Die weithin sichtbare Basilika Notre Dame de la Garde ist als Wallfahrtskirche und Wahrzeichen der Stadt beliebtes Ziel für Pilger und Touristen und bietet einen herrlichen Rundblick über Marseille.
Die stolze Basilika Notre Dame de la Garde thront als Wahrzeichen von Marseille auf dem höchsten Hügel der Stadt und wird jedes Jahr von rund 2 Millionen Menschen besucht. Dementsprechend gehört sie zu unseren Top 10 Sehenswürdigkeiten von Marseille.
Erbaut auf den Grundmauern einer Festung, die im 16. Jahrhundert gemeinsam mit dem Château d’If und der Festung Saint-Jean die Küste von Marseille sicherte, wacht die schmucke Basilika bis heute über die Fischer und Seeleute der Stadt.
Inhaltsverzeichnis
BILDER: Basilika Notre Dame de la Garde in Marseille
Fotogalerie: Basilika Notre Dame de la Garde in Marseille
Entstehung der Basilika Notre Dame de la Garde
Bevor die verhältnismäßig kleine Kirche auf dem Hügel „La Garde“ errichtet wurde, standen an ihrem jetzigen Ort bereits mehrere Kapellen, denn der Hügel war nicht nur ein militärischer Stützpunkt, sondern auch ein Wallfahrtsort.
Der Grundstein für die Basilika wurde im Jahr 1853 unter Bischof de Mazenod gelegt, als ihre kleinere Vorgängerin aus dem Mittelalter den wachsenden Pilgerstrom nicht aufnehmen konnte. Architekt des katholischen Gotteshauses war der protestantische Jacques Henri Espérandieu, damals erst 23 Jahre alt und auch Architekt der Cathédrale de la Major in der westlichen Altstadt von Marseille.
11 Jahre später, am 5. Juni 1864, wurde die römisch-byzantinische Basilika der Jungfrau Maria geweiht. Zum damaligen Zeitpunkt war der Glockenturm noch unvollendet. Erst zwei Jahre nach der Weihe fand die 2,5m hohe Glocke „Marie-Joséphine“ ihren Weg in den Turm.
Noch einmal 4 Jahre später wurde der damals nur 41m hohe Glockenturm mit einer knapp 10m hohen vergoldeten Marienfigur geschmückt, die von den Einheimischen liebevoll „la bonne mère“, „die gute Mutter“, genannt wird. Das goldene Strahlen von ihrem noch einmal 12m hohen Sockel ist von nahezu jedem Punkt in Marseille sichtbar.
Jedes Jahr zu Mariä Himmelfahrt, am 15. August, pilgern Gläubige zur Basilika Notre Dame de la Garde, um der Heiligen Jungfrau zu huldigen. Bereits am Abend zuvor finden ihr zu Ehren feierliche Fackelzüge um die Kirche statt.
Besuch der Basilika Notre Dame de la Garde
Wer in Marseille weilt, sollte der lieblichen Kirche unbedingt einen Besuch abstatten. Vom Alten Hafen, dem Vieux Port, von Marseille fährt sowohl ein Bus, als auch ein kleiner Zug auf den Hügel. Wer gut zu Fuß ist, kann auch den rund 1 Kilometer langen Fußmarsch über eine Steintreppe in Angriff nehmen.
Von der Terrasse auf dem „La Garde“ tut sich von 160 Metern Höhe ein traumhafter Rundblick über Marseille und das Mittelmeer mit den Inseln Ratonneau, Pomègues und dem Château d’If auf. Ob dieses Weitblicks wundert es niemanden, dass „La Garde“ bereits im 15. Jahrhundert von Karl II. von Anjou zum offiziellen Wachposten erklärt wurde und somit auch seinen Namen bekam.
Tipp: Werfen Sie beim Eintreten einen Blick über das Nordportal – hier ist noch ein Salamander, das damalige Zeichen des Königs, zu sehen. Ebenfalls in der Nordfassade sichtbar sind Einschusslöcher und Spuren von Granaten, Zeugen aus der Befreiungsschlacht im August 1944.
Überwältigender Innenraum der Basilika Notre Dame de la Garde
Mit ihrem opulent geschmückten Innenraum passt die Basilika Notre Dame de la Garde in die typische Architektur napoleonischer Zeit. Mehrfarbig marmorierte Mauern, Heiligenstatuen aus verschiedensten Zeitaltern und Materialien, Wandmalereien mit Darstellungen der sicheren Heimkehr von Seefahrern und gewaltige Mosaike formen ein prächtiges Gesamtkunstwerk.
Mehrere Votivtafeln an der Wand zeugen vom ausgeprägten Volksglauben der damaligen Zeit. Seit 2013 ist in der Basilika ein Museum für Sakralkunst eingerichtet, in dem die Geschichte des Gotteshauses nachvollzogen werden kann.
Weiterführende Links:
Offizielle Website der Basilika Notre Dame de la Garde in Marseille