Sarmizegetusa Regia, Rumänien

Sarmizegetusa Regia war einst die größte Festung sowie politisches und religiöses Zentrum des Daker-Reiches, bevor die Stadt im 2. Jahrhundert nach Christus von den Römern zerstört wurde.

Die Ausgrabungsstätte mit dem klingenden Namen Sarmizegetusa Regia war einst blühende Hauptstadt und größte Festung des Daker-Reiches im zentralen Rumänien. Gemeinsam mit fünf weiteren Festungen in der Umgebung (Sarmizegetusa, Costești-Blidaru, Costești-Cetățuie, Căpâlna, Piatra Roșie und Bănița), die die Hauptstadt sicherten, zählt die „königliche Felsenfestung“ seit 1999 zum Weltkulturerbe der UNESCO.

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BILDER: Sarmizegetusa Regia

Fotogalerie: Sarmizegetusa Regia

Sarmizegetusa Regia wurde im 1. Jahrhundert vor Christus unter König Burebista gegründet. Lediglich 200 Jahre später, im Zuge des 2. Dakischen Krieges, wurde Sarmizegetusa Regia von den Römern zerstört, nachdem die Stadt unter König Decebal gerade ihre Höchstblüte erreicht hatte.

Der König beging auf der Flucht übrigens lieber Selbstmord, als den römischen Soldaten in die Hände zu fallen. Heute liegt die Ausgrabungsstätte der einst prachtvollen Stadt in Transsilvanien etwa 80 Kilometer südlich von Alba Iulia (Karlsburg).

Anfahrt nach Sarmizegetusa Regia

Zwischen den sattgrünen Bäumen der Daker-Wälder erhoben sich in Sarmizegetusa Regia einst mächtige Tempelanlagen, Rumänien - © FRASHO / franks-travelbox
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Allein schon aufgrund des Anfahrtsweges ist Sarmizegetusa Regia einen Besuch wert. Die Straße in die ehemalige Daker-Hauptstadt führt durch die „dakischen Wälder“, in denen Bächlein plätschern und Kühe und Pferde weiden.

Achtung! Auf den letzten 20 Kilometern vor Sarmizegetusa Regia ist die Straße nicht asphaltiert. Die holprige Straße will möglichen Feinden scheinbar heute noch den Zugang ins Daker-Reich erschweren. Bei schlechter Wetterlage kann die Straße zu einem echten Offroad-Abenteuer werden.

Bei trockenen Straßenbedingungen ist die Straße allerdings auch von normalen PKWs mit Vorsicht und geringer Geschwindigkeit befahrbar. Eine Wanderung ab dem Ende der Asphaltstraße dauert (in eine Richtung) noch gute vier Stunden!

Besuch von Sarmizegetusa Regia

Auf einer Fläche von rund 30.000m2 offenbaren sich die Überreste der einst mächtigen Daker-Stadt Sarmizegetusa Regia in Rumänien - © FRASHO / franks-travelbox
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Ist die „königliche Felsenfestung“ auf 1.200 Metern Seehöhe erreicht, offenbaren sich auf einer Fläche von rund 30.000 Quadratmetern die Überreste der einst mächtigen Tempel und Befestigungsanlagen. Sarmizegetusa Regia war einst dreigeteilt und wurde auf fünf Terrassen errichtet.

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Noch heute unterscheiden die Archäologen Festungs-, Wohn- und Tempelbereich. Die Fundamente der Säulen, die einst die Tempel stützten, und das Ost- und Westtor der Festungsmauer sind heute noch exakt auszumachen. Eine Sonnenuhr, die die Daker wahrscheinlich über ihre Handelsbeziehungen mit den Griechen kennen lernten, ist ebenfalls noch sichtbar.

Mit dieser gewaltigen Sonnenuhr konnten die Daker in ihrer Hauptstadt Sarmizegetusa Regia vor zweitausend Jahren die Zeit messen, Rumänien - © FRASHO / franks-travelbox
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Der Besucherandrang zur Ausgrabungsstätte Sarmizegetusa Regia hält sich in Grenzen. An Wochentagen hat man die Ausgrabungsstätte mit hoher Wahrscheinlichkeit für sich alleine oder muss sie mit nur wenigen anderen Besuchern teilen.

Etwa 40km von Sarmizegetusa Regia entfernt liegt die „Nachfolgestadt“ Ulpia Traiana Sarmizegetusa, die von den Römern errichtet wurde. Aus Respekt vor den Dakern ließen sie den alten Namen der einstigen Festung bestehen.

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