschaubare Altstadt von Muscat ist ein wahres Highlight und zählt zu unseren Top 10 Sehenswürdigkeiten im Oman.

BILDER: Altstadt von Muscat

Sehenswürdigkeiten in der Altstadt von Muscat (Maskat)

Das historische Zentrum, eingebettet in seine felsige Bucht, ist Heimat für etwa 30.000 Menschen. Ihre übersichtliche Größe macht sie perfekt für eine Erkundung zu Fuß. Wer versucht, sich mit dem Auto durch die verwinkelten Einbahnstraßen zu manövrieren, würde nur wertvolle Eindrücke verpassen!

Qasr Al Alam – majestätischer Sultanspalast

Der Sultanspalast in Muscat, Oman - © FRASHO, franks-travelbox
© FRASHO, franks-travelbox

Der 1974 fertiggestellte Qasr Al Alam Palast ist der architektonisch außergewöhnliche Arbeitspalast des amtierenden Sultans. Um dieses farbenprächtige Meisterwerk zu errichten, wurde einst etwa ein Drittel der Altstadt umgestaltet. Besonders beeindruckend wirkt der Palast, wenn man sich ihm über den prachtvollen Boulevard aus dem Süden nähert.

Unverkennbar von einem indischen Architekten entworfen, ist der Qasr Al Alam das dominierende Element im Regierungsviertel. Das Innere des Palastes ist für Besucher nicht zugänglich. Dennoch lohnt sich ein Blick in die wunderschöne Parkanlage links vom Haupttor. Wer abends vorbeikommt, erlebt den Palast zudem wunderbar beleuchtet.

BILDER: Sultanspalast in Muscat

Bait Garaiza – Historisches Handelshaus

Das Bait Garaiza, das größte der alten Handelshäuser in Muscat, wurde bereits 1630 an der Stelle einer ehemaligen portugiesischen Kapelle (daher der Name „Igrezia“) erbaut. Bevor der Qasr Al Alam Palast entstand, diente es als Sitz der omanischen Herrscher in Muscat. Vor dem Gebäude markieren 14 senkrecht in den Boden gesteckte Kanonen die Einfahrt – eine einfache, aber wirkungsvolle Absperrung.

Al Khor Moschee – Die blaue Moschee Muscats

Blaue Kuppeln und blaue Kacheln dominieren die Fassade der Al Khor Moschee von Muscat, die in starkem Kontrast zum graubraunen Fort Mirani dahinter stehen, Oman - © Claudiovidri / Shutterstock
© Claudiovidri / Shutterstock

Direkt neben dem Bait Garaiza liegt die Al Khor Moschee (Masjid al-Khor), die sich durch ihre schlichte Eleganz auszeichnet. Blaue Kuppeln und blaue Kacheln dominieren die Fassade, die einen starken Kontrast zum graubraunen Fort Mirani im Hintergrund bildet.

Festung Mirani – das Turmfort

Die einst turmförmige Festung Mirani wurde im 16. Jahrhundert errichtet und thront heute im Westen der Bucht von Muscat, Oman - © Philip Lange / Shutterstock
© Philip Lange / Shutterstock

Die Festung Mirani ist eine von zwei imposanten Festungen, die die omanische Hauptstadt Muscat bewachen. Zusammen mit der Festung Jalali bildete sie einst einen Teil der Stadtmauer und thront noch heute majestätisch am Golf von Oman über dem Hafen von Muscat. Beide Festungen gehören zu unseren 10 schönsten Festungen im Oman.

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Das ursprünglich turmförmige Fort Al-Mirani, auch bekannt als Al Gharbiya oder Fort Capitan, wurde im 16. Jahrhundert gemeinsam mit der benachbarten Festung Jalali errichtet. Damit war der Hafen von Muscat praktisch uneinnehmbar, da beide Festungen gemeinsam das gesamte offene Meer überwachen und beschießen konnten.

