Das Morača Kloster an der gleichnamigen Schlucht zwischen Podgorica und Kolašin ist dank seiner herrlichen Fresken und seiner traumhaften Lage für viele das schönste Kloster von Montenegro.
Auf einem natürlich entstandenen Felsplateau über einem spektakulären Wasserfall in der Morača Schlucht thront im Herzen von Montenegro das serbisch-orthodoxe Kloster Morača aus dem 13. Jahrhundert. Es zählt zu den wenigen Bauwerken aus dem Mittelalter, die in Montenegro bis heute zur Gänze erhalten sind und gilt für viele als schönstes Kloster von Montenegro. Gemeinsam mit den Klöstern Ostrog und Piva zählt Morača zu den meistbesuchten religiösen Stätten des Landes.
Inhaltsverzeichnis
BILDER: Morača Kloster
Bau des Morača Klosters
Gründung und Bau des Manastir Morača erfolgten im Jahr 1252 unter Herzog Stephan, dessen Großvater der serbische König Stefan Nemanja war, wie eine Inschrift am Westportal verrät.
Das heutige Manastir Morača wurde Ende des 16. Jahrhunderts errichtet, nachdem sein Vorgängerbau den Türken zum Opfer gefallen war. Die Nikolaus-Kapelle und die auch mit Gewölben und Marmorplastiken aufwändig ausgestattete Maria-Himmelfahrts-Kirche, die das religiöse Zentrum des Komplexes ausmacht, sind bis heute mit kunstvollen Wandmalereien geschmückt.
Der malerische Bau entstand inmitten einer idyllischen Landschaft aus dunkelgrünen Wäldern und plätschernden Bächen, die in die rauschende Morača münden. Der 33m hohe Wasserfall, der direkt neben dem Kloster in die Morača Schlucht stürzt, formt mit dem attraktiven Kloster ein außergewöhnliches Fotomotiv.
Wie kommt man zum Morača Kloster?
Das Vorzeige-Kloster Montenegros ist nicht zu übersehen. Es befindet sich direkt an der Hauptstraße E65, die von der montenegrinischen Hauptstadt Podgorica nach Kolašin und weiter bis nach Serbien führt. Ein großer Parkplatz und mehrere Cafés weisen auf großen Besucherandrang hin, der sich jedoch meist in Grenzen hält.
Hinter einer hohen Mauer liegt das kleine Kloster bestehend aus einer Kirche, einer Kapelle und dem Wohnhaus der Mönche, in dem früher auch die Pilger übernachten durften. Die Baumeister haben damals mühevolle Arbeit geleistet, denn das gesamte Baumaterial musste wohl unter großen Schwierigkeiten zum heutigen Standort in der damals unwirtlichen Gegend transportiert werden.
Tipp: Ein kleiner Spaziergang führt zur „Brücke der Mönche“, von der aus der Blick über den 33m hohen Wasserfall des Morača Klosters in die Tiefe fällt.
Prächtige Fresken im Morača Kloster
Die Fresken im Morača Kloster sind nicht mehr original. Bei der Plünderung entfernten die Türken das Bleidach des Klosters und die Wandmalereien waren über Jahrzehnte Wind und Wetter schutzlos ausgeliefert.
Der Großteil der Morača Fresken ist jedoch sorgfältig restauriert und zeugt immer noch von der Größe der damaligen Meister. Aus dem 13. Jahrhundert stammen lediglich noch einige Reste im Diakonikon. Die Abbildungen des Propheten Elias sind für die damalige Zeit von erstaunlicher Qualität.
In der Vorhalle ist eine gesamte Wand der Darstellung dem Stammbaum Jesu gewidmet und auch das Jüngste Gericht ist zugegen. Das Hauptschiff ist in erster Linie mit Szenen aus dem Leben Christi geschmückt, zeigt aber auch orthodoxe Heiligenbilder.
Bemerkenswert sind auch der Fußboden, der zwischen Vorhalle und Hauptschiff gelegt wurde, die Schnitzereien der Ikonostase und die kreativen Knochen-Einlegearbeiten im romanischen Hauptportal. In der einst reich gefüllten Schatzkammer des Morača Klosters finden sich heute nur noch einige Zeremonie-Gegenstände und liturgische Bücher.
Auch die Nikolauskapelle ist innen und außen mit meisterhaften Malereien versehen, die sich vor allem um ihren Namenspatron, den Heiligen Nikolaus, drehen.