Hermannsfeste in Narva, Estland

Die malerische Hermannsfeste liegt im Osten von Estland am Narva-Fluss direkt gegenüber der russischen Festung Ivangorod. Nach einer bewegten Geschichte wurde die Burg restauriert und zeigt sich heute in ihrer ursprünglichen Pracht.

Die Hermannsfeste liegt in Narva, im Osten von Estland direkt am Ufer des Flusses Narva an der Grenze zu Russland. Direkt ihr gegenüber auf der anderen Seite des Flusses liegt die russische Festung Ivangorod – ein in Europa einzigartiges Ensemble militärischer Befestigung.

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Geschichte der Hermannsfeste

Die Hermannsfeste wurde 1256 als hölzerne Befestigungsanlage von den Dänen errichtet und hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Durch den Schutz der Festung gegen Russland entwickelte sich die dortige Ansiedlung zur Stadt Narva, die fortan auch erste Angriffsstelle für die russischen Truppen darstellte. Anfang des 14. Jahrhunderts wurde daher die hölzerne Hermannfeste als erste Befestigungsanlage in Estland durch eine Burg aus Stein ersetzt. Im Zuge dessen entstand die erste Version des heute noch existierenden Hermann-Turms in der Nordwestecke. Zusätzlich wurde an der Westseite eine Zuflucht für die Bewohner von Narva in Kriegszeiten geschaffen.

Die Hermannsfeste in Narva, im Westen von Estland - © eugenesergeev / Fotolia
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Im Jahr 1346 wurde Nord-Estland – und damit auch die Hermannsfeste – an den Deutschen Orden verkauft, was zum Ausbau der Feste zu einem Kloster führte. Die Grundstruktur mit den imposanten Flügeln und dem Innenhof in der Mitte blieb erhalten. Ende des 15. Jahrhunderts stellten die Russen mit dem Bollwerk Ivangorod genau gegenüber der Hermannfeste auf der anderen Seite des Flusses Narva eine mächtige Herausforderung an die estnische Befestigungsanlage. Der Deutsche Orden antwortete mit der Verstärkung des Hermann-Turms, er ist heute noch 50m hoch, und der Errichtung einer Schutzmauer um das Areal der Hermannfeste, welches anschließend aus allen vier Himmelsrichtungen nur mehr über Zugbrücken erreicht werden konnte. Die vier Tore waren mit Eisenplatten verstärkt und die Mauer wurde von mindestens sieben Wachtürmen aus überwacht. Die Burgmauer ist heute leider nicht mehr erhalten, 1777 wurde sie abgerissen. Lediglich zwei restaurierte Rundtürme davon können noch besichtigt werden.

Panoramaaufnahme der Burg Ivangorod und der Hermannsfeste mit dem Fluß Narva dazwischen, Estland - © weintel / Fotolia
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1558 wurde sie von Russland erobert und nur 30 Jahre später fiel sie an die Schweden, die sie aber nur 23 Jahre halten konnten, bevor sie wieder unter russische Herrschaft fiel. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Hermannsfeste, wie auch der Großteil Narvas, fast völlig zerstört. Restaurierungen sind immer noch am Laufen und viele Teile der Hermannsfeste können in ihrer alten Pracht besichtigt werden. Auch wer sich nicht sonderlich für Geschichte und mittelalterliche Burgen interessiert, wird allein von der Anlage der Hermannsfeste und der Landschaft rundherum begeistert sein. Den besten Überblick erhält man natürlich von der Spitze des mächtigen Hermannturms aus.

Die Hermannsfeste am Narva-Fluss direkt gegenüber der russischen Festung Ivangorod, Estland - © Andrei Nekrassov / Shutterstock
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Besuch der Hermannsfeste

Neben den imposanten Mauern, Toren und Türmen der imposanten Hermannsfeste gibt es seit 1987 auch das Narva Museum in der Burg zu besichtigen, das älteste Museum Estlands. Im Nordhof der Hermannsfeste werden in einer Schauwerkstatt alte Handwerkstätigkeiten vorgeführt. In den Sommermonaten zwischen Mai und August werden immer wieder Veranstaltungen, Theateraufführungen und Konzerte in der Hermannsfeste abgehalten, die durch die atemberaubende Kulisse ein besonderes Flair bieten. Am Jannipäev, dem Johannistag (23. Juni) z.B. versammelt sich die ganze Stadt in der Mauer um das heidnische Fest Mittsommernacht zu feiern. Ausgelassene Musik und das tosende Prasseln der Lagerfeuer sind weithin hörbar.

Weiterführende Links:

Offizielle Seite des Narva-Museums inkl. Öffnungszeiten (englisch)

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