Bau der Festung Mirani

Die einst turmförmige Festung Mirani wurde im 16. Jahrhundert errichtet und thront heute im Westen der Bucht von Muscat, Oman - © Philip Lange / Shutterstock
© Philip Lange / Shutterstock

Im Jahr 1507 eroberten die Portugiesen Muscat und zerstörten die vorhandenen Festungen. Das heutige Bollwerk wurde von ihnen auf den Grundmauern des alten Forts wesentlich großzügiger neu errichtet. Nach mehreren Angriffen der Osmanen, die Muscat sogar kurzzeitig besetzten, erkannten die Portugiesen die Notwendigkeit einer soliden Verteidigungsanlage und stellten beide Forts bis 1588 fertig.

Schon damals entstand die riesige Zisterne, die 300 Mann zwei Jahre lang mit Wasser versorgen konnte. Die drei Kanonen, die heute noch in einem Hinterhof der Festung Mirani stehen, kündeten früher das abendliche Schließen der Stadttore an und warnten Schiffe davor, unerlaubterweise bei Dunkelheit in den Hafen einzufahren.

Im 17. Jahrhundert diente die Festung Mirani auch als Wohnsitz des Gouverneurs von Muscat. Weitere Erweiterungen erfolgten im 18. Jahrhundert durch Imam Ahmed bin Said und im 19. Jahrhundert durch dessen Enkelsohn Sayyid Said bin Sultan.

Besichtigung des Forts Mirani

Die Festung Mirani kann nur von außen besichtigt werden. Der Festungshügel im Westen der Bucht von Muscat ist über eine steinerne Treppe zu erreichen und bietet einen herrlichen Ausblick über den Hafen von Muscat, die Berge und die Stadt. Auch am Fuß des Hügels gibt es eine Plattform mit einem schönen Blick auf die Festung.

Legende des Mirani Forts

Eine faszinierende Legende rankt sich um die Rückeroberung des Fort Mirani im Jahr 1649. Angeblich verliebte sich der portugiesische Hauptmann in die hübsche Tochter eines indischen Kaufmanns. Als dieser die Heirat seiner hinduistischen Tochter mit einem Europäer verweigerte, drohte der Kommandant mit der Kündigung der Handelsverträge.

Der indische Händler täuschte daraufhin monatelang Hochzeitsvorbereitungen vor und überzeugte den Hauptmann, dass die Vorräte der Festung ausgetauscht werden müssten. Nachdem Wasser, Lebensmittel, Waffen und Pulver aus der Festung entfernt waren, verständigte der Kaufmann Imam Sultan bin Saif, der das nun völlig wehrlose Fort mühelos einnehmen konnte. Kurz darauf wurden die Portugiesen gänzlich aus Muscat vertrieben.

Festung Jalali – Festungsmuseum

Die Festung Jalali thront am östlichen Ende von Muscat auf einem prominenten Felsvorsprung und zählt zu den schönsten Festungsanlagen im Oman - © FRASHO / franks-travelbox
© FRASHO / franks-travelbox

Als eine der schönsten Befestigungsanlagen im Großraum von Muscat thront Fort Jalali prominent auf einem Felsvorsprung. Gemeinsam mit dem gegenüberliegenden Fort Mirani wurde es im 16. Jahrhundert zur Verteidigung der Bucht von Muscat errichtet und bereits 1587, kurz vor Fort Mirani, fertiggestellt. Auch diese Festung wurde von den Portugiesen zerstört und später wiederaufgebaut.

Eroberung durch die Omanis

Die Festung Jalali ist die einzige Festung Muscats, die auch von innen besichtigt werden kann, Oman - © diak / Shutterstock
© diak / Shutterstock

Im Jahr 1650 wurde Muscat und damit auch die Festung Jalali von den Omanis zurückerobert. Sowohl im 17. als auch im 18. Jahrhundert wurde das Fort großzügig ausgebaut und erweitert.

