Tuvalu – Sehenswertes und Reisetipps

Wer Tuvalu besucht, findet garantiert eines: absolute Ruhe und Entspannung in vollkommener Abgeschiedenheit von jeglicher Zivilisation – und das sowohl über als auch unter Wasser. 

Der aus neun Inselatollen und etwa 100 weit verstreuten Inseln bestehende Staat Tuvalu im Südpazifik ist das zweitkleinste Land der Welt und weist keine Sehenswürdigkeiten im herkömmlichen Sinne auf. Es gibt weder Berge noch historische Bauten, keine Denkmäler und keine großartigen Museen, keine Nationalparks und keine archäologischen Fundstätten. Dennoch gehört Tuvalu aus unserer Sicht zu den Top 10 Sehenswürdigkeiten der Südsee.

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Wie jeder tropische Inselstaat hat Tuvalu in jedem Fall eines zu bieten: Sonne, Strand und Meer. Palmen säumen paradiesische Strände mit weißem Sand und kristallklarem Wasser und die lokale Bevölkerung unterhält die Besucher mit traditionellen Tänzen. Unterkunft bietet ein Hotel, ein Gästehaus, drei Lodges und ein Motel.

Wie kommt man am besten nach Tuvalu?

Zweimal die Woche wird Tuvalu von der Air Fiji von Suva, der Hauptstadt Fidschis, aus angeflogen. Demnach führen Flüge aus Europa am besten über Australien und Fidschi. Mit einer Anreisezeit von 30 Stunden und mehr ist zu rechnen.

Auch mit dem Schiff kann Tuvalu erreicht werden. Große Kreuzfahrtschiffe legen zwar keine an, aber vom Hafen in Suva legen auch Schiffe nach Funafuti ab.

Beste Reisezeit für Tuvalu

Das Klima auf Tuvalu ist tropisch heiß und immerfeucht. Die Temperaturen bewegen sich das ganze Jahr über zwischen 28°C und 30°C und auch in der Nacht kühlt es kaum ab. Die beste Reisezeit für Tuvalu ist die Trockenzeit von April bis Oktober.

Die Temperaturen sind dann etwas niedriger und die Passatwinde mildern die unangenehme Schwüle, die durch die hohe Luftfeuchtigkeit entsteht. Richtig trocken ist es zwar auf Tuvalu nie, aber der Regen beschränkt sich wenn auf kürzere, heftige Schauer und es gibt keine tropischen Wirbelstürme.

„Hauptstadt“ Funafuti

Auf dem aus 33 Inselchen bestehenden Hauptatoll Funafuti findet sich auch die gleichnamige Hauptstadt von Tuvalu. Sie als Hauptstadt zu bezeichnen ist beinahe etwas übertrieben, aber immerhin gibt es in Funafuti die Bank Tuvalus, die Telekom-Gesellschaft Tuvalus, ein Postamt, ein kleines Krankenhaus und zwei Grundschulen. Der „Regierungspalast“, in dem das Parlament von Tuvalu tagt, befindet sich ebenfalls auf Funafuti.

Tuvalus Unterwasserwelt

Eine Grüne Meeresschildkröte auf Futtersuche in der Funafuti Conservation Area, Tuvalu - © martywakat / Fotolia
© martywakat / Fotolia

Funafuti ist neben seiner Verwaltungsfunktion das Paradebeispiel eines Korallenatolls und damit eine Attraktion an sich. In der 275 Quadratkilometer großen TeNamo-Lagune innerhalb des Atollrings von Funafuti kann man wunderbar baden, schwimmen und schnorcheln. In der mit 14x18km größten Lagune Tuvalus liegt außerdem die Funafuti Conservation Area, die eine Fläche von 33 Quadratkilometern an Land und Wasser umfasst.

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In diesem atemberaubenden Naturschutzgebiet begegnen Taucher neben Schwärmen an farbenprächtigen tropischen Fischen auch elegant umherstreifenden Rochen und verspielten Delfinen. Fischen und Jagen oder die Umwelt in irgendeiner anderen Form zu beeinträchtigen ist in der Funafuti Conservation Area seit ihrer Gründung im Jahr 1999 per Gesetz verboten. Wie in allen Schutzgebieten gilt: nichts als Fußspuren hinterlassen.

