Imposante Festung und lebendige Klostergeschichte – so präsentiert sich das Kloster Toplou im Osten Kretas. Noch dazu gibt es hier einen der bedeutendsten griechisch-orthodoxen Kunstschätze zu bestaunen und feinstes Olivenöl zu erstehen.
Das historische Kloster Toplou wurde im 14. Jahrhundert gegründet und im Lauf seines Bestehens mehrere Mal zerstört und wieder aufgebaut. Im Zweiten Weltkrieg, als Kreta von den Deutschen besetzt war, war das Kloster heimlicher Standpunkt einer britischen Funkanlage. Heute ist es perfekt renoviert und gilt als beliebte Sehenswürdigkeit auf Kreta.
Inhaltsverzeichnis
BILDER: Kloster Toplou auf Kreta
Fotogalerie: Kloster Toplou auf Kreta
Wie kommt man zum Kloster Toplou?
Das Toplou-Kloster liegt im Nordosten von Kreta rund 20 Kilometer von Sitia entfernt und bildet gemeinsam mit dem Kap Sidero den nordöstlichsten Punkt der Insel.
Für die Besichtigung des sehr professionell geführten Klosters Toplou sollten 1 bis 1,5 Stunden eingeplant werden. Fotografieren ist in den Innenräumen des Klosters nicht erlaubt.
Wehrmauern und Klosterkirche
Zum Schutz vor Seeräubern und gegen die Türken wurde das rund 800 Quadratmeter große Kloster sehr wehrhaft erbaut und erinnert ein wenig an eine mittelalterliche Burg. Westlich des Eingangs thront der imposante Glockenturm im Renaissance-Stil. Er gehört zur zweischiffigen Klosterkirche, die der Hl. Mutter Gottes und dem Hl. Johannes geweiht ist.
Mönchszellen
Die Mönchszellen rund um die Kirche wurden aus Sicherheitsgründen dreistöckig erbaut, damit ihre Bewohner unerwünschten Eindringlingen eher entfliehen konnten. An der zweiten Pforte in den Innenhof ist außerdem noch das Mörderloch zu sehen, von dem aus die Mönche siedendes Öl oder flüssiges Blei auf Angreifer gossen.
Windmühle
Die Windmühle im äußeren Hof des Klosters stammt noch aus der Zeit, als sich die Mönche des Klosters vollständig selbst versorgten. Auch sie ist mehrere Jahrhunderte alt und aufwändig restauriert.
Eines der besten Ikonen-Museen Griechenlands
Das Museum für Heiligenbilder zählt zu den Highlights im Kloster von Toplou. Es beherbergt eines der wichtigsten Kunstwerke der griechisch-orthodoxen Kirche.
Das gigantische Gemälde „Megas ei Kyrie“ („allmächtig bist du, Herr“), wurde 1770 von Joannis Kornaros geschaffen und besteht aus 4 zentralen und 57 Nebeneinheiten mit Hunderten handelnden Personen. Der bekannte Freskenmaler war damals erst 25 Jahre alt. Viele Pilger und Kunstinteressierte kommen vor allem zu Ostern ins Kloster Toplou, um diese Großikone zu bestaunen.
Neben den historischen Ikonen gibt es auch jüngere Fresken zu besichtigen, die in den 1980er- und 1990er-Jahren im Auftrag des damaligen Abtes in einem eigenen Raum gemalt wurden. Die Wandmalereien stammen vom gehbehinderten Künstler Manolis Betinakis und stellen in kräftigen Farben die Apostelgeschichte dar. Im Gegensatz zum Ikonen-Museum darf das Refektorium mit den Fresken nur nach vorhergehender Absprache mit dem Abt besichtigt werden.
Olivenöl vom Kloster Toplou
Das Kloster Toplou ist dank zahlreicher Schenkungen im 17. und 18. Jahrhundert einer der größten Landbesitzer im Osten Kretas und nennt zahlreiche Olivenplantagen sein eigen. Auch der berühmte Palmenstrand von Vai, einer der wenigen Palmenstrände Europas, ist Teil des Toplou-Grundes.
Der sehr weltoffene Abt Pater Philotheos versteht es perfekt, diesen Besitz nach wie vor zu Profit zu machen, denn das nachhaltig und biologisch produzierte Olivenöl vom Kloster Toplou zählt zu den besten (und teuersten) der Region.
Als Souvenir vom Kloster Toplou bietet sich natürlich eine Flasche des hochqualitativen Olivenöls an, zu erstehen im Kloster-Shop. Auch die Weinkeller des Kloster können besichtigt und deren Produkte natürlich verkostet werden.
Tipp: Auch wer das Olivenöl vom Kloster Toplou nicht selbst importieren möchte, muss deshalb nicht darauf verzichten. „Kloster Toplou“ ist eine Olivenöl-Marke, die auch in den Supermärkten und Reformläden Mitteleuropas zu finden ist, sogar zum selben Preis. Vor Ort gekauft, schwingt allerdings noch der Geschmack nach Urlaub auf Kreta mit…