Bis in die 1970er-Jahre diente die Festung Jalali als Gefängnis, in dem neben gestürzten Herrschern auch Gefangene des Jebel-Akhdar-Krieges oder der in Mirbat entschiedenen Dhofar-Rebellion festgehalten wurden. Heute dient es als Museum und eindrucksvoller Blickfang am Rande der Altstadt von Muscat.

Besuch der Festung Jalali

Blick über die Altstadt von Muscat mit den beiden Festungen Mirani und Jalali, die den Hafen bewachen, Oman - © JPRichard / Shutterstock
© JPRichard / Shutterstock

Die Festung Jalali ist die einzige Festung Muscats, die auch von innen besichtigt werden kann. Seit einigen Jahren ist sie nicht nur über die steile, steinerne Treppe, sondern auch bequem mit einer Gondel zu erreichen.

Nach einer umfassenden Renovierung im Jahr 1983 wurde hinter ihren schweren, kunstvoll geschmückten Holztoren ein Museum für omanische Kultur und Geschichte eingerichtet. Hier lassen sich neben antiken Waffen und Kanonen auch historische Land- und Seekarten, Töpferwaren, Schmuck, Teppiche, Haushaltsgegenstände und andere Artefakte bestaunen. Besonders bemerkenswert ist die historische, damals noch händisch betriebene Klimaanlage.

Die Innenhöfe zwischen den beiden mächtigen Rundtürmen der Festung Jalali sind mit Springbrunnen, Teichen und Palmengärten idyllisch gestaltet und laden zum Flanieren ein. Von den Türmen und Terrassen aus eröffnet sich ein exzellenter Panoramablick über die Altstadt von Muscat, die umliegenden Berge und das Meer. Vor allem der Qasr Al Alam, der prächtige Sultanspalast von Muscat, kann von dieser Felseninsel aus wunderbar in Augenschein genommen werden.

Alte Passstraße – grandioses Panorama

Die alte Passstraße war vor dem Bau der Corniche die Hauptverbindung nach Mutrah. Auf der Passhöhe führt eine Straße zu einer Polizeistation. Von diesem Wachturm aus bietet sich eine fantastische Aussicht auf das historische Muscat.

Infos für Reisende: Alt-Muscat im Überblick

Kategorie Information
📍 Lage Alt-Muscat (Maskat) ist das historische Zentrum der Hauptstadt Muscat, eingebettet in eine Felsbucht am Golf von Oman.
🌐 Koordinaten Ca. 23.61° N, 58.59° E (Zentrum Altstadt / Qasr Al Alam)
✈️ Anreise International: Flug nach Muscat International Airport (MCT). Zum Zentrum: Taxi, (Miet-)Auto (Parken in Alt-Muscat erschwert), Shuttle-Bus. Vor Ort am besten zu Fuß.
☀️ Beste Reisezeit Oktober bis April: Angenehme Temperaturen. Mai bis September ist es sehr heiß.
🚶‍♀️ Erkundung Am besten zu Fuß! Die Altstadt ist kompakt und überschaubar. Parkmöglichkeiten sind begrenzt, und Einbahnstraßen können verwirrend sein.
🏛️ Highlights Sultanspalast Qasr Al Alam (außen), Bait Garaiza, Al Khor Moschee, Festung Mirani (außen), Festung Jalali (innen begehbar, Museum), Alte Passstraße.
🏰 Besonderheit Festung Jalali ist die einzige Festung Muscats, die von innen besichtigt werden kann und ein Museum beherbergt. Erreichbar per Treppe oder Gondel.
📸 Tipps Für den Sultanspalast lohnt sich der Blick vom Boulevard, abends ist er beleuchtet. Vom Festungshügel Mirani und den Türmen Jalalis gibt es herrliche Panoramablicke. Kleidung: Schultern und Knie bedeckt (besonders in Moscheen/Öffentlichkeit).