Die Funafuti Conservation Area beherbergt Kanäle, Riffe und Inseln, so genannten „Motu“, und ist nicht nur für Taucher und Schnorchler ein fantastisches Paradies. 40% des Laubwald-Bestandes des Funafuti-Atolls und 20% seiner Rifflandschaft werden durch die Conservation Area geschützt. Das Wasser ist übrigens so klar, dass man eigentlich gar keine Ausrüstung braucht, um die farbenprächtigen tropischen Fische beobachten zu können. Dies funktioniert auch über Wasser.

Mit den Eilanden Fualopa, Fuafatu, Vasafua, Fuakea und Tefala gehören fünf unbewohnte malerische Inseln, bewachsen von üppigem Laubwald und umgeben von Sandstränden ganz und gar den tierischen Bewohnern. Früher gehört auch noch die Insel Tepuka Saviilivili dazu, die heute jedoch nicht mehr existiert.

Spektakuläre Tierwelt der Funafuti Conservation Area

In der Funafuti Conservation Area auf der Südsee-Insel Tuvalu sind Kolonien der possierlichen braunen und schwarzen Noddis anzutreffen. - © feathercollector / Shutterstock
© feathercollector / Shutterstock

In der Funafuti Conservation Area können über 70 Fischarten, 35 verschiedene Vögel, knapp 150 Wirbellose, wie Krabben und Seegurken, sowie die Grüne Meeresschildkröte in Ruhe auf Futtersuche gehen und ihre Jungen großziehen. Dies hat auch für die Einwohner Funafutis einen positiven Effekt. Im geschützten Gebiet der Conservation Area können sich vor allem die Fische zu ihrer vollen Größe entwickeln, bevor sie die Lagune verlassen und in die Fischgründe der Inselbewohner gelangen. Diese sichern sich somit ausgiebigere Fänge, während die Eier und Jungfische innerhalb der Lagune für einen gesunden Fortbestand sorgen.

Von den 35 Vogelarten, die in der Funafuti Conservation Area nisten, sind 9 Seevögel. An der Funafuti-Lagune brütet außerdem eine Kolonie der spitzschnäbeligen Schwarzen Noddis, einer im Pazifik-Gebiet heimischen Seevogelart.

Die positiven Auswirkungen der Funafuti Conservation Area auf das Ökosystem werden laufend untersucht und weitere Maßnahmen entwickelt. Das Conservation Area Project Office arbeitet gemeinsam mit der lokalen Bevölkerung an einem umfassenden Management-Plan zum Artenschutz von Flora und Fauna in der Lagune von Funafuti.

Tuvalus Briefmarken

Am südlichen Ende von Funafuti befindet sich seit der Unabhängigkeit Tuvalus im Jahr 1975 das Philatelie-Büro von Tuvalu. Die exklusiven Briefmarken mit originellen Abbildungen von Tuvalus Flora und Fauna sind unter Sammlern international heiß begehrt und erzielen hohe Preise.

Tuvalus Kriegsschauplätze

Wie viele der Inseln im Südpazifik war auch Tuvalu im Zweiten Weltkrieg Schauplatz einiger Kämpfe und bot verschiedensten Truppen eine Basisstation. Vor allem in Fongofale sind deren Überreste noch zu sehen, der besterhaltene unterirdische Schutzbunker befindet sich jedoch auf Tepuka.

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Im Nordosten von Nanumea befindet sich eine alte Landebahn aus dem Zweiten Weltkrieg, auch Überreste von Flugzeugen sind heute noch auf Nanumea und Motulalo sichtbar.

Das kuriose Geschäft mit .tv

Die Hauptwirtschaftszweige von Tuvalu sind Landwirtschaft und Fischerei. Auch der Export ihrer farbenprächtigen und bei Sammlern äußerst beliebten Briefmarken ist nicht zu vernachlässigen.

Eine weitere äußerst lukrative Einnahmequelle ist die Top-Level-Domain von Tuvalu. Die Internationale Organisation für Normung wies Tuvalu den Domain „.tv“ zu, den einige Unternehmen unbedingt für sich beanspruchen wollten.

Mit dem Verkauf der .tv-Domäne kam Tuvalu nicht nur weltweit in die Schlagzeilen sondern lukrierte mit einer Summe von 50 Millionen US-Dollar genügend Einnahmen für die nahezu gesamte IT-Infrastruktur der staatlichen Einrichtungen Tuvalus.

Auch die Aufnahmegebühr für die Vereinten Nationen konnte man sich somit leisten. Tuvalu widmete diesem Bomben-Geschäft übrigens eine eigene Briefmarke.

Weiterführende Links:

Offizielle Website von Tuvalu

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